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Neues aus der Formel Austria

Warum Gerhard Berger drei Top-Angebote abgelehnt hat | Patrick Friesacher saß in Kyalami wieder im Minardi, allerdings im Zweisitzer...

Fotos: Andreas Wiesbauer, motorline.cc

"Das Projekt gehört jetzt sauber durchgezogen", sagt Gerhard Berger in einem Gespräch mit den Salzburger Nachrichten - und trifft damit ins Schwarze - immerhin geht es um die Übernahme des Schweizer Sauber-Rennstalls durch seinen früheren Arbeitgeber BMW. Die Bayrischen Motorenwerke realisieren jenen Traum, den Berger schon von der ersten Stunde an hatte - ein eigenes Formel 1-Team. Und so wäre es naheliegend oder zumindest vorstellbar, dass es den Tiroler kräftig in den Fingern juckt, bei diesem Unternehmen wieder Verantwortung zu übernehmen...

Doch Berger winkt ab - er habe in den letzten Monaten drei verschiedene Angebote erhalten ("Ich hätte nichts besseres erhalten können.") - nur fühle er sich noch nicht bereit für "das Leben in Flugzeugen und Hotels und ohne Familie", der Sport an sich würde ihn schon interessieren, die Zeit sei aber noch nicht reif für einen solchen Schritt.

Mängel bei Williams

Dafür aber sei die Zeit bereits überreif für eine Trennung von Williams gewesen - Berger: "Auf die Mängel bei Williams wies ich schon zu meiner Zeit als BMW-Sportdirektor hin. Williams hat sich wohl zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt. Es wurde zu spät in den aerodynamischen Bereich investiert. Ich habe aber immer noch Respekt für die Arbeit von Frank Williams. Aber es ist wirklich eine lange Zeit her, dass das Team ein schnelles Auto baute."

Harte, aber geradlinige Worte - wie man es von Gerhard Berger gewöhnt ist. Großes Lob gibt es für Peter Sauber. Dieser habe es geschafft, "'hemdsärmelig' mit viel Einsatz, Liebe und Seriosität Top-Motorsport zu betreiben". Und: "Er hatte Erfolge, machte keine Schulden, machte einen sympathischen Abgang. Ich will ihm dazu gratulieren."

Ein großes Fragezeichen kreist immer noch über dem zweiten BMW-Einsatzcockpit. Der kanadische Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve winkt mit einem unterschriebenen und für 2006 gültigen Sauber-Vertrag - doch immer mehr wird spekuliert, dass BMW den Kanadier mit einer Millionenabfindung loswerden möchte. Berger sagt dazu nur, dass er dazu nicht viel sagen kann - man brauche für eine solche Aussage Hintergrundinformationen über die Situation im Team und auch über die Vertragslage. Berger gibt jedoch zu bedenken: "Grundsätzlich macht es keinen Sinn, Villeneuve auszutauschen, wenn nicht Besseres vorhanden ist."

Letzte Chance für Klien, Wurz zu alt

Großes Lob gibt es auch für Red Bull Racing und Dietrich Mateschitz. Für Christian Klien jedoch wäre das kommende Jahr eine Art Schlüsseljahr - die letzte Chance, David Coulthard zu schlagen, denn: "Wenn Red Bull Racing Talente hoch bringen will, müssen Junge die 'Alten' besiegen." Kompromisslos auch die Aussage zu den Chancen von Alex Wurz, noch einmal ein Renncockpit zu ergattern. Berger schätzt diese Chancen de facto für Null ein. Wurz sei "wahrscheinlich der beste Testpilot", die Rennchancen müsse man jedoch den Jungen geben, Wurz passe "vom Alter her nicht". Die Zukunft gehört laut Berger "den Kovalainens, Rosbergs und so weiter".

Am Wochenende gab die Grand Prix Masters-Serie in Kyalami ihr Debüt - die Motorsportwelt blickte gespannt in Richtung Südafrika, wo Lebendlegenden wie Emerson Fittipaldi, Nigel Mansell und viele mehr einander in Autos ohne elektronischen Fahrhilfen bekämpften. Auf ein Renn-Comeback des Gerhard Berger wird man leider vergeblich warten: "Ich will mir in meinem Alter nicht noch weh tun."

Patrick Friesacher zurück im Minardi

In Kyalami kehrte der Österreicher Patrick Friesacher am Samstag in einen Minardi Boliden zurück: Zusammen mit vielen weiteren Kollegen und Ex-Minardi-Fahrern chauffierte Friesacher Fahrgäste mit en Minardi Doppelsitzern rund um den südafrikanischen Kurs.

"Es hat viel Spaß gemacht wieder in den Doppelsitzern zu fahren und ich habe es sehr genossen", erklärte Patrick. "Ich mag die Strecke und es war einfach ein tolles Event."

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