KTM 640 Adventure - im Test | 23.01.2002
Urlaub & Gelände
Für das Wochenendvergnügen in der Schottergrube oder auf der Cross Strecke ist die Adventure nicht gedacht. Zwar macht sie auch dort, Stoppelreifen vorausgesetzt, eine ordentliche Figur doch kann sie ihr auf der Straße unauffälliges Gewicht im extremen Gelände nicht leugnen.
Ein, zwei Runden machen Spaß, dann aber werden die Kilos der KTM zur körperlichen Herausforderung. Muss ja auch nicht sein. Off Road Fans finden im KTM Programm mit den leichten Zweitakt Enduros oder der Viertakt Supercompetition hierfür prädistinierte Motorräder.
In ihrem Element ist die Adventure dann wenn es auf große Fahrt geht. Sogar Koffersysteme sind zwischenzeitig erhältlich, in der Regel reichen aber ohnedies ein auf dem Gepäckträger festgeschnallter Seesack oder klassische Motorradtaschen. So gerüstet begibt man sich dann auf die Autobahn, frisst Kilometer und freut sich auf das Reiseziel wobei es hier egal ist ob eine Tour durch Südtirol oder aber eine Wüstendurchquerung am Plan steht.
Je schlechter die Straßen, desto mehr wird der Fahrer in seiner Fahrzeugwahl bestätigt. Schlaglöcher werden vom Fahrwerk bestens absorbiert und kommt die erste Schotterstrecke so will meinereiner gar kein anderes Motorrad mehr haben. Driften wie ein Profi, das gelingt auf der Adventure auch geübten Laien. Kommen dann noch große Steine, Gatsch und tiefe Spurrillen anstatt des gewohnten Asphaltes als Belag ins Spiel so übernimmt die KTM ähnlich wie bei der Dakar die Alleinherrschaft im Reich der Reiseenduros.
Motor, Getriebe, Bremsen und das bereits erwähnte Fahrwerk kooperieren so gut, wie wir es sonst nur von reinen Hardcore Enduros kennen und selbst die für ihre Off Road Reise Ambitionen bekannte Africa Twin muss die KTM ziehen lassen wenn das Gelände ruft.