Formel 1: News | 01.10.2004
Stimmen zum Aus für den Britischen GP
Während der Veranstalter des Silverstone-Rennens Ecclestone beschuldigt, nur ans Geld zu denken, spricht jener von nicht wahrgenommenen Chancen.
Auch wenn die Meldung nicht ganz unerwartet kam, so schockte sie doch ganz Motorsport-England: Silverstone wird 2005 keinen Formel 1 Grand Prix austragen!
„Ich kann mir die Formel 1 nicht ohne einen britischen Grand Prix vorstellen“, zeigte sich Ex-Champion Nigel Mansell betroffen. „Das ist eine schreckliche Schande.“
Nicht weniger ärgerlich war nach der Streichung des Grand Prix von Großbritannien ein weiterer Ex-Weltmeister: „Das ist ein sehr trauriger Tag für mich. Der britische Grand Prix hat eine besondere Stellung in der Geschichte des Motorsports, aber es gibt keinen Platz mehr für Sentimentalitäten in diesem Geschäft“, so Damon Hill. „Ferrari hat zum Beispiel einen besonderen Stellenwert. Der britische Grand Prix sollte aufgrund seiner Geschichte eine ähnliche Stellung wie Ferrari haben.“
„Sie haben das Rennen noch nicht verloren“, erklärte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gegenüber ITN, „aber das wird wahrscheinlich passieren.“ Und zwar am 13. Oktober, wenn das FIA World Coucil Ecclestones neuen Rennkalender absegnen wird. „Es ist ziemlich peinlich. Ich setze mich auf der gesamten Welt für neue Standards ein, und unser Land hat wahrscheinlich eine der schlechtesten Streckenanlagen.“
Dabei bot Ecclestone dem BRDC eine Option für die Saison 2007 an, um nach zwei Jahren der Streckenumbauten und Verbesserungen zurückzukehren. „Aber sie haben diese nicht wahrgenommen.“ Stattdessen blieb der BRDC bei dem „Superdeal“, den Ecclestone dem Streckenbetreiber angeboten hatte. „Es war der niedrigste in Europa und dem Rest der Welt“, so Bernie. „Aber ich kann Silverstone nicht geben, was sie wollen, denn das wäre unfair gegenüber allen anderen Strecken. Wir können nicht um die Welt reisen und von allen Leuten verlangen, solch fantastische Anlagen zu bauen, und dann haben wir in England dieses Ding namens Silverstone, wofür wir uns alle schämen.“