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Extravaganz mit drei Zylindern

Der Tornado 900 Tre fehlte es bislang ein wenig an Leistung. Mit der technisch und optisch deutlich aufgepeppten RS-Variante soll dies nun anders werden.

mid/wa

Freunde italienischer Sportbikes waren begeistert, als sich die Traditionsmarke Benelli vor einigen Jahren endlich wieder an ein richtiges Motorrad traute. Gleichwohl fehlte es der 100 kW/136 PS starken Tornado 900 Tre gegenüber der vierzylindrigen japanischen Konkurrenz ein wenig an Leistung, so dass der große Durchbruch ausblieb.

Mit der technisch und optisch deutlich aufgepeppten RS-Variante soll dies nun anders werden. Immerhin erhält der Kunde für 19 100 Euro eine italienische Grazie mit großem Namen und feinsten Zutaten.

Respektvoll blickt man folglich auf die Tornado 900 Tre RS, die bereits im Stand ihre sportlichen Gene offenbart. Mit der schmalen, aggressiven Front, den Karbonkotflügeln und dem charakteristischen Heck setzt sie Akzente. Vor allem die Ansicht von hinten versinnbildlicht die Andersartigkeit der rot lackierten Italienerin. Denn einen Wasserkühler unter der Sitzbank, der von zwei turbinenartigen Propellern bei der Arbeit unterstützt wird, gibt es nur bei Benelli.

Bereits beim Warmlaufen lässt der heiser röchelnde 898-ccm-Dreizylinder-Reihenmotor erahnen, was in ihm steckt. Etwas ungewohnt sind zu Anfang hingegen die sehr sportlich ausgelegte Sitzposition sowie der nach hinten spitz zulaufende Tank. Beides vergisst man jedoch rasch, lässt man der RS freien Lauf.

Denn spätestens ab 2 000 Umdrehungen schiebt das 106 kW/144 PS starke Triebwerk vehement nach vorne, bis die Elektronik bei 12 500 U/min abregelt. Die sechs Gänge sind dabei rasch durcheilt. Die Endgeschwindigkeit der Benelli liegt bei 260 km/h, wobei die digitale Anzeige gerne ein wenig übertreibt. Der Windschutz funktioniert dagegen ebenso ausgezeichnet wie die hochwertige Brembo-Bremsanlage mit ihren drei Bremsscheiben.

Der Tornado liebstes Revier ist natürlich die Landstraße, wobei sie allzu engen Kehren oder stark holprigen Pisten trotz des serienmäßigen Lenkungsdämpfers nur wenig abzugewinnen vermag. Viel lieber lässt sich das mit einem vielfach verstellbaren Fahrwerk ausgestattete Motorrad durch langgezogene Kurven dirigieren.

Denn hier sind der teils geschraubte, teils geklebte Chrom-Molybdän-Stahlrohrrahmen oder die Upside-down-Gabel in ihrem Element. Der 21 Liter fassende Kunststofftank erlaubt aufgrund des Durchschnittsverbrauch von 8,5 Litern Super Reichweiten von gut 240 Kilometern.

Wermutstropfen sind die nicht einstellbaren Rückspiegel sowie das etwas umständlich zu bedienende Multifunktionsdisplay. Gleichwohl sieht man der Tornado all diese Makel nur zu gerne nach und lässt sich statt dessen von der Kombination aus feinster Fahrwerkstechnik und faszinierendem Motor berauschen.

Zwar gibt es bei der japanischen Konkurrenz mehr Leistung für weniger Geld und auch manch besser gelöstes Detail für den Alltagsbetrieb. Dafür kann sich der Besitzer einer Tornado RS stets sicher sein, ein keineswegs durchschnittliches Bike zu bewegen, das die Tugenden italienischen Motorradbaus treu beherzigt.

Teststeno Benelli Tornado 900 Tre RS:
wassergekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, 898 ccm Hubraum, Leistung 106 kW/144 PS bei 10 500 U/min, max. Drehmoment 100 Nm bei 8 500 U/min, elektronische Einspritzung, keine Abgasreinigung, sechs Gänge, Sitzhöhe 81 Zentimeter, Tankinhalt 21 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 190/50 ZR 17, Leergewicht 207 Kilogramm, Zuladung 193 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 260 km/h, Verbrauch 8,5 Liter Super auf 100 Kilometer, Leistungsreduzierung auf 72 kW/98 PS möglich,

Preis: 20.900,- Euro

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