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Harley Davidson Sportster Iron 883 - im Test

Black is beautiful

Schwarzmalerei muss nichts negatives sein. Das beweist die Harley-Davidson Iron 883, die sich gerade deshalb sehen lassen kann.

mid/wa

Mit der schnörkellos-ehrlichen Iron 883 spricht Harley-Davidson alle "Dark Custom"-Freunde an, die Spaß am düsteren Styling haben. Sie verfügt über mehr schwarz lackierte Teile als alle anderen Maschinen der amerikanischen Zweiradschmiede.

Mit dieser Linie hatte das Traditionsunternehmen aus Milwaukee schon in der Vergangenheit ein glückliches Händchen, wie die 1200 Nightster oder die Night Train beweisen haben. Auch hier dominieren schwarze, leider aber recht kratzempfindliche Lackierungen, die eben nun auch der Iron 883 zuteil werden.

Positive Schwingungen

Ob Räder, Rahmen oder Motor: Schwarz gibt den Ton an. Selbst die verchromte Gabel wird zum Teil von schwarzen Faltenbälgen verhüllt. Nur der Scheinwerfer und die rechts platzierte Auspuffanlage dürfen in der Sonne funkeln. Da der Rest der Maschine so düster daherkommt, fallen diese hellen Flecken natürlich um so mehr auf.

Der 883 Kubikzentimeter große V-Twin leistet 39 kW/53 PS und überträgt seine Kraft via Zahnriemen ans Hinterrad. Der schwarze, pulverbeschichtete XL Evolution Motor wird von einer elektronischen Einspritzung befeuert und lädt mit der eher flachen Drehmomentkurve - maximal 70 Nm sind es bei 3.750 Touren - mehr zum entspannten Cruisen denn zur Hatz auf der Autobahn ein.

Walk, don't run

Die feinen Vibrationen sorgen sowieso spätestens ab Dauertempo 130 für kribbelnde Füße - und das, obwohl der Motor schwingungsentkoppelt ist. Ungeachtet des kleinsten Hubraums im Harley-Programm ist die Iron aber eine echte Vertreterin ihrer Marke. Herb und charakterstark hängt der luftgekühlte Twin am Gas, während der sonore Sound ein steter Begleiter ist. Es gibt nicht mehr viele Motorräder, die derart lebendig sein dürfen.

Die maximal möglichen 170 km/h sind denn auch mehr ein theoretischer Wert - die Iron erzieht alleine schon wegen des sehr straffen Fahrwerks rasch zu einer genussorientierten Gangart, was gleichzeitig den Verbrauch im Rahmen hält. Dieser liegt mit 5,3 Litern Super auf 100 Kilometer fern aller Kritik und erlaubt in Kombination mit dem zierlichen 12,5-Liter-Tank Etappen von rund 230 Kilometern.

Reduktion auf das Wesentliche

Die Brems- und Rücklicht sind in die hinteren Blinker integriert, der knappe Heckfender gibt deshalb sehr schnörkellos den Blick auf den 150 Millimeter breiten Hinterreifen frei, über dem normalerweise ein einsamer Reiter im recht harten Gestühl thront: Die 883 wird mit einem Solo-Sitz ausgeliefert.

Auch der nicht abschließbare Tankdeckel entspricht der Idee, Überflüssiges gar nicht erst einzubauen. Zum Preis von 9.745,- Euro glänzen folglich viele Details mit Abwesenheit. Dem Charakter der Iron 883 tut dies keinen Abbruch: Schwarzmalerei kann eben auch viel Freude machen.

Teststeno Harley-Davidson Sportster Iron 883:

Custom-Bike mit luftgekühltem V2-Motor, zwei Ventile pro Zylinder, 883 ccm Hubraum, Leistung 39 kW/53 PS bei 5.900 U/min, max. Drehmoment 70 Nm bei 3.750 U/min, elektronische Einspritzung, Fünfganggetriebe, Sitzhöhe 64,3 Zentimeter, Tankinhalt 12,5 Liter, Leergewicht 260 Kilogramm, Zuladung 194 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 170 km/h, Verbrauch 5,3 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; Preis: 9.745,- Euro.

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