Rallycross-ÖM: Fuglau | 22.04.2003
Höllers letztes Jahr mit dem Lancia
Mit einer Träne im Knopfloch startet der vielfache oberösterreichische Rallyecross-Champ am kommenden Wochenende in die neue Saison.
Das Rennsportjahr 2003 bedeutet den endgültigen Abschied von seinem geliebten Lancia Delta Integrale. Ende des Jahres läuft die Homologation für den rassigen Italiener aus, dem damit nur mehr der Weg ins Altenteil bleibt.
Mehr als 10 Jahre leistete der Integrale dem Mühlviertler in verschiedensten Konfigurationen gute Dienste: Als seriennahes Gruppe N-Gerät trug er den Piloten zum ersten, viel umjubelten Staatsmeistertitel, als scharfes Gruppe A-Monster ließ er die Gegnerschaft regelmäßig verzweifeln. Immer wieder auf- und umgerüstet blieb von der Erstversion eigentlich nur mehr die äußere Form, die “Innereien” samt Motor und Getriebe wurden wie die berühmten Hemden gewechselt.
Dies umso mehr, da vor allem die Getriebe angesichts der zuletzt brachialen Motorleistung von deutlich mehr als 500 PS im wahrsten Sinne des Wortes zerbröselten, erst eine im letzten Jahr angeschaffte, teure Spezialanfertigung brachte Besserung. Umgekehrt verzieh der Lancia seinem Chauffeur so manch rüdes Manöver und erwies sich bei den mehr oder weniger regelmäßigen, heftigen “Rouladen” als sicherer Kumpel.
In der jetzt beginnenden letzten Saison möchte das mit Abstand erfolgreichste österreichische Ralleycross-Gespann der Geschichte noch einmal zeigen, wozu es fähig ist: Technisch wurde der Lancia über den Winter noch einmal auf Vordermann gebracht, fahrerisch ist Höller dank Gasfuß der Marke “extraschwer” sowieso immer eine fixe Größe.
Heftiger Druck auf das Pedal wird auch vonnöten sein, um die Konkurrenz in Schach halten zu können. Vor allem aus Osteuropa kommt eine ganze Armada millionenteurer World Rallye Cars, deren Elektronik inzwischen mehr als Höllers ganzes Auto kostet...
Ungeachtet dieser Tatsache soll es auch 2003 den einen oder anderen Sieg geben, neben der österreichischen Meisterschaft stehen auch das tschechische Championat und die FIA-Zone – hier ist Höller Titelverteidiger – auf dem Programm.
Sponsormäßig kann sich Alois Höller auf bewährte Partner und etliche Kleinsponsoren aus der Region verlassen.