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Letzte Ausfahrt? Fraaaanz

Die vorerst letzte WRC Ausfahrt des 12-fachen Staatsmeisters Franz Wittmann. Motorline war live dabei.

Johannes Mautner Markhof

Wenn im Dezember in Wien die Temperaturen noch deutlich über dem Gefrierpunkt liegen dann ist in der niederösterreichischen Ramsau bereits längst der Winter eingekehrt. Nichts desto trotz lud max business class zu einer letzten Ausfahrt mit Franz Wittmann.

Nur zwei Tage bevor das Toyota WRC zum Service und anschließendem Verkauf nach Deutschland geschickt wurde hatte ich also erstmals die Gelegenheit den Franz aus jener Sicht, die normalerweise Heike Feichtinger vorbehalten ist, zu erleben.

So weit so gut.

Austragungsort der letzten Ausfahrt war die Heim-Sonderprüfung in den Wittmannschen Wäldern rund um den Golfplatz Adamstal. Jede Menge Schnee, auf und neben der Straße. Zwei Helfer die dafür sorgten, dass sich kein Gegenverkehr einschlich und ein fröhlicher, unbehelmter Franz am Fahrersitz.

Schon das Einsteigen in ein WRC will gelernt sein. Mit entsprechender Verrenkung gelingt es dann aber doch. Dafür, dass auch der Gurt richtig sitzt, sorgt Thomas Zeltner. Der Motor läuft auf Standgas als der Franz den ersten Gang einlegt.

Wir starten bergab.

Schon in der ersten Kurve leisten die aufgezogenen Spikes ganze Arbeit. Das vorherrschende Tempo hätte sich meinereiner wahrscheinlich nicht mal auf trockenem Asphalt getraut - aber wir fahren ja auf Eis.

Super.

Unten am Wendeplatz angekommen ein klassischer U-Turn. Es wird ernst. Der Franz grinst wie ein kleines Kind und schaltet im Sekundentakt die Gänge hinauf. Gefühlsmäßig sind wir jetzt mit 200 unterwegs, in Wirklichkeit werden es wohl 150 sein. Reicht auch. Mit geradezu spielerischer Perfektion gehen wir in die erste engere Kurve. Völlig quer und doch sicher.

Angst? Nein. Wozu?

Schließlich möchte der Franz das Auto noch verkaufen können und Helm hat er auch keinen auf. Es folgt Kurve um Kurve, Bäume ziehen auf Tuchfühlung vorbei, der Franz schaltet und waltet und rund drei Minuten später sind wir am oberen Umkehrplatz angelangt. Ein weiterer U-Turn und es geht wieder hinunter. Zwei Minuten später sind wir am Ziel.

Schade, schon vorbei...

Zum ersten Mal habe ich verstanden, dass auch ein Co Pilot Freude am Rallye fahren haben kann. Gerne wäre ich noch ein paar hundert Kilometer mit dem Franz unterwegs gewesen. Irgendwann hätte ich es dann auch gelernt aus dem Gebetsbuch vorzulesen auch wenn ich dann die vorbeifliegende Landschaft nicht mehr so intensiv beobachten hätte können.

Lieber Franz – danke für dieses wohl einmalige Weihnachtsgeschenk!

P.S.: Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

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