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Mailänder Zweirad-Spitzen

Mit einem bunten Strauß an Neuheiten versuchen die Motorradhersteller, dem Trend immer weiter sinkender Absatzzahlen in Europa zu begegnen.

mid/rkm

Die Mailänder Messe EICMA (5. - 10. 11.) macht trotz des anstehenden Winters neue Lust aufs Motorradfahren: Die hier gezeigten Neuheiten kommen im Laufe des Jahres 2014 zu den Händlern.

BMW kann trotz der Motorradkrise positive Verkaufszahlen melden. Das dürfte auch im kommenden Jahr so bleiben, denn die beiden Neuheiten der Marke haben es in sich: Die Fan-Gemeinde des Boxer-Luxustourers R 1200 RT darf sich über das stärkere Triebwerk aus der R 1200 GS freuen, das hier 125 PS und ein Drehmomentmaximum von 125 Nm abliefert. Zwei Fahrmodi sowie die automatische Stabilitätskontrolle ASC gehört zum Serienumfang des Tourers. Neue Kunden dürften die Münchener dagegen mit ihrem dynamischer Roadster S 1000 R gewinnen, der auf Basis des Vierzylinder-Supersportlers S 1000 RR mit 118 kW/160 PS Leistung daher kommt. ASC, Race-ABS und zwei Fahrprogramme sind serienmäßig.

Als direkte Konkurrenz reitet auch Kawasaki auf der Welle kräftiger Naked Bikes und stellt die 105 kW/142 PS starke Z1000 vor. Die Neue hat eine rundum verschärfte Optik erhalten und ist bei 221 Kilo fahrfertigem Gewicht im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich leichter und damit sportlicher orientiert. Auf Neukunden zielt die Grüne Marke mit dem ersten Scooter ab. Der J300 kommt optisch sehr eigenständig daher, basiert technisch aber auf dem Kymco K-XCT 300, der mit einem 299-ccm-Einzylinder immerhin 21 kW/28 PS leistet.

Honda als weltgrößter Zweiradhersteller fackelte geradezu ein Neuheiten-Feuerwerk ab, wobei der Schwerpunkt auf der Mittelklasse liegt. So bekommt der Reihen-Zweizylindermotor der NC-700-Maschinen einen auf 745 ccm vergrößerten Hubraum spendiert, der nun 40 kW/54 PS leistet. Fortan heißen die Modelle NC 750 S, NC 750 X und Integra 750.

Für die neuen Mittelklasse-Modelle CBR650F und CB650F hat Honda einen neuen Reihen-Vierzylinder entwickelt, der 64 kW/87 PS bei 11.000 Touren leistet. Während die CBR als vollverkleideter Landstraßensportler daherkommt, ist die CB ein nackter Allrounder. Ebenfalls der Mittelklasse ist auch die Neuauflage der VFR800F zuzuordnen, die nicht nur optisch umgestaltet wurde, sondern auch stolze zehn Kilo leichter geriet.

Entspanntes Touring verspricht die neue CTX1300 mit V4-Motor, die mit guter Ausstattung inklusive Kardanantrieb, Combined-ABS, Traktionskontrolle und Onboard-Audioanlage daherkommt. Von diesem Modell gibt es auch eine kleine Version mit 700 Kubik. Dazu traut sich Honda, mit dem überarbeiteten Sportmotorrad Fireblade im brachliegenden Sportsektor für Impulse zu sorgen: Als SP-Version mit Einzelsitz verfügt sie über Öhlins-Federelemente, Monoblock-Bremszangen von Brembo und eine spezielle Tricolor-Lackierung. Zudem ist die Leistung auf 133 kW/181 PS angestiegen.

Eine große Überraschung stellt die Wiederbelebung von Yamaha dar. Zeigten die Japaner vor wenigen Wochen ihr Dreizylinder-Naked-Bike MT-09, hielt der Mailänder Messestand noch einige Neuheiten parat; allem voran die unverkleidete Roadster MT-07, in dem ein neuer Reihen-Zweizylindermotor mit 689 Kubik Hubraum arbeitet. Die Kenndaten von 55 kW/75 PS, 68 Nm Drehmoment und ein Gewicht von fahrfertig 182 Kilo mit ABS lassen aufhorchen. Der Allrounder kommt bereits im Frühjahr. Mit dem Tricity 125 brin gt Yamaha Mitte nächsten Jahres auch einen Dreirad-Scooter. Klassikfreunde bedient Yamaha mit der Wiederauferstehung der legendären SR-Baureihe. Der luftgekühlte Einzylinder der SR 400 hat eine Einspritzanlage erhalten.

