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Für die tägliche Dosis Sportsgeist

Rennsporttechnik und feines Styling, das sind die beiden Hauptmerkmale von Suzukis neuem Naked-Bike der Mittelklasse, der GSR 600.

mid/wa

Das Motorrad sorgt schon mit seiner schnittigen Schale für Aufsehen. Beim ersten Blick fällt besonders der bullige Frontscheinwerfer auf, der gut mit der überraschend breiten Silhouette harmoniert. Doch auch die Heckpartie mit einer nach oben gezogenen doppelten Auspuffanlage, die die beiden ovalen Rücklichter in die Mitte nimmt, ist optisch gelungen.

Beinahe sieht es sogar so aus, als ob unter dem Sattel vier Auspuffrohre enden würden, zwei davon rot schimmernd. Das erinnert ein wenig an eine MV Agusta, ohne dass man der Suzuki deshalb ein Plagiat vorwerfen dürfte. Was das Design betrifft, so geht sie durchaus ihren ganz eigenen Weg, wie es beispielsweise die in die Frontverkleidung integrierten Klarglasblinker beweisen.

Die erste Sitzprobe fällt positiv aus, schafft doch das Naked Bike eine gesunde Mischung aus den scheinbaren Gegensätzen einer komfortablen und doch sportlich-straffen Sitzposition. Lenker und Fußrasten sind gut platziert, während dem übersichtlichen Cockpit mit seiner zentralen Analoganzeige auch noch eine Ganganzeige spendiert wurde. Das ist angesichts des extrem drehfreudigen Motors, der zum ständigen Schalten einlädt, keine schlechte Idee.

Seine Herkunft aus der supersportlichen GSX-R 600 des vergangenen Jahres kann der Reihenvierzylinder nicht verleugnen. Kernig aggressiv beginnt der Sechzehnventiler zu röhren, kaum dass der Anlasserknopf betätigt wurde. Überraschend leichtgängig lässt sich die Kupplung betätigen.

Das 599 Kubikzentimeter große Aggregat wurde für die GSR in der Maximalleistung ein wenig eingebremst, und leistet nun 72 kW/98 PS bei 12.000 U/min. Zugleich wurde das Drehmoment auf 64,7 Nm bei 9.600 U/min angehoben, was der Fahrbarkeit im Alltag entgegenkommt.

Die sportlichen Gene des Motors spürt der Fahrer permanent. Regionen jenseits der Marke von 10.000 Touren brauchen keineswegs gescheut zu werden, denn dann legt der Vierzylinder richtig los und schiebt wie bei einem Supersportmotorrad vehement voran. Auch der Sound erinnert stark an einen Supersportler, so dass man nur zu gerne der Verlockung erliegt, die GSR ebenso zu fahren. Dies schlägt sich allerdings im Verbrauch nieder, der bei durchschnittlich 6,5 Litern Normalbenzin auf 100 Kilometer liegt.

Beim Fahrwerk leistet sich die GSR keine Schwächen, einzig das Handling dürfte eine Spur schärfer sein. Der famose Sportmotor und die guten Bremsen setzen Maßstäbe, obgleich ein ABS nicht angeboten wird. Sehr angenehm fallen die Wendigkeit der quirligen Suzuki sowie ihre enorme Schräglagenfreiheit auf.

Das alles macht die GSR zu einem sehr erwachsenen Motorrad. Weder beim Design noch in der Frage des Antriebs braucht sie sich zu verstecken, zumal die Verarbeitung ausgezeichnet ist. Die GSR 600 ist ein gelungenes Naked-Bike mit dem Charakter eines echten Sportgeräts, mit eigenständigem und gefälligen Design und einem wunderbar drehfreudigen Motor.

Teststeno Suzuki GSR 600:

Naked Bike mit flüssigkeitsgekühltem Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor,
vier Ventile pro Zylinder, 599 ccm Hubraum, Leistung 72 kW/98 PS bei 12.000 U/min, max. Drehmoment 65 Nm bei 9.600 U/min, elektronische Benzineinspritzung, geregelter Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 78,5 Zentimeter, Tankinhalt 16,5 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Leergewicht 207 Kilogramm, Zuladung 223 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Verbrauch 6,5 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometer, Preis derzeit noch nicht bekannt.

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