Formel-1-Launches 2005 | 31.01.2005
Heidfelds große Chance
Gleich zwei Geheimnisse lüftete BMW-Williams in Valencia: Das Aussehen des neuen F1-Boliden sowie die Identität des zweiten Stammpiloten.
Der FW27
Bereits am Sonntagnachmittag absolvierte Mark Webber auf einer hermetisch abgeriegelten Strecke vor den Toren Valencias den ersten Shakedown des neuen Boliden. Schließlich wollten sich die Weiß-Blauen beim Roll-Out nach der heutigen Präsentation keine Blöße vor der versammelten Weltpresse geben.
Am auffälligsten sind am neuen FW27 die großen Schornsteine auf den Seitenkästen sowie der geschwungene Frontflügel, welcher ähnlich wie bei British American Racing eine zungenartige Ausbuchtung in der Mitte besitzt. Zumindest optisch sieht der Frontflügel damit jener Lösung des F2004 M überlegen aus. Was den Speed betrifft wird sich der neue weiß-blaue Renner in den kommenden Tagen auf dem Circuit Ricardo Tormo beweisen müssen.
Der zweite Stammfahrer
Seit Anfang Dezember kämpften Nick Heidfeld und Antonio Pizzonia um das zweite Williams-Cockpit an der Seite von Mark Webber. Nach mehreren direkten Testduellen und sehr viel Medienwirbel steht es nun fest: Das zweite Stammcockpit für die Saison 2005 geht an Nick Heidfeld. Für Antonio Pizzonia bleibt somit nur die Rolle des Testfahrers.
Nick Heidfeld: „Ich wollte dieses Cockpit unbedingt haben. Für das BMW WilliamsF1 Team anzutreten, ist die größte Chance meiner Karriere. Ich werde alles daran setzen zu beweisen, dass ich diesen Platz verdient habe und zähle die Tage bis zum ersten Grand Prix. Mit Antonio sozusagen um die Wette zu fahren, hat viel Spaß gemacht. Er ist ein toller Teamkollege. Ich respektiere ihn und hätte auch die Testfahreraufgabe angenommen."
Teamchef Frank Williams erklärte: „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Beide Fahrer sind ebenbürtig, und jeder von ihnen wäre ein Gewinn für jedes Formel-1-Team. Letztlich hat Nick den Zuschlag als Stammfahrer bekommen. Und wir schätzen uns glücklich, in Antonio einen so hochkarätigen Test- und Reservepiloten zu haben."
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sagt zur Fahrerbesetzung: „Alle drei Fahrer waren in den letzten Tests sehr stark, und zwar nicht nur im Auto, sondern auch in der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren. Das neue Team ist schnell zusammengewachsen und harmoniert. Ich freue mich für Nick, er hat sich das zweite Renn-Cockpit mit einer souveränen Vorstellung verdient. Antonio weiß, dass er als Testfahrer ebenfalls eine Schlüsselrolle im Team übernimmt."
Antonio Pizzonia: „Ich bin Rennfahrer, und natürlich würde ich lieber bei allen Grands Prix starten. Aber ich habe in der Vergangenheit auch gelernt, wie wichtig die Testarbeit für den Erfolg des gesamten Teams ist. Obwohl mir eine andere Entscheidung lieber gewesen wäre, bin ich sehr froh, 2005 zum BMW WilliamsF1 Team zu gehören und werde mein Bestes für den Erfolg der Mannschaft geben."
Allerdings gibt es Spekulationen, wonach der Südamerikaner das Team in Richtung Jordan oder Amerika verlassen könnte.