80 Jahre BMW-Motorräder – Telegramm | 02.06.2003
Stationen der BMW-Motorradgeschichte
1923
erlebt die von Chefkonstrukteur Max Friz entworfene R 32, das erste BMW Motorrad, auf der Berliner Automobil-Ausstellung ihre Premiere. Sie weist bereits alle charakteristischen Merkmale
der BMW-Zweizylindermaschinen auf: Quer eingebauter Boxermotor, angeblocktes Getriebe und Kardanantrieb.
1924
entwickelt Versuchsleiter Rudolf Schleicher den ersten ohv-Sportmotor. Dieser wird in die R 37 eingebaut. Franz Bieber gewinnt damit die erste Deutsche Meisterschaft für BMW.
1925
entsteht die erste Einzylinder BMW. Die R 39 hat 250 cm³ Hubraum und leistet 6,5 PS.
1926
gewinnt Rudolf Schleicher bei der Sechstage-Geländefahrt in England eine Goldmedaille.
1927
erscheinen mit R 62 und R 63 die ersten BMW Motorräder mit 750 cm³ Hubraum. Bis 1973 bleibt dies die obere Hubraumgrenze.
1929
fährt Ernst Henne mit einer 750er-BMW auf der Ingolstädter Landstraße bei München mit 216,75 km/h einen neuen Motorrad-Weltrekord.
1931
trotzt BMW der Weltwirtschaftskrise mit dem 200 cm³-Modell R 2, das ein großer Verkaufserfolg wird.
1933
gewinnt die BMW Mannschaft erstmals die Internationale Sechstagefahrt.
1935
führt BMW bei der R 12 und der R 17 die erste Teleskop-Vorderradgabel mit hydraulischer Dämpfung im Motorradbau ein.
1936
geht die völlig neu konstruierte BMW R 5 in Produktion. Sie hat erstmalig einen unter Schutzgas elektrisch geschweißten Rohrrahmen.
1937
schraubt Ernst Henne den Geschwindigkeitsweltrekord mit einer
stromlinienverkleideten 500 cm³-Kompressor BMW auf 279,5 km/h.
1938
wird das 100.000ste BMW-Motorrad ausgeliefert.
1939
gewinnt Schorsch Meier mit der BMW-Kompressor-Rennmaschine nach seinem Europameister-Titel im Vorjahr auch noch die "Senior-TT" auf der Isle of Man, das berühmteste und schwierigste Motorradrennen der Welt. Zweiter wird sein britischer Teamkamerad Jock West.
1942
wird die Produktion des Militärmotorrads R 75 mit Zusatzantrieb zum Seitenwagenrad von München ins Werk Eisenach verlagert.
1945
beginnt die Fertigung der R 35 unter sowjetischer Verwaltung in Eisenach.
1947
gewinnt Schorsch Meier nach 1938 seine zweite
Deutsche Meisterschaft. Der BMW-Werksfahrer wiederholt diesen Erfolg auch 1948, 1949, 1950 und noch einmal 1953.
1948
nimmt BMW mit dem 250 cm³-Einzylindermodell R 24 die Motorradproduktion in München wieder auf.
1950
erscheint die R 51/2 als erstes Nachkriegs-Boxermodell.
1952
ist die R 68 das erste deutsche Serienmotorrad, das 160 km/h (100 Meilen pro Stunde) erreicht.
1954
fahren Wilhelm Noll und Fritz Cron den ersten Weltmeistertitel in der Seitenwagenklasse mit dem BMW RS-Gespann ein.
1955
werden die Modelle R 26, R 50 und R 69 mit dem neuen Vollschwingen-Fahrwerk vorgestellt.
1960
erreicht die neue R 69 S mit ihrem 42 PS starken 600 cm³-Boxer eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h.
1969
zieht die BMW-Motorradfertigung von München nach Berlin um. Die neu entwickelte Modellgeneration mit dem Topmodell R 75/5 hat Premiere.
1973
eine erste Hubraumerweiterung führt zur R 90/6 und R 90 S.
1974
heißt der Weltmeister der Seitenwagenklasse zum sechstenmal Klaus Enders auf BMW RS. Die Markenwertung hat BMW 20-mal in ununterbrochener Reihenfolge gewonnen.
1976
präsentiert BMW mit dem 1000 cm³-Modell R 100 RS die erste Serienmaschine der Welt mit Vollverkleidung.
1977
runden R 45 und R 65 das Modellangebot ab. BMW erreicht erstmals eine Jahresproduktion von über 30.000 Motorrädern.
1980
gewinnt Rolf Witthöft mit einer 800er-BMW die Gelände-Europameisterschaft. Die Serienversion der Enduro wird als R 80 G/S mit der Einarm-Hinterradschwinge BMW Monolever eingeführt.
1981
gewinnt Hubert Auriol (F) auf einer BMW Enduro die Rallye Paris-Dakar.
1983
feiert das erste Vierzylinder-Motorrad von BMW mit der K-100-Baureihe Premiere. Hubert Auriol gewinnt erneut die Paris-Dakar auf BMW.
