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Verkommt die Formel 1 zur Lotterie?

Bernie Ecclestone tüftelt bereits an einem abermals neuen Qualifying-System, FIA-Präsident Max Mosley schließt Änderungen für heuer aber aus.

Als das derzeit aktuelle Einrunden-Qualifying im Rahmen der ersten Regeländerungen vom 28. Oktober des vergangenen Jahres eingeführt wurde, gab es kaum Proteste gegen diese bereits vorher in einer etwas anderen Form gehandelte Qualfiying-Variante.

Nun, nachdem die ersten sieben WM-Läufe dieses Jahres bestritten sind, beschränkt sich die Zahl der Befürworter dieses One-Lap-Qualifyings zwar nicht nur auf den FIA-Präsidenten Max Mosley, doch ist jene Anzahl der Gegner aufgrund eines zu „langweiligen“ und zu wenig Abwechslung bietenden Qualifikationstrainings stark angestiegen. Als entsprechend „schrecklich“ und „wenig unterhaltsam“ wird das Einrunden-Qualifying deswegen tituliert – und zwar von keinem geringeren als F1-Boss Bernie Ecclestone!

Dessen langjähriger Wegbegleiter Max Mosley besteht derweil allerdings auf seiner Position: „Es gibt keine Chance innerhalb dieser Saison etwas zu verändern. In der nächsten Saison würde ich niemals nie sagen, aber im Moment gibt es weder genügend Gründe eine Änderung zu veranlassen noch gibt es einen klaren Vorschlag, was denn besser sein sollte als unser aktueller Modus,“ wird Mosley von der BBC zitiert.

Bernie Ecclestone sprach sich unterdessen, nach seinen Ideen wieder auf zwei halbstündige Sessions zurückzugreifen, nun wiederum für eine andere Variante aus: „Ich würde gerne die Startpositionen der schnellsten 10 des Qualifyings durch eine Lotterie bestimmen,“ erklärte der F1-Zampano im Rahmen des Monaco Grand Prix, welcher unter diesen Umständen dann im wahrsten Sinne des Wortes – aufgrund der Wichtigkeit der Startposition – durch das Los entschieden würde!

„Dann würde man jedes Mal auf jeden Fall eine andere Startaufstellung haben und alle Leute in den Top-10 würden dann die gleiche Chance haben auf der Pole zu stehen.“ Nachdem Max Mosley den Sinn und Zweck der Pole Position als Leistungsmesser für den schnellsten und besten Piloten jenes Wochenendes durch sein Tankverbot bereits genommen hat, würde dies die Pole dann komplett zum Glücksspiel verkommen lassen.

Eine weitere Variante dieses sicherlich nicht für alle nachvollziehbaren Gedankengangs des 72-jährigen wäre nach einer 60-minütigen Qualifying-Session mit leichten Autos die besten Zehn noch einmal zu einem Shoot-Out antreten zu lassen, welcher dann vielleicht wieder als Einrundenqualifying stattfinden könnte. „Sie würden dann dafür Punkte bekommen und die Startpositionen würden ausgelost werden,“ brachte Ecclestone jedoch auch hier wieder die Glücksfee mit ins Spiel.

„Jedes Mal wenn man mit ihm [Bernie Ecclestone, d. Red.] spricht hat er einen anderen Blickwinkel. Es gibt drei verschiedene Versionen,“ kritisiert Max Mosley derweil Bernies ideenreiche „Kreativität“. „Eine Version ist, dass wir am Samstag ein Qualifying haben und man dann Punkte vergibt sowie die Startaufstellung auslost. Eine andere Version ist, dass man das Training wie gewohnt fährt und dann die besten 10 noch einmal um die Startaufstellung antreten lässt,“ beschreibt der FIA-Präsident noch einmal die Modelle im Schnelldurchlauf.

„Ich glaube, dass es so viele verschiedene Varianten gibt, aber die Wahrheit ist, dass wir diese Saison erst komplett absolvieren müssen um zu sehen ob es funktioniert,“ hält der Brite jedoch an seinem aktuellen Modell fest. „Es ist zweifelsohne ein Problem, dass das Samstags-Qualifying weniger spannend ist als das alte Qualifying. Gut, man saß damals eine halbe Stunde lang da und nichts geschah, aber dann geschah alles auf einmal. Doch das Fernsehen zahlt für die Formel 1. Und wenn wir die TV-Zuschauer verlieren, dann würde dies alles beenden...“

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