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Mathias Lauda im Interview

Nach Norbert Siedler und Bernhard Auinger präsentieren wir Ihnen mit Mathias Lauda den dritten Österreicher in der Euro-3000-Serie.

Der 23jährige ist kein geringerer als der Sohn von Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda, doch das setzt den gebürtigen Salzburger nicht unter Druck, zumal seine Rennfahrerkarriere nicht geplant war: Erst im Alter von 21 Jahren setzte sich Mathias Lauda in einen Rennwagen und fuhr zwei Jahre in der spanischen Formel Nissan Light.

Aufgrund der geringen Erfahrung mit Rennwagen nimmt Lauda dieses Jahr sowohl an der Euro 3000 teil als auch an der internationalen Formel 3000. Für Lauda stehen dieses Jahr also 20 Rennen auf dem Programm. Warum der in Barcelona lebende Österreicher erst so spät in den Rennsport einstieg und wie er mit den vielen Rennen umgeht, sagte er uns in der Box seines Euro-3000-Racing-Teams in Spa-Francorchamps.

Das ist Dein erstes Jahr in der Euro 3000. Wie läuft's bisher?

Mathias Lauda: Ehrlich gesagt bin ich bin jetzt ziemlich zufrieden, weil es mein erstes Jahr in dieser Serie ist und ich erst seit zwei Jahren mit Formel-Autos fahre beziehungsweise insgesamt erst seit zwei Jahren Rennen fahre. Erstes Rennen in Brünn: Ich bin im Qualifying Siebter geworden.

Der Wagen war noch etwas ungewohnt, so dass ich anschließend zwei Testtage bestritten habe. In Jerez bin ich auf dem zweiten Platz im Rennen gelandet und war ganz zufrieden. In Monza stand ich auf Pole, hatte aber im Rennen Pech, weil ich mit einem Fahrer (Norbert Siedler, Anm.) kollidiert war. Vom Speed her hätte ich um den Sieg mitfahren können. Aber ich habe im Qualifying allen zeigen können, dass ich der Schnellste war.

Du fährst dieses Jahr in der Formel 3000 und Euro 3000. Wie kommst Du mit der Doppelbelastung klar?

Mathias Lauda: Die Formel 3000 ist ein bisschen schwerer, weil das freie Training sehr kurz ist. Du kommst also da an, fährst sofort das freie Training und dann das Qualifying. Das Training ist nur eine halbe Stunde und ich kenne die meisten Strecken nicht. Du musst innerhalb von ein paar Minuten den Wagen einstellen, und das ist schon ein bisschen Stress. In der Euro 3000 ist das leichter, weil man freitags ein freies Training hat, samstags 45 Minuten und dann das Qualifying. In der internationalen Meisterschaft ist halt nur das Training und dann kommt sofort das Qualifying.

Wie schaut das in Sachen Fitness aus: Musst Du mehr trainieren, als wenn Du nur in der Euro 3000 fahren würdest?

Mathias Lauda: Die Wagen sind ungefähr gleich. Davor bin ich Formel Nissan Light gefahren und das war wie ein Formel-3-Wagen. Aber hier sind die Wagen schon irrsinnig anstrengend zu fahren. Man muss sich über den Winter gut vorbereiten und ich habe gewusst, dass ich viele Rennen haben werde. Ich habe mich also gut drauf vorbereitet.

Weshalb fährst Du in beiden Rennserien?

Mathias Lauda: Wie gesagt: Ich fahre erst seit zwei Jahren. Ich habe mit 21 begonnen, Rennen zu fahren. Davor bin ich gar nichts gefahren. Ich bin zwei Jahre Formel Nissan Light gefahren und habe nicht viel testen können. Deshalb muss ich, um nach oben zu kommen, mindestens zwei Meisterschaften fahren, wenn es geht. Ich muss einfach die Zeit auf die anderen Fahrer aufholen. Ich bin in beiden Serien mit Abstand der Fahrer mit der wenigsten Erfahrung. Das muss ich aufholen und dadurch, dass auch hier die Tests limitiert sind, ist es gut, in beiden Meisterschaften zu fahren.

