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Yamaha FJR 1300 A - im Test

Feuersofa

Yamahas Top-Tourer FJR 1300 ist gleichermaßen schnell wie bequem und eignet sich für die große Tour genauso wie für kurvige Kurzausflüge.

Georg.Koman@motorline.cc

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Yamahas Tourertradition ist lang: Sie reicht von der XS 1100 aus den späten Siebzigern (bereits mit Kardan) über die legendäre FJ 1200 und die deutlich weniger legendäre GTS 1000 bis hin zur FJR 1300.

Diese zitiert in der Farbvariante „Sunset Silver“ auch unverkennbar Mama FJ – mit einem zarten blauen Querstreifen, darunter einen breiten schwarzen, und zum unteren Abschluss wieder einen blauen.

Ein wenig schlimmer wirkt da schon die nachtschwarze „Midnight Black“, die Farbe unserer Wahl. Doch auch wenn sie etwas böse aussieht, ist sie doch eine Brave. 144 PS und ein Drehmoment von 134 Nm sind natürlich eine Ansage, durch das fahrfertige Kampfgewicht von 291 Kilogramm wird die Sache aber wieder etwas relativiert.



Die FJR wurde ja auch nicht für die Rennstrecke gebaut, sondern, um über souveräne Reserven in allen Lebenslagen zu verfügen. Und die besitzt sie auch: egal, bei welcher Drehzahl man das Gas aufreißt, kraftvoller Schub ist immer da.

Dies, trotz des lang übersetzten (und deutlich vernehmbar klackenden) Fünfganggetriebes, das auch überland noch spritsparend niedertouriges Fahren ermöglicht. Denn bereits ab 2.800 Touren liegen mehr als 100 Nm an. Eine lange Zeit vermisste Ganganzeige ist nun ebenfalls an Bord.

Ein Trumpf der FJR ist die entspannte, aber trotzdem aktive Sitzposition. Man sitzt mit aufrechtem Oberkörper, die Hände am relativ hohen, breiten Lenker und fühlt sich auf Anhieb wohl.

Sitzbank, Lenker und Windschild verstellbar

Dabei ist es ziemlich egal, wie groß man gewachsen ist, denn als eines von wenigen Motorrädern kann man bei der 1300er-Yamaha Sitzbank- (zweistufig) und Lenkerhöhe (dreistufig) sowie die Höhe des Windschildes (stufenlos) einstellen.

Bei letzterem funktioniert das elektrisch. Es fährt nach dem Motor-Abstellen jedoch immer in die unterste Position – nicht gut, wenn man endlich seine Lieblingshöhe ausfindig gemacht hat.

Wem das Standard-Schild nicht reicht, der kann sich optional noch eine höhere Variante bestellen. Wie auch Beinschützer, große Spiegelverkleidungen, Sturzpads und ein Topcase. Seitenkoffer kann man nicht dazubestellen, die sind nämlich serienmäßig.

Heizbare Lenkergriffe

Ebenfalls zu den Annehmlichkeiten zählen die heizbaren Lenkergriffe, ein kleines, aber brauchbares Handschuhfach mit darin verborgener 12-Volt-Steckdose (fürs Navi oder zum Handy-Aufladen) und die schnelle Verstell-Möglichkeit der hinteren Federvorspannung via Hebel.

Auch die Lichtkegel der beiden Scheinwerfer lassen sich verstellen. Allerdings ist die Justierbarkeit stufenlos, sodass man immer ein wenig unsicher ist, ob man gerade andere Verkehrsteilnehmer blendet oder nicht. Vordefinierte Stufen wären da angenehmer gewesen.

Beim Rangieren tun sich trotz des Gewichts – vor allem dank der hohen Lenkerhälften – höchstens ganz grazile Biker schwer. In flotten Kurven benötigt die FJR etwas mehr Nachdruck, um in Schräglage gebracht zu werden.

Unauffälliger Kardanantrieb

Die Schräglagenfreiheit ist, bedingt auch durch den serienmäßigen Hauptständer, nicht gerade epochal, im Normalfall aber ausreichend. Lastwechselreaktionen seitens des Kardanantriebs sind dank langer Hinterradschwinge kaum zu bemerken. Die Vierkolben-Vorderbremsen (ABS ist Serie) benötigen eine gewisse Handkraft, packen dafür aber enorm kräftig zu.

Die Sitzbank ist lang, breit und bequem, die Spiegel bieten selbst Breitschultrigen brauchbare Rücksicht, die Armaturen sind übersichtlich, Tankinhalt und Kühlwassertemperatur werden digital angezeigt. Apropos Temperatur: Wenn dem Motor warm wird, lässt er daran gerne auch seinen Fahrer teilhaben. Außer, man greift zu den Schnellverschlüssen, und verstellt die mittleren Verkleidungsteile um 30 Millimeter nach außen.

Heiß wird einem dann erst wieder beim Blick auf die Preisliste: 20.499 Euro, teurer ist im Sporttourer-Segment nur noch die BMW K 1300 GT – aber genau auf die hat es die FJR ja abgesehen.

Teststeno Yamaha FJR 1300 A

Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Vierzylinder-Viertakt-DOHC-Reihenmotor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 1.298 ccm, Bohrung x Hub 79 x 66 mm, max. Leistung 105,5 kW/143,4 PS bei 8.000 U/min, max. Drehmoment 134,4 Nm bei 7.000 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, ABS, Fünfganggetriebe, Kardanantrieb, Aluminium-Brückenrahmen, Telegabel vorn (Standrohrdurchmesser: 48 mm), Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein hinten, Reifen vorn 120/70 ZR17, hinten 180/55 ZR17, Sitzhöhe 805 mm, Tankinhalt 25 l, Gewicht vollgetankt 295 kg, Preis: 20.499,- Euro.

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