Formel 1: News | 12.05.2003
Should we stay or should we go?
Bernie Ecclestone hat seine Meinung zum Österreich-GP scheinbar geändert, nun hält er ein Comeback für durchaus denkbar und realistisch.
„Wir werden in diesem Jahr am 18. Mai zum letzten Mal in Spielberg fahren.” Mit diesen Worten schockierte F1-Boss Bernie Ecclestone Ende Jänner diesen Jahres die rot-weiß-roten Formel 1 Fans und setzte noch hinzu: „Die Entscheidung ist endgültig.“
Nun, eine Woche vor diesem letzten Auftritt der Königsklasse des Motorsports auf dem steirischen A1Ring, haben sich die Verlautbarungen des F1-Zirkusdirektors scheinbar um 180 Grad gedreht:
„Die Österreicher wissen, dass sie sich immer auf mich verlassen konnten – und ich verlasse mich immer auf sie. Bei der ersten Chance kommen wir zurück,“ wird Bernie, der ein Comeback des A1-Rings auf einmal für „absolut realistisch“ hält, nun von der österreichischen Kronen Zeitung zitiert.
Möglich werden soll diese Rückkehr des Alpen Grand Prix, für den in diesem Jahr schon 120.000 Karten verkauft wurden, trotz der neuen Rennen in Bahrain und China sowie der Streichung des Traditionsrennens in Spa-Francorchamps durch eine simple Erweiterung des Rennkalenders: „Mehr Rennen im Kalender – dann hätten wir wieder Platz für Österreich. Wir müssen die Teams nur soweit kriegen, dass sie dem zustimmen.“
Für den Richtung Bahrain abwandernden Noch-Ring-Manager Hans Geist sieht die Lage jedoch anders aus: „Das ist schade. Aber die Formel 1 expandiert, braucht neue Termine und in Europa gibt es eine extreme Ballung. Ecclestone ist ein toller, aber beinharter Geschäftsmann. Deshalb ist Belgien raus, Imola wird vermutlich fallen. Und bei uns hat man sich halt politisch ungeschickt, fast schon ein bisserl provinziell verhalten,“ kritisierte er die eigenen Politiker, welche durch das vorgezogene Tabakwerbeverbot ihren eigenen GP zum Fall brachten.
Doch laut Geist sei man in Österreich ja ein „patschertes Verhalten“ gewohnt. „Zeltweg leidet unter dem Reibungsverlust politischer Agitation und dem wirtschaftlichen Ergebnis. Das war in den 70er Jahren so und das hat sich auch im neuen Jahrhundert nicht geändert. Die Politiker sollten Politik machen und das Sportgeschäft jenen überlassen, die es können.“
Trotzdem hegt der Waldviertler aufgrund der Pläne von Red Bull Patron Dietrich Mateschitz noch Hoffnungen, dass die Königsklasse eines Tages wieder auf dem A1-Ring fahren wird: „Was da jetzt kommt, macht Anlass zur Hoffnung, dass die Formel 1 zurückkehrt...“