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"Ich werde Nick weiter unterstützen"

Eddie Jordan über die Hintergründe des abgesagten Williams-Tests von Heidfeld und zur Aussage, dem Deutschen keine Steine in den Weg zu legen.

Letzte Woche war die große Chance des Nick Heidfeld: Der Mönchengladbacher hätte für BMW-Williams in Jerez testen können, doch Teamchef Eddie Jordan blockierte den Test.

Grund: Jordan verlangte von Frank Williams drei Millionen Euro für seinen Schützling. Das war zu viel Geld für Williams und der Brite wird nun in Hockenheim seinen zweiten Testfahrer Antonio Pizzonia in das Cockpit des noch verletzten Ralf Schumachers setzen.

Dabei hatte Jordan stets betont, er wolle Nick helfen in ein Top-Team zu kommen. „Ich habe gesagt, dass ich Nick helfen will, ein Top-Cockpit zu bekommen, und dazu stehe ich“, machte Eddie Jordan klar.

„Aber ich bin auch meinem Team verpflichtet. Wenn unser Fahrer irgendwo anders testet, müssen wir Ersatz besorgen. Das verursacht Kosten. Also habe ich Williams gefragt, ob sie diese Kosten übernehmen. Ich habe nie daran gedacht, daraus Profit zu schlagen.“

Offenbar plante Williams nicht langfristig mit Heidfeld. „Ich dachte, Williams wollte Heidfeld für 2005 testen“, sagte Jordan der Autobild. „Dann sagten sie mir aber, es solle ein Stechen zwischen Heidfeld und Pizzonia geben. Der Schnellere würde die Rennen in Hockenheim, Budapest und Spa fahren. Für Monza rechne man mit dem Comeback von Ralf Schumacher."

"Ich habe Williams klar gemacht, dass ich nicht entscheide, bevor klar sei, ob Nick ein Cockpit für 2005 bekomme. Danach habe ich von Williams nichts mehr gehört. Das macht deutlich, dass die nicht mit Nick geplant haben. Sie wollten ihn für ein paar Rennen. Zudem hätte unser Reifenpartner Bridgestone kaum erlaubt, dass wir einen Fahrer für ein Team mit einem anderen Lieferanten ausleihen.“

Ob Nick Heidfeld in Zukunft noch mal ein Angebot eines Top-Teams bekommen wird, ist fraglich. Ein Test im weiß-blauen Auto wäre die große Chance gewesen und falls er in den drei Rennen überzeugt hätte, wäre Nick vielleicht für 2005 in Betracht gezogen worden.

Jordan argumentierte jedoch: „Hätte Williams Nick ein Cockpit für 2005 angeboten, hätte ich ihn für den Jerez-Test freigegeben. Ich glaube aber, dass es für Nicks Karriere nicht gut wäre, wenn er zwei oder drei Rennen ohne weitere Garantien für Williams fahren würde. Außerdem kämpft Jordan noch um den 7. Platz in der Konstrukteurswertung. Wir brauchen nur ein Regenrennen, dann können wir Toyota noch einholen – wenn Nick für uns fährt.“

Abschließend versprach Jordan noch: „Nicks Karriere ist nicht zerstört. Hätte ich ihm in diesem Jahr nicht die Chance gegeben, ohne Sponsorengelder bei uns zu fahren, wäre er bei Williams gar kein Thema. Und ich bin überzeugt, dass er das noch immer ist. Ich werde weiter alles tun, um Nick zu einem Cockpit für 2005 zu verhelfen.“

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