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Michelin mit neuen Reifen noch schneller?

Schmale Reifen, breite Reifen. Gummiparagraphen und Messmethoden. In der Formel 1 dreht sich momentan alles um das schwarze Gold.

„Beneidenswert diese Italiener. Augen haben sie wie Adler,“ schrieben die Kollegen der Frankfurter Rundschau nach dem Aufkommen des Reifenstreits in der Formel 1. „Jedenfalls haben die Leute aus Maranello mit ein, zwei scharfen Blicken erkannt, dass die Konkurrenz mit abgefahrenen Reifen ihrem Helden auf und davon fährt.“

Doch dem nicht genug. Denn während die gesamte Ferrari-Chefetage von Technikchef Ross Brawn über Teamchef Jean Todt bis hin zu Ferrari-Präsident Luca Montezemolo über zu breite und vor allem „illegale“ Reifen der Konkurrenz entsetzt ist, drohte Letztgenannter angeblich sogar mit einem Rückzug der Scuderia aus der Königsklasse des Motorsports.

Doch auch Michelin hat nach den Irrungen und Wirrungen der letzten Tage schnell „reagiert und will in Monza Reifen präsentieren, die keine Kontrollen zu scheuen haben“ und welche in einer Nacht und Nebelaktion 24 Stunden rund um die Uhr in der heimischen Fabrik konstruiert sowie auf der Teststrecke in Monza in der vergangenen Woche getestet wurden.

„Was auf den ersten Blick wie ein Sieg Ferraris aussieht,“ schreibt unsere Kollegin Karin Sturm für den Tagesspiegel „könnte sich schnell in eine Niederlage verwandeln. Was sagt Montezemolo, wenn die Konkurrenz in Monza auch mit garantiert regelkonformen Reifen seinen Ferrari davonfährt? Wer ist dann schuld: die Sonne, der Wind, der liebe Gott? Wir sind gespannt.“

Gespannt sein kann man tatsächlich, denn laut dem technischen Direktor der Michelin-Landsleute von Renault, Mike Gascoyne, sind die neuen „hundertprozentig regelkonformen“ Pneus sogar noch schneller als ihre angefochtenen Vorgänger.

„Dank unseres Partners Michelin, der unglaublich schnell und effektiv reagiert hat, konnten wir unser Reifentest-Programm in Monza wie geplant abschließen,“ erklärte Gascoyne, bevor er hinzufügte: „Dabei hat sich herausgestellt, dass die neuen schmäleren Pneus im Vergleich zu ihren Vorgängern sogar mit einem kleinen Performance-Vorteil aufwarten.“

Und dann hätte Ferrari trotz des intensiven Fotostudiums ein Problem. Wer als amtierender Konstrukteurs- und Fahrerweltmeister ein solches Performance-Problem hat, braucht für den Spott und Hohn bekanntlich nicht zu sorgen.

Entsprechend fragt die Frankfurter Allgemeine Zeitung provokant: „Man ist geneigt, zu fragen, ob die Düsentriebs von Ferrari und ihrem Reifenlieferanten Bridgestone nichts Besseres zu tun haben als sich „mit möglichst faltenlos gebügelten Millimeterkaro-Hemden vor den Reifen der Konkurrenz fotografieren zu lassen und dann am Computer sämtliche technischen Teile der Konkurrenz genau zu vermessen.“ Selbst wieder schneller werden, zum Beispiel...

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