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Michael Schumacher: „Ich bin wie guter Wein, werde im Alter besser“

Beim Schifahren und auf seiner Homepage sprach Schumi über Bruder Ralf, Villeneuve, Senna, Barrichello, den FW26, den F2004 und über alten Wein...

Dem Skisport frönten Michael Schumacher und sein Ferrari-Team bei den „Wroom 2004“-Tagen in Madonna di Campiglio. Der sechsfache Formel 1-Weltmeister gab im Rahmen der Ferrari-Skitage Antworten auf Reporterfragen, aber auch auf seiner Homepage äußerte sich der Deutsche zu den aktuellen Themen in der Königsklasse.

Zur Aussage von Willi Weber, seines Zeichens Manager von Michael und Ralf Schumacher, die kommende Saison würde das Jahr seines „kleinen“ Bruders werden, sagte Schumacher auf seiner Website: „Naja, Willi glaubt logischerweise an Ralf genauso wie an mich... Ich hoffe natürlich, dass es unser Jahr wird, nicht das von BMW-Williams. Wenn aber ich nicht Weltmeister werden kann, soll es, wenn nicht mein Teamkollege Rubens, schon Ralf werden - dann bleibt der Titel wenigstens in der Familie. Das habe ich ja schon sehr oft gesagt, denn Ralf hat mit Sicherheit das Zeug dazu.“

Dass man beide Schumacher-Brüder jemals im gleichen Rennstall erleben könnte, schließt Michael Schumacher aus, gegenüber den britischen Medien sagte er: „Wenn Ralf und ich im selben Team fahren würden, wäre einer von uns beiden der Sieger und der andere der Verlierer. Die Klitschko-Brüder würden niemals gegeneinander boxen und wir wollen uns in der Formel 1 nicht im selben Auto bekämpfen. Wenn du in verschiedenen Teams antrittst, möge man sagen, der eine ist der Sieger und der andere der Verlierer, aber dann muss man dazu sagen, dass dies bei unterschiedlichen Bedingungen stattgefunden hat und andere Dinge dafür verantwortlich sind.“

Auf den von David Richards geschassten Weltmeister des Jahres 1997, Jacques Villeneuve, angesprochen, mit dem Schumacher ja alles andere als eine innige Freundschaft verbunden hatte, antwortete Michael Schumacher: „Ich bin ja nicht involviert in dieser Angelegenheit. Aber ich denke, dass der Sport mit Jacques Villeneuve doch eine große Persönlichkeit verloren hat.“

Apropos Respektserklärung, zu Formel 1-Legende Ayrton Senna sagte Schumacher: „Die Wertschätzung, die ich für Ayrton empfunden habe, ist sehr persönlich, sehr privat. Ich glaube nicht, dass ich meine diesbezüglichen Gefühle jemals in einem öffentlichen Rahmen ausdrücken möchte.“ Leichter fällt ihm das bei seinem Teamkollegen Rubens Barrichello, der seinen Ferrari-Vertrag als „Nr.1b“ verlängert: „Ehrlich gesagt gibt es keine bessere Wahl als Rubens...“

Nochmals zu Ayrton Senna: Was wohl der 1994 in Imola tragisch verunglückte dreifache Weltmeister von dem neuen Regelwerk in der Königsklasse halten würde? Zu dem 2004 neuerlich modifizierten Qualifying-Modus sagt Michael Schumacher: „Ehrlich gesagt finde ich es besser, dass nicht mehr wie 2003 der WM-Führende, sondern der Sieger des letzten Rennens als Erster auf die Strecke gehen wird. Denn ich empfand das im vergangenen Jahr oft als Nachteil, als Erster auf die noch 'grüne' Strecke gehen zu müssen. Da hat man oft dumm ausgesehen.“

Ein großes Thema der letzten Tage war die Nase des neuen BMW-Williams, auf seiner Homepage erklärte Schumacher: „Die Nase ist zweifellos sehr interessant. Wir haben so etwas vor einigen Jahren auch schon probiert, damals brachte es uns nichts. Was nicht heißen soll, dass es bei anderen Teams nicht anders ist. Ich glaube allerdings generell, dass durch das stabile Regelwerk in aerodynamischer Hinsicht keine Wunderdinge zu erwarten sind. Keiner kann da mehr zaubern. Es wird natürlich Verbesserungen geben, aber nur in den Details, nur als Verfeinerungen. Ich denke daher, dass die Autos alle auf einem ähnlichen Niveau sein werden und daher die Teamarbeit entscheiden wird.“

Bleibt noch das Thema Ferrari F2004, Details zum neuen Renner verrät Michael Schumacher dabei jedoch nicht: „Es wird mit Sicherheit besser sein als der Ferrari von 2003. Ich war ein paar Mal in Maranello, auch im Windkanal, und weiß also, wie es aussehen wird. Aber es ist dann schon etwas anderes, es in natura zu sehen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die Präsentation, das ist immer wieder auf´s Neue ein prickelnder Moment. Es geht darum, dass das Auto ein gelungener Wurf ist. Das, und die Zuverlässigkeit, ist wichtig. Je länger man im Windkanal arbeitet, desto mehr neue Daten kann man in die Entwicklung einfließen lassen. Es ist jedes Jahr wieder ein Drahtseilakt, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann man im Windkanal aufhört und zu bauen beginnt. Aber das Beispiel Williams aus dem vergangenen Jahr hat doch gezeigt: Wer Wintermeister wird, wird noch lange nicht Weltmeister.“

Dass Michael Schumacher alles andere als rennmüde ist, muss der Ferrari-Star immer wieder aufs Neue erklären. Er könne sich auch vorstellen, über 2006 hinaus in der Formel 1 anzutreten, erklärte der am 3. Januar 35 Jahre alt gewordene Kerpener. Und auf seiner Homepage schließt er: „Ich glaube, ich bin wie guter Wein: ich werde besser mit dem Alter."

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