Rallycross-ÖM, 5. Lauf: Tapolca | 22.07.2003
Die Steppe von Tapolca
Heiß und staubig, so präsentierte sich der 5. Lauf zur österreichischen Rallycross-Meisterschaft im ungarischen Tapolca.
Leo Freistätter
Am vergangenen Wochenende zeigte sie sich wieder von ihrer besten Seite. Brütende Hitze sorgte in der ehemaligen Bauxitgrube von Tapolca/H für enorme Staubentwicklung. Die Piloten kamen nicht nur aufgrund der Temperaturen ins Schwitzen.
Als erste Hürde galt es wie jedes Jahr die ungarische Grenze zu überwinden. Nach einigen Schikanen der Zöllner kamen die Piloten mit bis zu drei Stunden Verspätung an der Rennstrecke an. Traditionellerweise wird in Tapolca der erste Vorlauf bereits am Samstag gefahren.
Schon im Training zeigte Alois Höller mit der zweiten Zeit, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Im ersten Vorlauf brannte er sodann eine Bestzeit auf die Bahn und sorgte für nachdenkliche Gesichter bei den erfolgsverwöhnten Hausherren.
Im zweiten Vorlauf übte Peter Kotan (Ford Focus) dann Selbstjustiz und drängte den Lancia in die Leitplanken. Dass Kotan von der Rennleitung verwarnt wurde half Höller nichts, er musste diesen Lauf als Streichresultat abhaken. Um das A-Finale zu erreichen musste er den dritten Lauf auf Durchkommen fahren und kam über Rang fünf nicht hinaus.
Der Rest der Truppe legte dafür kräftig nach. Franz Spitaler ist in Ungarn immer bei den Schnellsten, daran konnte heuer auch eine gebrochene Zehe nichts ändern. Mit den Zeiten fünf, drei und zwei stellte er den BMW M3 in die erste Startreihe zu Ungarns Jungstar Tamas Revesz (Toyota Corolla).
Mit Alois Höller und Peter Ramler standen zwei weitere heimische Vertreter im Endlauf. Ein voll motivierter Franz Spitaler setzte sich mit einem Blitzstart sofort in Führung, konnte den Toyota von Revesz allerdings nicht lange halten. In einem actionreichen Endlauf holte der BMW-Pilot Rang zwei hinter Tamas Revesz, Peter Ramler und Alois Höller konnten die beiden anderen Ungarn in Schach halten und überquerten dahinter die Ziellinie.
Die Zweiliterklasse war diesmal mit vier Autos besetzt und kam so endlich wieder mal zu ÖM-Punkten. Der Sieg war eine klare Sache für den Burgenländer Tristan Ekker im VW Polo. Um die Rolle des Kronprinzen wurde heftig gekämpft. Christian Tuschel im Suzuki musste aufgrund von technischen Probleme vorzeitig aufgeben.
Andreas Schuster kämpfte noch mit Abstimmungsproblemen am Peugeot 206, der nach dem Sosnova-Überschlag komplett neu aufgebaut wurde. So kam Gerhard Schermann zu Rang zwei in der Klasse, obwohl der Motor des Suzuki im zweiten Vorlauf sein Leben aushauchte. Christian Tuschel musste nach Problemen mit einer defekten Lambdasonde frühzeitig aufgeben.
Auch die Division 2 ergatterte mit vier Teilnehmern gerade noch ÖM-Punkte. Friedrich Huber griff mit dem aufgepowertem Nissan Almera erst jetzt ins Geschehen ein. Die Positionen waren das ganze Wochenende über fix bezogen, daran änderte auch das Finale nichts.
Roman Castoral im Opel Astra OPC war auch diesmal zu überlegen und holte sich den Sieg vor Friedrich Huber. Rang drei ging an den Citroen ZX von Jörg Burger, dessen Markenkollege Willi Schöller kam nach technischen Problemen nicht ins Finale.
In der Division 4 gibt es in Ungarn immer starke Konkurrenz für die Allradler. So sehr sich Peter Freinberger im BMW auch abmühte, mehr als die Startposition vier für das A-Finale war für ihn nicht zu holen. Nachdem sich einige Kollegen aber frühzeitig aus dem Rennen verabschiedeten, fand sich Freinberger nach dem Start plötzlich auf Rang zwei wieder.
An der Spitze zog der Ford Escort Cosworth von Jozsef Moricz einsam seine Runden. Freinberger kam als Zweiter ins Ziel und erfuhr erst über eine Stunde später, dass er Gesamtsieger von Tapolca ist. Moricz wurde nach der technischen Kontrolle im Parc Ferme aufgrund von unerlaubten Veränderungen am Escort aus der Wertung genommen.
Wie jedes Jahr in Tapolca war Bruno Werfring auch diesmal wieder mit von der Partie. Er hatte mit dem uralt Golf seine Gegner fest im Griff und entschied die Zweiradwertung überlegen für sich. Der Burgenländer wurde anschließend vom Veranstalter als treuester Teilnehmer in Tapolca geehrt.
Trotz eines Ausfalles mit gebrochener Halbachse im B-Finale baute Markus Rumpler die Meisterschaftsführung weiter aus. Josef Köhbach rettete sich gerade noch über die Ziellinie bevor sich der Golf aufzulösen begann. Relativ unbeschadet kamen Richard Förster und Eva-Maria Kerschner über die Runden, die beiden sammeln weiter fleißig Punkte für die Meisterschaft.
Walter Velan zerstörte im Samstag-Training sein Getriebe, im dritten Vorlauf am Sonntag war das nächste kaputt. Sein Teamkollege Robert Haslinger war mit den Reifen am Ende und ruderte ziemlich hilflos über den Kurs.
Christian Petrakovits standen am Sonntag vor dem Warm Up die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Der Motor im VW Golf hatte über Nacht den Geist aufgegeben, damit verzeichnete er nach Rimov neuerlich einen technischen Ausfall.
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