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Achim Mörtl im Exklusiv-Interview

Im Gespräch mit motorline.cc gewährt Achim Mörtl Einblicke in die WRC-Pläne für die ÖM und gesteht Fehler beim WM-Programm des Vorjahres ein.

Manfred Wolf

Achim, man hat schon lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht’s dir und was treibst du gerade?

Mir geht’s soweit ganz gut. Ich mache zur Zeit sehr viel Ausdauer- und Konditionstraining um fit zu bleiben.

Für die kommende Rallye-Saison?

Ich hoffe, ja. Ich versuche im Moment, ein Projekt auf die Beine zu stellen. Aber wie man am Beispiel von Raphael Sperrer und Manfred Stohl sehen kann, ist das momentan sehr schwierig. Beide sind sehr gut und beide haben Mühe, für dieses Jahr ein akzeptables Betätigungsfeld zu finden und vor allem zu finanzieren.

Das heißt, wir werden dich dieses Jahr wieder im Rallye-Einsatz erleben. In der WM oder in Österreich?

Ich möchte wieder in Österreich fahren. Aber auch ein Österreich-Einsatz ist äußerst kostspielig. Für eine volle Saison in einem Top-Auto sprechen wir hier von einer knappen Million Euro. Es hängt momentan sehr viel davon ab, ob der mögliche Hauptsponsor bereit ist, so viel Geld zu investieren.

Es gibt Gerüchte, du hättest bereits ein sehr konkurrenzfähiges Auto getestet?

Das stimmt. Es hat sich schon vor Weihnachten durch Zufall die Gelegenheit ergeben, ein Auto zu testen. Diese Testfahrten haben am Schaidasattel in Kärnten stattgefunden, wo ich früher schon oft mit dem Subaru getestet habe. Es war übrigens ein französisches Auto, aber kein Peugeot.

Also ein Citroen Xsara WRC. Um welches Auto handelte es sich dabei genau?

Das Auto stammte von der Mannschaft von Piedrafita. Über dieses Team werden die Semi-Werkswagen für Bugalski und Puras in der WM eingesetzt.

Konntest du Vergleiche zum Subaru ziehen, den du heuer in der WM pilotiert hast, oder war der Test zu kurz?

Wir haben eineinhalb Tage getestet. Das Auto war mit Michelin-Reifen bestückt und mein erster Eindruck nach diesem kurzen Test war: Der Citroen ist auf Asphalt das bessere Auto – aber dafür braucht man ja eigentlich nur in die abgelaufene WM zu schauen.

Stichwort WM. Dein Engagement bei Subaru ist ja alles andere als wunschgemäß verlaufen. Wie siehst du die Ereignisse aus heutiger Sicht?

Sagen wir so. Es war ein Engagement mit „Haken“. Wäre ich ganz hart gewesen, hätte ich das Angebot ablehnen müssen.

Aber zwei WM-Läufe für Subaru auf einem Werksauto zu bestreiten, das ist nicht etwas, was du als Rallyefahrer so einfach ablehnst. Nur: So ein Auto ohne ausgiebige Testfahrten zu bewegen, ist nicht einfach und damit wirklich schnell zu sein noch ungleich schwieriger.

Wie kann man sich das vorstellen?

Du kommst dort hin, bist vier Monate keinen Kilometer in einem Rallye-Auto gefahren. Und man merkt sofort: Du bist das fünfte Rad am Wagen. Dann stellen sie dir das Auto hin und du kannst dir aussuchen, ob du eine Mäkinen- oder eine Solberg-Abstimmung fahren willst. Du hast ein paar Kilometer Shakedown und dann musst du während der Sonderprüfungen am ersten Tag anfangen, das Auto auf dich abzustimmen.

Bei der Deutschland-Rallye ist es ja erst gar nicht soweit gekommen.

Ja. Für diesen Fehler in der ersten Kurve gibt’s auch keine Ausreden. Nicht das, was ich vorher gesagt habe und auch nicht, dass das auch schon ganz anderen passiert ist. Das ging auf meine Kappe und wirft natürlich auch kein gutes Licht auf mich.

Nach so etwas stehst du ja noch viel mehr unter Druck. Dann kommst du nach San Remo. Gleiche Prozedur wie in Deutschland. Am ersten Tag wieder Auto abstimmen, am zweiten Tag kommt man dann schön langsam ins Fahren. Dann fährst du Zeiten um den zehnten, elften, Platz, bei den Zwischenzeiten bist du schon bei den Top-Acht dabei. Dann blockiert ein Rad und wieder ist alles vorbei.

Aber wie schon gesagt. Aus heutiger Sicht wäre es vielleicht vernünftiger gewesen, nicht das fünfte Rad am Wagen von Subaru zu sein. Aber im nachhinein ist man bekanntlich immer gescheiter.

Also auf in die Österreichische Meisterschaft?

Genau. Und sollte es heuer mit einem kompletten ÖM-Programm nichts werden, dann möchte ich versuchen, zumindest eine meiner Heimrallyes in Kärnten zu bestreiten und 2004 die volle Saison zu fahren.

Auch, um es deinen Kritikern in Österreich zu zeigen?

Ich möchte einfach das, was ich in der Meisterschaft in Österreich falsch gemacht habe, wieder gut machen. Und dazu muss ich zeigen, dass ich sehr schnell Auto fahren kann.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

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