Der britische Hersteller Triumph hat sich in diesem Jahr ganz den Cruisern und Klassikern verschrieben. Gleich fünf neue Modelle bevölkern die Familie, von denen die Thunderbird Commander heraussticht. Sie kommt mit dem 1699-ccm-Motor aus der Thunderbird Storm, dem größten Parallel-Zweizylinder der Motorrad-Welt, der kraftvolle 69 kW/94 PS und gewaltige 151 Nm Drehmoment per Zahnriemen ans Hinterrad transferiert. Trittbretter, Doppelscheinwerfer und jede Menge Chrom machen das neue britische Prunkstück aus.

Bei Suzuki wird Ende des Jahres endlich die lang angekündigte V-Strom 1000 eintreffen. Die Reiseenduro mit V2-Motor positioniert sich bei der Leistung zwischen den großen Vorzeigemodellen wie der BMW R 1200 GS und den Mittelklasse-Enduros wie der Triumph Tiger 800.

Mehr Aufmerksamkeit hat Ducati mit der Neuauflage des Kultbikes Monster auf sich gezogen. Als neues Flaggschiff der Familie fungiert die Monster 1200 S, die einen von der Sportmotorrad-Reihe abgeleiteten 1198 Testastretta-Motor trägt. Das flüssigkeitsgekühlte Triebwerk bringt die Dynamik von 107 kW/145 PS in ein sportives Fahrwerk. Elektronische Hilfen wie Fahrprogramme, ABS und Traktionskontrolle sollten in dem trocken 182 Kilo wiegenden Roadster für enormen Fahrspaß auf der Landstraße sorgen.

Italiens Edel-Produzent MV Agusta setzt bei der Turismo Veloce 800 den Weg in Richtung Mittelklasse und größeren Stückzahlen fort. Als Antrieb nutzt der erst Ende 2014 erhältliche kleine Tourer den bekannten 800er-Dreizylindermotor mit 92 kW/125 PS. Zahlreiche elektronische Schmankerln von verschiedenen Fahrmodi über die achtstufige Traktionskontrolle und einen GPS-Datenspeicher bis zum TFT-Display werten den Mittelklasse-Tourer auf. Es wird ihn in zwei Versionen geben: in der nackten Basisversion mit Marzocchi-Fahrwerk und als Turismo Veloce Lusso, komplett mit Koffern, Hauptständer und hochwertigen Sachs-Federelementen.

KTM hat ein Herz für die Jugend, das haben die Österreicher schon bei der 125er Duke bewiesen. Jetzt legen sie gleich dreifach nach: Im Supersport-Trimm treten die Straßenmotorräder RC 125, RC 200 und RC 390 an, die von Einzylindermotoren mit Leistungen von 11 kW/15 PS bis 32 kW/44 PS befeuert werden. Das Fahrwerk ist von den Bremsen bis hin zu 17-Zoll-Reifen allerdings dem Renn-Einsatz angepasst. Das Trio ist zudem serienmäßig mit ABS ausgerüstet.

Keine italienische Messe findet ohne die italienische Zweirad-Ikone Vespa statt. Die zum Piaggio-Konzern gehörende Marke hat die neue Primavera vorgestellt. Eine Primavera gab es bereits 1968. Bei der heutigen Version handelt es sich um einen Roller im klassischen, jedoch modernisierten Blechkleid mit LED-Technik und verbesserter Ergonomie. Als Antrieb kommen 50er Zwei- und Viertaktmotoren und der Dreiventil-125er mit 10 kW/13 PS zum Einsatz.

Als große Überraschung hat Harley-Davidson zwei neue Modelle in Mailand präsentiert - üblicherweise gibt es deren Neumodelle bereits im Juli. Mit neuen, flüssigkeitsgekühlten "Revolution X"-Motoren markieren die Harley-Davidson-Typen Street 750 und Street 500 die erste neue Baureihe seit 13 Jahren. Sie sollen den Einstieg erleichtern und sind auf den Großstadtdschungel ausgelegt. Nach Europa kommt allerdings nur die 750er-Variante und das erst im Spätsommer 2014. Die Motorleistung dürfte bei 35 kW/48 PS liegen. Diese neuen Modelle werden für Europa übrigens erstmals nicht in den USA gefertigt, sondern in Indien produziert - das senkt die Einstiegspreise weiter und wird den Marktanteil im Custom-Segment steigern.

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