1985
wird die K 75 mit Dreizylindermotor eingeführt. Gaston Rahier (B) setzt sich nach seinem Sieg 1984 zum zweiten Mal auf BMW bei der Paris-Dakar durch.
1986
auf vielfachen Kundenwunsch kehren R 100 RS und R 100 RT - nun mit Einarmschwinge - wieder ins BMW-Modellprogramm zurück.
1987
wird die hubraumstärkste Enduro auf dem Weltmarkt, die BMW R 100 GS vorgestellt. Sie hat die erste Doppelgelenk-Hinterradschwinge BMW Paralever.
1988
bietet BMW als erster Motorradhersteller bei den K 100-Modellen eine Bremsanlage mit Anti-Blockier-System ABS an. Die R 100 GS ist mit 5.865 Exemplaren das meistverkaufte Motorrad in Deutschland.
1989
bekommt die BMW K 1 eine aerodynamisch optimierte
Sportverkleidung und einen Vierventil-Motor mit der digitalen Motorsteuerung Motronic.
1990
stellt die BMW-Umweltoffensive Katalysatoren für Motorradmotoren der Öffentlichkeit vor. Der erste geregelte Dreiwege-Kat im Motorradbau wird mit der Motronic möglich und geht 1991 in Serienproduktion.
1991
hat die K 1100 LT als erste BMW mehr als 1000 cm³ Hubraum Premiere. In Berlin läuft das 1.000.000ste BMW-Motorrad seit 1923 vom Band.
1992
kommt Jutta Kleinschmidt mit ihrer serienmäßigen BMW R 100 GS nach 12 700 km als Siegerin der Damenwertung bei der Rallye Kapstadt ins Ziel.
1993
feiert zum 70. Geburtstag des BMW-Boxers mit der R 1100 RS das erste Modell der neuen Generation mit Vierventil-Boxermotor Premiere. Die Einzylinder F 650 hat als erstes BMW Motorrad keinen Kardanantrieb.
1994
erweitern die Enduro R 1100 GS und die Roadster R 1100 R und R 850 R die Modellpalette der neuen BMW Boxer. Der BMW Enduro Park in Hechlingen wird eröffnet.
1995
ist der neue Boxer-Tourer R 1100 RT parat. Das 100.000ste BMW-Motorrad mit ABS wird gebaut. BMW verkauft erstmals über 50 000 Motorräder pro Jahr.
1996
endet die Produktion der Zweiventil-Boxer mit der R 80 GS Basic und der K 75 mit dem Sondermodell Ultima. Die neue K 1200 RS ist mit 130 PS das bislang leistungsstärkste BMW Motorrad.
1997
wird in den USA der erste Cruiser von BMW, die R 1200 C vorgestellt. Die Sparte Motorrad der BMW AG meldet erstmals einen Umsatz von mehr als einer Milliarde DM.
1998
tritt der sportlichste Boxer für die Straße an, die BMW R 1100 S. Auf der Intermot in München definiert BMW mit der K 1200 LT neue Maßstäbe bei den Tourern.
1999
gewinnt Richard Sainct (F) die Rallye Paris-Dakar mit der Rallye-Version Einzylinder-BMW F 650. Die Serien-Enduro R 1150 bekommt mehr Hubraum und ein Sechsganggetriebe.
2000
fahren vier BMW Werksfahrer als erste bei der Rallye Dakar-Kairo durchs Ziel. Die neue F 650 GS und das neuartige Zweiradkonzept C1 kommen auf den Markt. Als einziger Motorradhersteller der Welt liefert BMW alle Modelle serienmäßig mit G-Kat und auf Wunsch mit ABS. Der legendäre BMW-Rennfahrer Schorsch Meier stirbt im 90. Lebensjahr.
2001
bremsen BMW-Motorräder mit dem einzigartigen Integral-ABS einfach besser. Die Produktionszahlen in Berlin beschleunigen so stark, dass in einen erheblichen Ausbau des Werks 117 Mio. Euro investiert werden. Tourer, Sport-Tourer und die neu gestaltete Roadster bekommen den 1150er-Boxer. Ganz neu ist die F 650 CS, der agile Scarver für die Straße.
2002
wird die zweite internationale Saison des BMW-Motorrad-BoxerCup gefahren und die R 1100 S BoxerCup Replica für die Straße vorgestellt. Auf der Intermot feiern auch die K 1200 GT als dynamisches Tourenmodell und der Luxus-Cruiser R 1200 CL Premiere. Eine Rekord-Jahresproduktion von 93 010 untermauert die Spitzenposition von BMW als größtem Motorradhersteller Europas.
2003
reagiert BMW auf die große Nachfrage und legt die Designstudie R 1150 R Rockster als Serienmodell auf. Die Boxer werden mit einer Doppelzündung ausgestattet. Der BMW-Motorrad-BoxerCup tritt erstmals in USA auf, Saisonbeginn in Daytona.