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Ducati Monster 1100 EVO - im Test

Monster-mäßig

Die 1100 in der Evolution. Bereits in der dritten Generation treibt Ducatis Monster-Familie ihr Unwesen im Zweirad-Kosmos.

rkm/mid

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Insgesamt mehr als 246.000 Exemplare haben die Italiener seitdem an den Mann und die Frau bringen können - das ist Rekord für den Bologneser Hersteller, dessen Jahresproduktion aller Modellfamilien zusammen gerade mal gut 45.000 Einheiten umfasst.

Ab sofort kommt mit der neuen Ducati Monster 1100 Evo ein neues Oberhaupt in das Ducati-Schaufenster, das prinzipiell auf dem Vorgänger Monster 1100 basiert, aber technisch sowie ausstattungsmäßig ordentlich überarbeitet wurde.

Als typischer Vertreter der "Weniger-ist-mehr"-Philosophie bietet die rassige Italienerin all ihre Reize unverhüllt an, vom auffälligen Hybridrahmen über den klassischen V2 bis zum markanten Doppelschalldämpfer auf der rechten Seite.

Für die "Evo" überarbeiteten die Designer das Heck mit einer LED-Leuchte fürs Kennzeichen und gummigelagerten Blinkern; an der markant-bulligen Silhouette mit dem mächtigen Tank als Blickfang haben sie jedoch wohlweislich nichts geändert.

Traditionelles Herzstück eines jeden Monsters ist aber seit Anbeginn der Geschichte ein luftgekühlter 90-Grad-V-Motor, dessen zwei Ventile desmodromisch zwangsgesteuert werden.

Nicht allein die zahlreichen Modifikationen im Inneren des Triebwerks, die die Monster von der Schwester "Hypermotard 1100 Evo" übernommen hat, machen den exakt 1.078 ccm großen "Desmo-Due" zum stärksten seiner Gattung.

Vielmehr sorgen die neue, auffällig geschwungene Auspuffanlage und die Ansaugluftführungen dafür, dass der luftgekühlte Zweizylinder erstmals maximal 100 PS bei 7.500 U/min und ein beeindruckendes Drehmoment von 103 Nm bei 6.000 Touren bereitstellt.

Abgesehen von deutlichen Lastwechseln beim Gasanlegen im unteren Drehzahlbereich erfreut der 1100er-Triebling mit guter Gasannahme und fröhlicher Drehfreude.

Ab 3.000 Touren liefert der V2 angemessenen Vortrieb, satter Druck stellt sich dann ab 4.500 Umdrehungen ein und hält bis an den Drehzahlgipfel von 8.000 U/min an.

Dabei kann das Triebwerk mit außerordentlicher Laufruhe und einem voll tönenden Bass begeistern, bei dem sich die Nackenhaare positiv aufgeladen aufrichten.

Das exakte und leichtgängige Sechsganggetriebe rundet den guten Eindruck ab, zumal die neue hydraulisch betätigte Ölbadkupplung die Handkräfte deutlich minimiert und beim Herunterschalten wie eine Rutschkupplung wirkt.

Allein der viel zu lang ausgelegte erste Gang verlangt beim Anfahren hohe Konzentration und leichtes Kupplungsspiel, um den Motor nicht abzuwürgen.

Entschärft wurde die allzu sportliche Ergonomie über einen höheren Lenker und eine neu konturierte Sitzbank, dennoch stellt sich beim Aufsitzen das bekannte Monster-Feeling mit starker Vorlage und leicht ausgestellten Ellbogen ein.

Die Duc ist und bleibt eben ein puristischer Landstraßenfeger für sportlich Ambitionierte. Geben diese dem Familienoberhaupt die Sporen, offenbart sich alsbald eine sehr komfortable Fahrwerksabstimmung, die auf unruhigem Untergrund schnell zu ungewollten Bewegungen führt.

Für Abhilfe lassen sich die komplett einstellbare USD-Gabel wie das in Federbasis und Zugstufe justierbare Federbein entsprechend anpassen.

Sehr positiv fällt die neue Handlichkeit der Monster 1100 Evo auf, die neuen Pirelli Diablo II-Pneus sowie die harmonischere Abstimmung und die gute Gewichtsverteilung machen es dem Monster-Treiber leicht, schnell unterwegs zu sein.

Und sicher dazu. Denn die Italiener rüsten ihre 1100er serienmäßig mit dem Ducati Safety Pack (DSP) aus, das ein Bosch-Brembo-ABS sowie eine Traktionskontrolle bietet.

Dabei sind die Stopporgane weit weniger aggressiv ausgelegt als man von radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln erwarten würde. Die Bremse agiert sehr defensiv, für gute Verzögerungen wird recht viel Handkraft verlangt.

Die in vier Stufen einstellbare Ducati Traction Control (DTC) regelt in Abhängigkeit von der jeweiligen Schräglage und nimmt das Drehmoment je nach Bedarf sanft über einen späteren Zündzeitpunkt oder deutlich spürbar über eine Sperrung der Benzinzufuhr zurück.

Standardmäßig steht die DTC auf Stufe 2, der Landstraßensportler wird sich alsbald auf die "1" vorgearbeitet haben.

Neben der technischen Ausrüstung erfreut die gute Ausstattung der 1100er Monster mit Extras wie einem einstellbaren Hand- und Bremshebel.

Das nun weiß hinterlegte Instrument bietet einen perfekt ablesbaren Balken-LED-Drehzahlmesser sowie einen winzig kleinen, kaum sichtbaren Digital-Tacho.

Die Evolution der Monster ist gelungen: Das sportliche Naked Bike bleibt dem bewährten Monster-Konzept treu, zeigt sich in nahezu allen Facetten aber sinnvoll weiter entwickelt und sicherer gemacht.

Übrigens ohne Aufschlag: Trotz aller Neuerungen kostet die 1100er Evo mit 13.495 Euro kaum mehr als die letztjährige Monster 1100.

Technische Daten Ducati Monster 1100 Evo

Straßenmotorrad mit luftgekühltem 90-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, zwei Ventile je Zylinder, Hubraum 1.078 ccm, Bohrung x Hub 98 x 71,5 mm, max. Leistung 100 PS bei 7.500 U/min, max. Drehmoment 103 Nm bei 6.000 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Hybridrahmen aus Gitterrohr-Stahl und Alu-Gussprofilen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Einarmschwinge mit Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS, Traktionskontrolle, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Sitzhöhe 81 cm, Tankinhalt 13,5 Liter, Trockengewicht 169 kg; Preis 13.495 Euro.

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