BMW R1150RT - Test | 26.09.2001
MOTOR & GETRIEBE
1150 statt 1100, also das ist einmal klar. Eigentlich ist ja nur das Loch im Motor ein wenig größer geworden – die neuen 45 cm3 bringen jedoch auch Power: Die zusätzlichen 5 PS und 5 Nm ziehen subjektiv besser als sie sich am Papier anhören – da mag aber auch die geänderte Übersetzung ihren Teil dazu beitragen.
Der luftgekühlte Boxer schüttelt sich am Stand zwar nicht gerade wie der sprichwörtliche nasse Hund, aber man merkt deutlich, wie sich zwischen den Beinen etwas bewegt, also seitlich, Sie verstehen. Während der eine bereits jetzt irritiert schaut, wird der andere den Kopf zur Seite neigen und etwas vom "Charakter der Marke" berichten.
Die hydraulisch betätigte Kupplung mit einstellbarem Handhebel hat ebenso wie das Sechsganggetriebe nun endlich zur RT gefunden. Wenngleich die Schaltbox noch keine japanischen Qualitäten angenommen hat, für BMW ist der Unterschied ein echter Siebenmeilenschritt (der oft zitierte "Quantensprung" ist ja in Wahrheit ein urwunziges Stückerl, aber wir schweifen ab): Gangwechsel von der Zweiten in die Dritte, bisher auch bei ausreichendem Sicherheitsabstand des Nachfahrenden von Selbigem mehr als nur deutlich vernehmbar, verkommen heute zum diplomatischen Gemurmel. Leere Zwischengänge und Gänge, die bisweilen wieder ausrasten, sind auf unseren Ausflügen nicht vorgekommen.
Ja, und? Denkt sich der eine. Als BMW-Fahrer sagt man hier bravo, danke – und denkt sich: Höchste Zeit!