Formel 1: News | 03.09.2003
Der Reifenwahnsinn hört nicht mehr auf...
In einer offiziellen Stellungnahme ermahnte die FIA Reifenhersteller Michelin: Sollten die Reifen nach dem Monza-GP zu breit sein, setzt es Sanktionen...
„Wenn die FIA die zehn Michelin-Autos am Ende des Italien GP disqualifizieren möchte, dann kann sie dies machen,“ verlautbarte Michelin-Motorsportchef Pierre Dupasquier noch am vergangenen Wochenende, nachdem der Reifenstreit seinen Lauf genommen hatte.
Doch was zu diesem Zeitpunkt von Seiten des Franzosen nicht ganz so ernst gemeint war, könnte sich schnell als bittere Wahrheit erweisen. So warnte der Motorsportweltverband FIA heute in seiner ersten offiziellen Stellungnahme seit der Regeländerung aus der letzten Woche eindringlich: „Wenn die Reifen in Monza in einer Kombination mit einer Auto-Abstimmung benutzt werden, die zu einer Laufflächen-Breite von mehr als 270 Millimetern führt, müssen die Rennkommissare und schließlich das FIA-Berufungsgericht entscheiden, falls gegen Regeln verstoßen wurde.“
Zudem bestätigte ein FIA-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass die Scuderia Ferrari den technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, über die fragwürdigen Michelin-Pneus informiert hat. Die Italiener hatten dies entgegen den Worten von FIA-Präsident Max Mosley allerdings bereits heute Morgen bestätigt.
Nachdem Whiting die Anklage der Scuderia in Ungarn überprüft hatte, legte er sofort nach dem Ungarn Grand Prix dem Reifenhersteller aus Clermont-Ferrand nahe seine Reifen an das Reglement anzupassen, bevor er drei Tage danach bei seiner Rückkehr in sein Büro auch alle anderen Teams über die Vorfälle informierte.
Zudem habe die FIA „Gründe zur Annahme, dass die fraglichen Reifen eventuell nicht mit jenen übereinstimmen, die am Saisonstart benutzt wurden,“ womit man in das gleiche Horn bläst wie Ferrari-Technikchef Ross Brawn: „Die Michelin sind illegal. Wir werden es nicht weiter hinnehmen, so zu verlieren. Ich hoffe, dass sich Michelin bewusst wird, dass sie bislang von einem illegalen Vorteil profitieren konnten. Dies schon zu lange, und dass sie sich jetzt wieder dem fügen, was die FIA vorschreibt...“