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"Ich bleibe Realist"

Manfred Stohl über das Saisonfinale der WM in Großbritannien, die Chancen für einen Werkseinsatz und sein Resümee 2002.

Du hast England ja mit gemischten Gefühlen verlassen, zwar kann man mit der Platzierung an und für sich zufrieden sein, der erste Tag verlief aber unglücklich, oder?

Das kann man sagen, gleich zu Beginn des Tages rutschten wir in einen Graben und verloren über eine Minute. Das Ganze geschah an einem eigentlich harmlosen Abzweig, bei der Erstellung des Aufschriebs hatte ich aber scheinbar noch zu sehr das Gruppe N Auto im Kopf.

Mit einem WRC musst du die Stelle aber anders fahren. Und als mich dann auch noch die Sonne geblendet hat, landeten wir im Graben. Neben der Zeit habe ich dort auch mein Selbstvertrauen verloren und kam auf der 1. Etappe nicht mehr so richtig in die Gänge, leider. Insgeheim habe ich mir mehr von der Rallye erhofft.

Etwas überrascht war ich auch vom großen Vorsprung der Werks-Autos, im Vergleich zu Zypern wird in Großbritannien wesentlich schneller gefahren, auf den High-Speed-Abschnitten wird der Unterschied zwischen Werks- und Kunden WRC deutlich.

Bleiben wir gleich beim Thema Werksautos, wie stehen deine Chancen für 2003?

Um ehrlich zu sein kann ich das zum momentanen Zeitpunkt überhaupt nicht sagen. Ich habe Kontakte zu Ford, Mitsubishi und Hyundai und warte auf eine Zu- bzw. Absage. Das hat für mich Priorität vor allem anderen. Aber wie wir alle wissen sind noch Lichtjahre zwischen Kontakten und einem schlussendlichen Werks-Einsatz, ich bleibe jedenfalls Realist.

Wie fällt das generelle Resüme der Saison 2002 aus?

Ich muss sagen, dass mir die ÖM unheimlich viel Spaß gemacht hat. Vor allem die zahlreichen Fans und Zuschauer an der Strecke waren fantastisch. Und wenn man bedenkt, dass sich zu Saisonbeginn einige gefragt haben, ob ich mit diesem Auto und diesen Reifen überhaupt gewinnen kann, ist die Bilanz von vier Siegen ja nicht so schlecht.

Was die WM betrifft, so mache ich kein Geheimnis daraus, dass ich mir mehr erwartet habe. Immer wenn ich einigermaßen von den Zeiten her dabei war, hatte ich einen Reifenschaden oder einen Ausrutscher, aber so ist eben der Sport. Manchmal ist es etwas deprimierend zu sehen, wie die Jungs in den Werks-Autos vorne weg fahren und man genau weiß, dass man mit gleichem Material durchaus mitmischen könnte...

Was war dein negativstes Erlebnis heuer?

Keine Frage, das war der fürchterliche Unfall von Beppo Harrach bei der Wechselland-Rallye, bei dem Jutta Gebert ums Leben kam. Das war überhaupt der schwärzeste Tag meiner gesamten Rallye-Karriere, es hat mich zutiefst getroffen.

Und das Highlight 2002?

Der Sieg bei der Australien-Rallye. Dort lief alles wie am Schnürchen, einfach eine gelungene Veranstaltung mit einem tollen Ende für Ilka und mich.

Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für einen möglichen Werkseinsatz 2003.

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