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British cruising

Die neue Thunderbird LT im Retro-Look ergänzt das Modellprogramm von Triumph - mit dem größten Reihenzweizylinder der Welt.

Thilo Kozik/mid

Triumph baut das hauseigene Cruiser-Programm weiter aus und präsentiert mit der neuen Thunderbird LT (Light Touring) ein maßgeschneidertes Modell für den aufstrebenden Classic-Tourer-Markt.

Dafür haben die Briten ihrem Neuzugang ein authentisches Retrostyling verpasst, das sich am Vorbild von Harley-Davidson orientiert. So funkelt die Thunderbird LT aus jedem Winkel dank zahlreicher Chromteile. Tief heruntergezogene Kotflügel, der runde Einzelscheinwerfer mit Zusatzleuchten sowie elegante Speichenräder runden das traditionelle Styling ab.

Die schicke Zweifarblackierung wird von in Handarbeit aufgetragenen Zierlinien gekrönt. Weitere Liebe zum Detail demonstrieren Ledersatteltaschen in Premium-Qualität, breite Trittbretter und ein nach hinten gezogener Lenker mit innen verlegten Kabeln. Die umfangreiche Serienausstattung machen eine kurze, abnehmbare Windschutzscheibe und die weltweit ersten Weißwand-Radialreifen von Avon komplett.

Doch so bekannt die Optik, so unüblich kommt die Technik in Form eines Parallel-Zweizylinders daher, wo ansonsten großvolumige Vau-Motoren die Szene beherrschen. Aus einem Hubraum von 1.699 ccm - dem größten Reihenzweizylinder der Welt - erlöst der hochmoderne, flüssigkeitsgekühlte Vierventiler mit sequenzieller Einspritzanlage 94 PS und ein mächtiges Drehmoment von 151 Nm bei gerade einmal 3.550 Touren. Standesgemäß wird diese Kraft über ein Sechsgang-Getriebe und einen wartungsarmen wie langlebigen Riemenantrieb ans Hinterrad transferiert.

Lässig nimmt der LT-Pilot in niedriger 70 Zentimeter Höhe auf dem äußerst bequemen Polster Platz und drückt den Anlasser. Wohlig, dank 270 Grad Hubzapfenversatz fast wie ein Vau, brabbelt es aus den triovalen Endstücken der verchromten Schalldämpfer. Ein lautes Klonk begleitet das Einlegen des ersten Gangs per massiver Schaltwippe, etwas spät kommt die nur wenig Handkraft verlangende Kupplung und schon setzt sich der 380-Kilo-Koloss geschmeidig in Bewegung.

Schnell wird in den sechsten Gang hochgeschaltet und die gewundenen Landstraßen im kalifornischen Hinterland von San Diego genossen. In diesem letzten Gang rollt die LT mühelos über die weiten sowie eng gewundene Asphaltbänder und fast mit Standgasdrehzahl durch die kleinen Städtchen, nur um am Ortsausgang akustisch und gefühlsmäßig wiederbelebt zu werden. Dieses Triebwerk besitzt dank zweier Ausgleichswellen eine ausgezeichnete Laufkultur, ohne es an Charakter vermissen zu lassen.

Über die kurvigen Pässe der Pinyon Ridge lässt sich die Triumph ohne Mühe von einer Schräglage in die andere überführen. Die Kurven durcheilt sie neutral und stabil. Trotz der Pfunde braucht es nur wenig Kraft, sie auf Linie zu halten und die mit austauschbaren Schleifern versehenen Trittbretter über den Asphalt kratzen zu lassen.

Ihr leichtfüßiges Fahrverhalten verdankt die LT extra entwickelten 16-Zoll-Weißwandreifen des Modells Cobra von Avon, die zudem einen guten Abrollkomfort bieten. Beim Bremsen in Schräglage neigen sie jedoch etwas zum Aufstellen, was bei den Dimensionen von 150/80 vorn und hinten 180/70 nicht überrascht. Zum Anhalten verlangt die vordere Doppelscheibenanlage eine kräftige Hand, hinten stoppt die LT über das breite Fußpedal zwar kraftvoll, aber weniger feinfühlig. Ein serienmäßiges ABS bewahrt die formschönen 56-Speichen-Rädern vor Bremsblockaden.

Triumph hat nach eigener Aussage sehr viel Wert auf den Fahr- und Sitzkomfort gelegt, und tatsächlich agieren die ummantelte 47 mm Showa-Gabel und die beiden Showa-Stereofederbeine am Heck sensibel und schluckfreudig. So verlieren auch die mitunter vernachlässigten Wege abseits der Hauptstraßen ihren Schrecken, die Unbill landet zumeist in den für diese Gattung Motorrad erstaunlich langen Federwegen.

Und der mit drei verschiedenen Schaumstoffen perfektionierte Fahrersitz lässt selbst von Rückenleiden Geplagte nach einem ganzen Tagesritt entspannt aus dem Sattel steigen, die Kontur und die unterschiedlichen Festigkeitsbereiche stellen einen herausragenden Komfort parat.

Schon hinter der kurzen Scheibe herrscht guter Windschutz, den nur wenige Turbulenzen stören. Im Zubehör gibt's eine lange, sogenannte "Look-through"-Scheibe, die noch besser vor Wetter schützt, allerdings leichten Sog im Rücken verursacht. Per Schnellverschluss sind beide Scheiben ohne Werkzeug im Handumdrehen demontiert, hat man dann noch die Leder-Packtaschen per passendem Inbusschlüssel abgenommen, zeigt sich die LT in einer puristischen Custom-Cruiser-Optik.

Zur LT-Komplettausstattung gehören auch wasserdichte Innentaschen, eine Wegfahrsperre mit codiertem Zündschlüssel, selbstrückstellende Blinker, ein großer 22-Liter-Kraftstofftank und eine auf dem Tank montierte Instrumentenkonsole mit LCD-Anzeige.

Dass sich diese von einem Schalter am rechten Lenkerende bedienen lässt, zeigt die durchdachte Konstruktion der ab März um 19.990 Euro in Österreich (17.740 Euro in Deutschland) erhältlichen Thunderbird LT.

Zur Markteinführung legt Triumph zudem eine "Launch Edition" auf, die zum Preis von 20.790 (Deutschland: 18.340 Euro) noch verchromte Motorbügel, verchromte Packtaschenbügel, Chromeline Highway Fußablagen, eine verchromte Gepäckbrücke, die hohe Touringscheibe und seitliche Windabweiser zu bieten hat.

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