Formel 1: News | 07.12.2004
"Das Projekt ist für uns erledigt!"
Nach Ablehnung der Grundsatzgenehmigung erklärt Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz das Spielberg-Projekt, u. a. auch die Motorsport-Akademie, für beendet.
Die Aufhebung der Grundsatzgenehmigung durch den Bundes-Umweltsenat scheint das Ende des von Red Bull geplanten Projekts in Spielberg, unter anderem auch der geplanten Motorsport-Akademie, zu bedeuten.
Während der Vorsitzende des Umweltsenats, Rainer Brock, von einem neuen Antrag sprach, der eventuell Chancen haben könnte, erklärte Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz gegenüber der Kleinen Zeitung: „Wir wurden um etwas gebeten. Das wurde jetzt abgelehnt. Und damit ist das Projekt für uns erledigt. Völlig neutral, völlig wertfrei.“
Mateschitz fügte hinzu, Red Bull werde das Projekt nicht neu aufsetzen: „Dann müssten wir vom jetzigen Projekt, von dessen Sinnhaftigkeit wir überzeugt sind, abweichen. Es gibt für uns gar kein zweites Projekt zum Einreichen.“
Zudem habe nicht Red Bull darauf gedrängt, den A1-Ring zu kaufen, sondern das Land Steiermark habe sich an die Firma gewandt - Mateschitz: „Die steiermärkische Landesregierung und der damalige Landesrat Hirschmann sind auf uns zugegangen, ob wir uns vorstellen können, die Verantwortung für den Österreichring zu übernehmen. Nicht wir haben uns aufgedrängt, wir wurden um etwas gebeten, zu dem wir nach reiflichen Überlegungen Ja gesagt haben.“
Ein wenig verärgert klingt Dietrich Mateschitz dennoch – dass bereits in das Projekt investiert wurde, stört den frischgebackenen Formel 1-Teambesitzer nicht, denn: „Geld ist ersetzbar, Ehre nicht.“
Die Steiermark trägt nun eine Ringruine in ihrem grünen Herzen, Gebäude und Tribünen des alten A1-Rings wurden bereits im Zuge des Umbaus abgerissen. Dietrich Mateschitz sagt: „Wir brauchen doch ohnehin keine Rennstrecke, auf der dann keine Rennautos fahren. Wir haben alles innerhalb unserer Möglichkeiten angeboten, wir haben das Bestmögliche versucht zu machen. Aber wenn man kein Interesse an einer Autorennstrecke hat, hat sie auch keine Existenzberechtigung."
Die „Bürger-Initiative Spielberg“ bezeichnete die Nachricht als „neu und erfreulich“ – Sprecher Karl Abesser wollte jedoch hinzufügen, dass man nie gegen das gesamte Projekt gewesen sei: „Im Gegenteil. Wir begrüßen es.“ Man hätte das Projekt jedoch nicht mit gutem Gewissen als umwelterträglich bezeichnen können.
Der Steirische Sport-Landesrat Hermann Schützenhöfer bezeichnete den Beschluss als „völlig unverständlich“. Und: „Hier haben einige Scharfmacher gespielt. Mit gutem Willen und im Einklang mit der Rechtsverfassung hätte man auch anders entscheiden können.“