KTM: 2010 wieder schwarze Zahlen? | 19.11.2009
Harte Restrukturierung
Der öberösterreichische Hersteller präsentiert seine Geschäftszahlen für 2008/09 – nach harten Maßnahmen will man bald wieder ins Plus.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war das schwierigste in der jüngeren Geschichte von KTM!", sagt DI Stefan Pierer, der CEO der KTM Power Sports AG, "wir haben mit scharfen Restrukturierungsmaßnahmen reagiert. 80% des negativen EBIT entfallen auf einmalige Restrukturierungsaufwendungen. Trotz des starken Einbruchs der Märkte vor allem in Nordamerika und Europa konnten wir unsere Marktposition halten und Marktanteile ausbauen."
Ein Minus von 81,4 Millionen Euro muss KTM heuer als Ergebnis nach Restrukturierungsaufwendungen vermelden. Der Umsatz lag bei 454,6 Mio. EUR, 64.080 Fahrzeuge wurden insgesamt verkauft.
Die Kapazitäten und Gemeinkosten wurden auf das reduzierte Marktniveau angepasst. Das bedurfte harter Maßnahmen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat KTM über 450 Mitarbeiter abgebaut und im ZeitraumMai bis September die bestehenden Kurzarbeitszeitmodelle genutzt.
X-Bow bleibt im Angebot
Der zweisitzige Sportwagen X-Bow, das erste Auto der Firma, bleibt im Produktportfolio. Die Marketing- und Vertriebsaktivitäten wurden am Standort Mattighofen integriert.Das Investment (Serienentwicklungskosten und Serienwerkzeuge in Höhe von 33,1 Mio. EUR) für den extremen Roadster mit Carbon-Chassis wurde zur Gänze abgeschrieben. Auf Grund der Wirtschaftskrise war das ursprüngliche Geschäftsmodell einer Serienfertigung des X-Bow aber nicht realisierbar.
Die Produktion ist von einer Serienfertigung auf eine auftragsbezogene Einzelfertigung umgestellt worden: man orientiert sich an einem bei High-End-Sportwagen geläufigen Modell, nämlich der Produktion und Individualisierung nach Kundenwunsch und Bestellung.
Ausblick auf 2009/10
Für das Geschäftsjahr 2009/10 geht KTM noch von einem rückläufigen Motorradmarkt aus.
Angetrieben von neuen Produktentwicklungen vor allem im ertragsstarken Kernsegment Offroad Competition rechnet man mit einer leichten Steigerung des Absatzes.
Mit Ende des Geschäftsjahres 2009/10 wird eine völlig neue Motocross-Generation ausgeliefert: die neuen Street-Modelle aus der Kooperation mit Bajaj Auto Ltd. wurden Anfang November der Öffentlichkeit präsentiert.
Das indische Unternehmen hat 2007 einen Anteil von 14,5 % an KTM erworben, der in weiterer Folge bis auf 25% ausgeweitet werden soll.
Auf Grund des Einsparungs- und Optimierungsprogramms geht der Vorstand von einem positiven operativen Ergebnis sowie einem deutlich verbesserten Free Cashflow aus.