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Jenson Button: Charakterbildende Saison

So steil der Aufstieg des Engländers im Vorjahr war, so schwierig gestaltete sich seine zweite Saison in der F1.

Bernhard Eder

Licht am Ende des Tunnels

Letzte Saison, bei seiner F1-Debütsaison im Williams, war er der Shooting Star, Everybody´s Darling im Circuit. Heuer stand er ganz klar im Schatten seines Teamkollegen Giancarlo Fisichella – die Rede ist von Jenson Button.

Im Tohuwabohu, das bei seinem neuen Team Benetton zu Beginn der Saison herrschte, fand sich Jenson anfangs überhaupt nicht zurecht, der junge Engländer wurde von seinem Teamkollegen Fisichella – sowohl im Qualifying als auch im Rennen – regelmäßig gebügelt.

Erst seit Hockenheim Ende Juli gibt es Licht am Ende des Tunnels. Mit dem 5. Platz beim Grand Prix von Deutschland holte Button erste WM-Punkte, in der Folge klappte es auch im Qualifying besser – zuletzt hat "Baby brumm brumm" Fisichella im Zeittraining zweimal hintereinander distanziert.

Button zu den Gründen seiner Anlaufschwierigkeiten: "Als ich hier ankam, hatte das Team keinen Anhaltspunkt, wie ich fuhr, welchen Stil ich bevorzuge. Der Großteil der Wintertests, die ich absolvierte, fanden auf nasser Strecke statt, und weder Giancarlo noch ich selbst sind im B201 vor dem ersten Rennen viel zum Fahren gekommen. Es war für die Leute im Team schwierig, mich zu verstehen, genauso wie´s für mich nicht einfach war, sie zu verstehen."

Absoluter Tiefpunkt: das Qualifying am Nürburgring Ende Juni, wo Jenson auf Giancarlo Fisichella 1.2 Sekunden verlor: "Das war meine schwierigste Situation, seit ich Motorsport betreibe", so Button. "Ich habe mich nie zuvor so geplagt wie damals. Da ich im Jahr zuvor ein derart gutes, problemloses Auto gefahren war, hatte ich offensichtlich nicht genug über die technische Seite von F1-Autos gelernt."

Man darf natürlich nicht vergessen, dass Button nach einigen Jahren Kart nur eine Saison Formel Ford, ein weiteres Jahr Formel 3 als Vorbereitung für die Königksklasse des Motorsports absolviert hatte. In diesem Zusammenhang fällt einem auch wieder ein, dass Button seinerzeit, im Februar 2000, bei einem Williams-internen Technik-Test alles andere als glänzend abgeschnitten hatte.

Aufgeben sei für ihn nie zur Debatte gestanden, so Button: "Ich bin nicht der Typ, der so leicht das Handtuch wirft. Obwohl es schon Zeiten gab, wo ich mir Sorgen darüber gemacht habe, was die Leute über mich denken. Kein Wunder, wenn man alles gibt und dann immer wieder nur um den 18. Platz mitfährt."

"Sehr geholfen hat mir die Reaktion der britischen Fans beim Rennen in Silverstone. Mir waren meine vorher gezeigten Leistungen fast peinlich, aber die Fans waren großartig. Sie haben mich trotz allem angefeuert, und das hat mir damals sehr geholfen!"

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