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Neue Wege für Franz Berndt

Der ehemalige österreichische Formel Ford Meister Franz Berndt wechselt von der Formel Renault in die Clio V6 Trophy, erste Tests waren erfolgreich.

Lange wurde darüber intern diskutiert, die Vor-und Nachteile genau definiert. Mit dem Ergebnis, dass Franz Berndt 2003 sportlich ganz neue Wege gehen wird. Der Österreichische Formel Ford-Meister von 2001 wechselt von der Formel Renault in den Tourenwagensport, bestreitet heuer die Renault Clio V6 Trophy!

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Letztlich hat sich meines Erachtens die Vernunft durchgesetzt“, erklärt Vater Berndt. Heißt mit anderen Worten: Man hat sich vorerst FÜR die Schule, und GEGEN den Motorsport entschieden.

Der Grund? „Franzi hat in der Schule sehr gute und ansprechende Noten. Und die wollen wir auch behalten. Denn in Zeiten wie diesen wäre es unverantwortlich, die Schule abzubrechen. Und dies hätten wir machen müssen, hätten wir in den Formel Renault weitergemacht. Denn da ist es nötig, viel, viel Zeit zum Testen aufzubringen. Und die hätte Franzi wegen der Schule nicht gehabt.“

Die Vorgangsweise ist nun klar definiert: Vorrangiges Ziel ist es, die Schule fertig zu machen und nächstes Jahr das Abitur erfolgreich zu absolvieren. Gleichzeitig hat man im Hause Berndt aber auch weiter ein Auge auf die sportliche Zukunft von Franz junior. Deshalb auch der Umstieg in die Renault Clio V6 Trophy. „Damit haben wir zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen: „Zum einen kann Franzi weiter Motorsport betreiben, zum anderen kann er jetzt auch im Tourenwagensport Erfahrung sammeln“, so Berndt senior.

Fest steht auch, dass Franz Berndt mit dem Team „Race Tec Engineering“ in die neue Saison gehen wird. „Ich bin nach wie vor vom Talent des Franz Berndt überzeugt, stehe aber gleichzeitig zum Entschluss der Familie“, sagt Miteigentümer Ulrich Pahl, der das Projekt Clio Trophy voll und ganz unterstützt.

2003 gilt es also, sportlich ein ganz neues Aufgabengebiet zu bewältigen. Die Renault Clio V6 Trophy ist d5e älteste und gleichzeitig auch die erfolgreichste Markenpokal-Rennserie Deutschlands. Sie stellt für Talente und Nachwuchsfahrer eine weitere, wichtige Karrierestufe dar. Wobei es sich bei diesem Rennwagen um ein reinrassiges Renngerät handelt. Der bullige Mittelmotor mit Heckantrieb bringt 285 PS (206 kw) auf die Straße, hat ein kraftvolles Drehmoment von 307 Newtonmetern bei einem Gewicht von 1.100 Kilogramm.

Kooperation mit Abold

Betreut wird der Renault von Franz Berndt von einem Motorsport-Insider: Hubert ABOLD, seinerzeit Vize-Weltmeister bei den Motorrädern (Klasse 125ccm) und seit Jahren erfolgreicher als Techniker bei verschiedenen Teams im Einsatz, ist dafür verantwortlich, dass der Clio von Berndt bestens vorbereitet an den Start kommt. „Ich kenne den Hubert schon viele Jahre und bin überzeugt, mit ihm den richtigen Mann gefunden zu haben“, sagt Vater Berndt.

Hilfe und Unterstützung bekommt Franz junior aber auch noch von Hubert Abolds Sohn Steve, der bereits eine Saison in der Clio V6 Trophy erfolgreich hinter sich hat. Er belegte 2000 den dritten Gesamtrang. „Die ersten Berührungspunkte mit Steve waren sehr vielversprechend, er kann mir sicher sehr viel lernen, mir viele, sehr entscheidende Tipps geben“, weiß Franz Berndt.

Berndt und Steve Abold werden unter dem Mantel von Race Tec Engineering die Saison gemeinsam bestreiten, wobei Abold aber unter einem anderen Bewerber an den Start gehen wird. Dies wird den Gedankenaustausch der beiden Piloten aber sicher nicht beeinflussen.

Die Ziele für die neue Saison und die neue Aufgabe

Für Franz Berndt gilt vorerst, so schnell als möglich den Umstieg vom Formel- in den Tourenwagensport zu schaffen. Wobei die Testfahrten gezeigt haben, dass sich der 18jährige auf dem richtigen Weg befindet.

„Ich bin sehr zufrieden“, sagt Franz, „sowohl in Oschersleben als auch in Hockenheim war ich immer vorne dabei. So um den vierten Platz herum. Und das ist für den Anfang gar nicht schlecht. Ich werde sicher in den ersten Rennen noch einige Probleme haben, letztendlich will ich aber in der Gesamtwertung schon vorne mit dabei sein. Alles andere wäre ja fast ein Rückschritt. Ich lasse mich aber keinesfalls unter Druck setzen. Wir arbeiten sehr hart – deshalb wird sich auch der Erfolg einstellen“, ist Berndt überzeugt.

Hohes Preisgeld ein zusätzlicher Anreiz

Für den Saisonstart am kommenden Wochenende (2. bis 4. Mai) in Oschersleben hat sich Franz Berndt zum Ziel gesetzt, das Auto sicher ins Ziel zu bringen. „Schließlich geht es ja um einen Gesamtpreisgeld von rund 115.000 Euro in der Clio V6 Trophy. Und da kann am Ende jeder Punkt entscheidend sein.“

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