Honda CB 1300 S - im Test | 22.07.2009
Moderne Technik in klassischer Halbschale
Zwei Jahre nach dem Debüt der CB 1300 stellt Honda dem Naked Bike eine verkleidete Variante mit der Zusatz-Bezeichnung "S" zur Seite.
mid/wa
Zwei Jahre nach dem Debüt der CB 1300 stellt Honda dem Naked Bike eine verkleidete Variante mit der Zusatzbezeichnung "S" zur Seite. Die stilsicher geschnittene Halbschale verbessert die Tourenqualitäten der Maschine und lässt zudem einen Hauch Nostalgie aufkommen. Schließlich erinnert die gelungene Farb- und Formgebung eindeutig an die legendäre CB 1100 RD von 1983. Unter der Schale hingegen ist die Honda dank des neu eingeführten ABS voll auf der Höhe der Zeit. Die Verkleidung und das Sicherheitsfeature sind bei Honda ausschließlich als Paket erhältlich. Derart ausgestattet kostet die CB 1300 S knapp 13.200 Euro, 1.400 Euro mehr als die nackte, ABS-lose Version.
Die Vorteile der Halbschale zeigen sich gerade auf längeren Strecken, schützt sie doch beinahe den gesamten Oberkörper vor Wind und Regen. Außerdem wurden links und rechts zwei praktische Fächer fürs Portemonnaie oder den Haustürschlüssel integriert. Die klassisch geschnittene Verkleidung lässt aber noch immer einen Blick auf das 1.284 Kubikzentimeter große Herz der Maschine frei.
Der Vierzylinder mit einer maximalen Leistung von 85 kW/116 PS bei 7.500 U/min besticht durch ein nahezu perfektes Ansprechverhalten. Ohne Ruckeln zieht die CB ab Standgas kräftig voran und gefällt mit einer beeindruckenden Kraftentfaltung im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Das bei 6.000 U/min erreichte maximale Drehmoment von 117 Nm erlaubt eine schaltfaule Fahrweise. Sobald man im fünften Gang rollt, erübrigen sich weitere Schaltvorgänge, denn Geschwindigkeiten zwischen 50 km/h innerorts und den maximal möglichen 230 km/h auf der Autobahn lassen sich alle im höchsten Gang fahren.
Was die Höchstgeschwindigkeit betrifft, ergeben sich durch die Verkleidung im Vergleich zur nackten Version keine Unterschiede. Dagegen liegt der Verbrauch mit 7,5 Litern bleifreiem Benzin auf 100 Kilometern gut einen halben Liter höher. Dies ist wohl in erster Linie der höheren Durchschnittsgeschwindigkeit zu schulden. Die Verkleidung bietet nämlich bis jenseits der 200er-Marke einen anständigen Windschutz, so dass man gern flott unterwegs ist.
Beim Fahrwerk setzen die Ingenieure auf bekannte Größen wie den soliden Doppelschleifenrahmen in Verbindung mit einer konventionellen 43-Millimeter-Kartuschengabel, die leider ein wenig zum Flattern neigt. Davon abgesehen bietet die CB ein sehr ordentliches Fahrverhalten sowie ein erstaunlich leichtes Handling, das das Leergewicht von 252 Kilogramm völlig vergessen macht. Zudem kommt nun bei allen Varianten eine schlankere Seitenabdeckung zum Einsatz, die das Rangieren im Stand erleichtert. Ein kleines, aber gewichtiges Detail. Um die Verzögerung kümmern sich zwei 310-Millimeter-Scheiben vorne sowie eine einzelne 256-Millimeter-Scheibe hinten. Das ABS bietet bei jedem Untergrund, auch bei Nässe, Laub oder Rollsplitt zusätzliche Sicherheitsreserven, da es das Überbremsen und damit ein Blockieren der Räder verhindert. Zudem kann man ohne Furcht voll zupacken und dadurch einen kürzeren Bremsweg erreichen.
Mit Halbverkleidung und ABS qualifiziert sich die CB 1300 S nun als wahrer Big-Bike-Tourer. Der Zuschlag von 1.400 Euro gegenüber der Standardversion ist sicherlich gut investiert.