Wie kommst Du mit dem Druck klar, den Namen Lauda zu tragen?

Mathias Lauda: Das ist mir egal. Ich habe angefangen zu fahren, weil es mir Spaß macht. Es ist nicht so wie bei den meisten anderen Fahrern, dass es von klein auf geplant war. Die fahren Kart, dann Formel Ford, Formel Renault, Formel 3 und Formel 3000. Ich habe angefangen, weil mir das Fahren Spaß macht.

Mein Vater war immer dagegen, ich habe dann selbst angefangen. Er macht mir aber keinen Druck, weil es mir Spaß macht. Ich fahre nicht, um den Leuten etwas zu beweisen oder den Erfolgen meines Vaters nachzufahren. Einzig wofür ich fahre, ist weil es mir Spaß macht.

Was hälstst Du von der Euro 3000 im allgemeinen. Starke Rennserie?

Mathias Lauda: Ich find' sie gut, weil sie dieses Jahr eine gute TV-Präsenz hat, was man bei der internationalen Serie überhaupt nicht sagen kann. Da bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich find's auch noch gut, dass Live-Interviews vor und nach dem Rennen gemacht werden, es werden Bilder vom Qualifying gezeigt, sowie während des Rennens Bilder der Teamchefs – das ist schon sehr gut gemacht.

Wie schauen Deine Ziele aus?

Mathias Lauda: Ich weiß es noch nicht. Ich denke immer nur ein Rennen voraus. Ich möchte so gut wie möglich fahren, und was kommt, das kommt dann.

Wie ist der Kontakt zu den anderen Fahrern?

Mathias Lauda: Gut. Ich verstehe mich mit allen Fahrern gut. Der Bernhard Auinger ist ein guter Freund von mir.

Ein Wort über Christian Klien...

Mathias Lauda: Der war letztes Jahr in der Formel 3 Euro Series sehr stark. Das ist eine starke Meisterschaft. Da hat er einen super Job gemacht. Jetzt ist er in der Formel 1, und hat es natürlich schwer mit Mark Webber als Teamkollegen, der ein sehr guter Fahrer mit viel Erfahrung ist. Ich glaube, er braucht wie die anderen Fahrer noch etwas Zeit. Der Druck ist sehr hoch, aber so ist das nun mal in der Formel 1.

Ein Nachteil ist ja auch die Ein-Motoren-Regel, wegen der er im Training nicht so viel fahren kann...

Mathias Lauda: Auf jeden Fall. Es ist nicht einfach. Er ist sein erstes Jahr in der Formel 1, und die ist eben sehr hart. Dort sind die besten Fahrer. Er braucht noch ein bisschen mehr Zeit, und dann wird er rumkommen.

Wäre das auch mal Dein Ziel, in die Formel 1 zu kommen?

Mathias Lauda: Natürlich! Ich glaube, fast alle Formel-Fahrer wollen in die Formel 1, weil es die stärkste Meisterschaft ist. Aber ich weiß auch, wie schwer es ist, in die Formel 1 zu kommen. Das hängt alles von meinen Leistungen ab. Wenn ich Meisterschaften gewinnen kann, komme ich vielleicht in die Formel 1. Aber darüber möchte ich nicht nachdenken, sondern ich konzentriere mich hier auf das nächste Rennen.

Wirst Du bei jedem Rennen von Deinem Vater unterstützt?

Mathias Lauda: Er kommt ab und zu hierher, aber jetzt sieht er, dass es besser läuft, und dann kommt er nicht mehr so oft.

Holst Du Dir auch schon mal Tipps bei ihm ab?

Mathias Lauda: Ja, er zeigt mir schon mal wo ich Fehler mache, aber so richtig viel kann er mir auch nicht sagen, schließlich muss ich alles selbst lernen.

Vielen Dank für das Interview und viel Glück für die Zukunft!

Mathias Lauda: Danke, das kann ich brauchen.

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