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"Ich bin noch nicht in Bestform"

Kimi Räikkönen ist die vielen Ausfälle in dieser Saison Leid, zu diesem und vielen anderen Themen gibt’s hier ein ausführliches Interview.

Wie würdest du die bisherige Saison zusammenfassen?

"Jeder denkt, dass ich zehn Ausfälle in 15 Rennen hatte, das ist ziemlich schlecht, aber wann auch immer ich Rennen beendet habe, waren das doch für gewöhnlich gute Ergebnisse. Bei manchen Rennen, in denen wir es ins Ziel geschafft haben, konnten wir nicht einmal während dem Rennen das volle Potenzial zeigen, da wir Probleme hatten. Wenn wir mehr Rennen beendet hätten, dort wo wir uns in diesem Moment befanden, hätten wir viel mehr Punkte. Aber das ist Rennsport. Hoffentlich werden die Teile im nächsten Jahr halten und wir können eher um den Titel fahren."

Sagst du damit, dass die Zuverlässigkeit für die kommende Saison das Wichtigste ist?

"Ja, das denke ich. Natürlich brauchen wir mehr Speed um Ferrari zu schlagen, aber im Vergleich zu Williams waren wir konstanter, was das Beenden von Rennen angeht, ich denke, dass wir nun vor ihnen liegen würden."

Wie sehr hast du dich als Fahrer in dieser Saison verbessert?

"Ich weiß nicht. Man lernt die ganze Zeit, wird schneller, aber darüber denke ich nicht viel nach. Natürlich weiß ich nun mehr über die Formel 1 als zuvor."

Du machst also immer noch Fortschritte?

"Das denke ich. Ich glaube nicht, dass ich auf meinem besten Level angekommen bin, aber es hilft einem immer, wenn man mehr Erfahrung hat."

War es zu Anfang schwierig, nach deinem Wechsel von Sauber zu McLaren?

„Es gibt mehr Leute, die einem helfen, aber für mich war es ziemlich das Gleiche. Es war aber leichter als zu Sauber zu kommen, denn ich hatte zumindest ein Jahr an Erfahrung, auf das ich zurückgreifen konnte."

Juan-Pablo Montoya ist als aggressiver Fahrer bekannt und auch du hast einen Ruf als aggressiver Fahrer. Ich weiß nicht, wie oft du schon mit ihm auf der Strecke gekämpft hast, aber es muss wohl ziemlich unterhaltsam sein, oder?

"Es ist herausfordernd, aber ich würde nicht sagen, dass ich sehr aggressiv bin. Ich hatte mit ihm gute Zweikämpfe aber es war immer fair und eine sehr saubere Sache."

Welche Fortschritte hat Mercedes im Verlauf der Saison gemacht?

"Sie sind auf dem richtigen Weg, besonders in den letzten vier Rennen haben sie größere Schritte nach vorne gemacht als zu Beginn der Saison. Es ist immer noch ein Motor, der nicht zuverlässig ist. Wir sind in Sachen PS gut dabei, was eine gute Sache ist, über den Winter werden wir auch eine Lösung für die Probleme finden."

Angesichts der Pläne für das nächstjährige Auto und den nächstjährigen Motor, denkst du, dass du Ferrari in der kommenden Saison regelmäßig herausfordern kannst?

"Hoffentlich. Das hängt auch mit den Reifen zusammen: Die Michelins haben mehr Schwankungen als die Bridgestones. Wir wissen nicht, ob es gut oder schlecht laufen wird, bevor wir im Auto sitzen."

Wird dieser Winter für dich einfacher werden, weil McLaren ein bekannter Wert ist?

"Mit Sicherheit wird das kommende Jahr für mich einfacher werden. Ich kenne zumindest das Team und vielleicht können wir mehr mit dem Auto arbeiten und müssen die Saison nicht so starten wie wir es in diesem Jahr getan haben. Und dank der Erfahrung weiß man auch mehr Dinge."

Was bedeutet es, an einem Platz wie hier in Indianapolis zu fahren?

"Für mich ist es nur ein weiteres Rennen, aber es ist ein wenig anders, denn die Fans sind hier anders, die Formel 1 ist hier keine so große Nummer. Wenn man in Italien oder so fährt, ist das anders. Außerdem hat man hier hohe Geschwindigkeiten, die lange Gerade und das sehr enge Infield, das hat man sonst nirgendwo, das bedeutet viel Arbeit am Setup."

In Punkten liegst du hinter David, aber wenn es um das Qualifying geht, so hast du ihn geschlagen. Wie wichtig ist dir das?

„Es ist natürlich wichtig den Teamkollegen zu schlagen. Wie ich schon gesagt habe, wenn ich nicht so viele Ausfälle gehabt habe, so sähe es anders aus, aber das ist nicht wirklich schlimm."

Wie siehst du dich selbst im kommenden Jahr? Angeblich gibt es keine Nummer eins und keine Nummer zwei im Team, aber der Eindruck von außen ist jener, dass du mehr oder weniger die Rolle als Nummer eins übernommen hast.

"Ich denke, so lange beide Fahrer das gleiche Material erhalten und gleich behandelt werden, dann ist es immer fair. Es liegt dann am Fahrer und dem Motor, wer den anderen schlagen wird."

Hättest du mit der Situation leben können, in der sich Rubens bei Ferrari befindet?

"Oh nein! Aus diesem Grund kam ich hier her, ich hätte das ja nicht tun müssen. Es war immer klar, dass wenn wir einen Vertrag aushandeln, wir immer sicherstellen, dass so etwas nicht passiert."

Wie lange hast du gebraucht, um über Frankreich hinwegzukommen?

"Bevor man sein erstes Rennen gewonnen hat, wird man immer daran denken und es war sehr hart damals."

Es sah so aus, als hättest du ein wenig aufgemacht, als Michael neben dir war. Hättest du nicht ein wenig härter sein können?

"Einer von uns wäre zu diesem Moment ausgefallen, wenn ich nicht Platz gemacht hätte. Es gab keinen Grund, einen Unfall zu bauen. Wenn die Situation in der Meisterschaft anders gewesen wäre, dann hätte ich anders gehandelt, aber es war wichtig, das Rennen zu beenden."

Du warst einem Sieg und einer Pole schon nahe. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Es gibt noch zwei Rennen zu fahren. Kannst du es noch schaffen?

"Man weiß nie, wir werden sehen. Aber es sieht so aus, als wäre Ferrari immer stark, egal wo wir sind."

War es für dich ein gutes Jahr?

"Alle Ausfälle waren nicht gut. Aber alles in allem war es ganz in Ordnung."

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