Motorsport: US-News | 11.07.2005
Die Top-News aus dem US-Motorsport
Justin Wilson feierte in Toronto seinen ersten Erfolg bei den ChampCars, Dale Earnhardt jr. den ersten Sieg der NASCAR-Saison 2005.
Text: Johannes Gauglica, Fotos: Phil Abbott/LAT
ChampCar World Series: Toronto
Zehntausende Zuschauer, traumhaftes Wetter, tolle Stimmung: Die ehemalige IndyCar-Serie setzt ganz auf Stadtrennen. Der erste der drei Auftritte in Kanada ist gleichzeitig die dritte von zehn Stadtrennstrecken.
Lokalheld Paul Tracy führte die Tabelle vor dem Wochenende um einen Punkt vor Sebastien Bourdais an; der Franzose machte mit der Trainingsbestzeit seine Absichten klar, daran etwas zu ändern. Ein schlankes 18-Auto-Feld ging ins Rennen. Bourdais legt im Rennen gerne auch die härteren Bandagen an; 35 Runden lang hatte er alles unter Kontrolle, dann geriet er nach einem Boxenstop wieder einmal seinem Erzfeind Tracy aneinander.
Dieses Mal war es ausnahmsweise wirklich ein Unfall: Tracy büßte den Frontspoiler ein, holte sich aber die Führung; Bourdais kroch mit einem „Patschen“ zurück an die Box. Gegen die Gesetze der Aerodynamik drehte Tracy auch ohne Frontspoiler weiterhin schnelle Runden.
Runde 57, und alles ändert sich: Tracy will an die Box, der Lola rennt auf Reserve, die Brasilianer Ricardo Sperafico und Christiano da Matta geraten aneinander, eine Gelbphase beginnt – und die Boxengasse wird geschlossen. Tracy muß draußen bleiben, ihm geht das Methanol aus, sein Rennen ist vorbei...
Bourdais’ Teamkollege bei Newman-Haas Racing, der Spanier Oriol Servia übernahm die Spitze; die Prozession hinter dem Pace Car wurde durch weitere Unfälle prolongiert, auch der ehemalige Formel-3000-Champion Björn Wirdheim landete in der Mauer.
Der Brite Justin Wilson (ehem. Minardi und Jaguar) fährt für das junge RUSport-Team, er zwängte sich wenige Runden vor Schluß an Servia vorbei. Nach dem vierten gröberen Unfall endete das Rennen unter gelber Flagge mit zehn "Überlebenden" und dem ersten Sieg für Wilson und RUSport.
Die ChampCar World Series bleibt in Kanada; weiter geht es am 17. Juli mit dem Grand Prix of Edmonton.
Resultat
Tabelle
NASCAR Nextel Cup: USG Sheetrock 400, Chicagoland Speedway
Halbzeit im Nextel-Cup: der Hauptsponsor dieses Rennens ist ein Baustofferzeuger, und gleich im Freitagtraining prüfte Daytona-Sieger Tony Stewart die Güte der Baustoffe des 1,5-Meilen-Triovals in Joliet, Illinois. Der Beton der äußeren Begrenzungsmauer erwies sich als besonders hochwertig, der Chevrolet Monte Carlo war hingegen ein Sanierungsobjekt.
Stewart setzte daraufhin am Samstag aus und mußte sich am Start ganz hinten anstellen. Ganz vorne rollte Tabellenleader Jimmie Johnson. Dort hielt er sich auch bis zur ersten, bereits vorm Rennen angesagten Gelbphase zum Reifencheck: die Offiziellen machten sich Sorgen wegen der großen Hitze, Reifenplatzer kamen im Rennen einige Male vor. Danach ging es für Johnson zunächst bergab, er faßte sogar eine Runde Rückstand aus, arbeitete sich jedoch wieder nach vorne.
Sein Teamkollege bei Roush Racing, Matt Kenseth, leistete die meiste Führungsarbeit, er war gute zwei Drittel des Rennens am ersten Platz. Auch ein anderes Team übte sich im Mannschaftszeitfahren: Michael Waltrip und Dale Earnhardt jr. wühlten sich mit großer Konstanz vom Mittelfeld nach vorne.
Waltrip war dann verantwortlich für das achte von insgesamt zehn „Full Course Yellows“ (auch dies ein Baustofftest). Beim letzten Stop schnallte Kenseths Crew vier neue Reifen auf den Ford; andere Fahrer, darunter auch Earnhardt, faßten nur zwei aus und setzten sich an die Spitze.
Zehn Runden vor war Earnhardt vorne und wehrte danach den verzweifelt attackierenden Kenseth bis ins Ziel ab, Johnson wurde noch Dritter und bleibt in der Tabelle vorne.
Nächstes Rennen: Das New England 300 in Loudon am 17. Juli.
Resultat
Tabelle