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NASCAR-Gesamtsieg für Tony Stewart

Vierfach-Triumph beim NASCAR-Finale für Ford, Greg Biffle gewinnt vor Mark Martin, Matt Kenseth und Carl Edwards, Tony Stewart holt die Gesamtwertung.

Johannes Gauglica

NASCAR Nextel Cup – Ford 400, Homestead-Miami Speedway

Korrektur zum letzten Rennen: der Titelverteidiger ist heuer natürlich nicht Tony Stewart, sondern Kurt Busch. Und um den drehen sich derzeit die News: nach langem Hickhack um seinen Vertrag mit Roush (eigentlich bis 2007) und seiner Suspendierung für die letzten zwei Rennen des Jahres geht Busch jetzt endgültig als Nachfolger von Rusty Wallace im Dodge Nr. 2 zu Penske. In Homestead war er nicht anwesend. Sein Ersatz im Roush-Ford Nr. 97 wird der derzeitige Ganassi-Dodge-Fahrer Jamie McMurray.

Letzte Runde! Die Ausgangssituation vor dem Ford 400: Tony Stewart (Chevrolet) führte in der Cup-Wertung mit 52 Punkten Vorsprung auf Jimmie Johnson (ebenfalls Chevy) und 87 Punkten auf Carl Edwards (Ford). Rechenspiele: Johnson und Edwards konnten aus eigener Kraft nicht gewinnen.

Für den Cup-Sieg brauchte Johnson bei einem eigenen Sieg eine Platzierung Stewarts außerhalb der Top 15. Auch Edwards war unter Siegzwang, dazu mußte Johnson außerhalb der Top 6 sein und Stewart einen rabenschwarzen Tag haben, mit einem Finish schlechter als Platz 20.

Spätestens nach 127 Runden war all das Makulatur. Jimmie Johnsons 35. Startplatz versprach ihm einen arbeitsamen Abend unter dem Flutlicht von Homestead. Er holte tapfer auf und kam bis in die Top 10, dann ging es wieder bergab. Ein Reifen löste sich langsam auf, Johnson und seine Crew wollten keinen zusätzlichen Stop einlegen, auf einmal war auch der zweite Meisterschaftsrang in Gefahr.

Die besagte Runde 127 war der Moment des endgültigen Reifenplatzers, Johnsons Cup-Träume endeten in der Mauer. In der Gesamtwertung rutscht er damit sogar auf Platz 5 ab.

Ein besseres Rennen hatte Carl Edwards im Roush-Ford. Er war von der Pole Position weg lange in Führung, nur brauchte er Stewarts „Mithilfe“ für eine Titelchance. Die bekam er nicht, und beendete dazu das Rennen als Vierter. Greg Biffle war heuer lange ein Cup-Anwärter, am Beginn des Ford 400 war er Vierter der Tabelle.

Daran wollte er noch etwas ändern; mit guten Boxenstops war der Trainingssiebente im Finish des 267-Runden-Rennens an der Spitze mit dabei. Zwei Runden vor Schluss kaufte er noch Mark Martin die Führung ab und war damit punktegleich mit Carl Edwards. Biffle hat heuer zwei Siege mehr als Edwards, damit ist er der Vizemeister.

Der meist finster blickende Tony Stewart ist nicht der klassische Sympathieträger und hat schon manchem Konkurrenten Watschen angetragen oder ihn von der Bahn bugsiert; aber wenn’s ums große Geld geht (hier immerhin sechs Millionen Dollar), ist er ein kühler Rechner.

Von Anfang an fuhr der 34-jährige aus Columbus, Ohio in Homestead so wie während der gesamten Chase: vernünftig. Er hat kein einziges der Chase-Rennen gewonnen, aber er war stets dort, wo er sein mußte. Für Bravado und Showeinlagen war in seiner Strategie kein Platz. Von Startplatz 20 aus behielt er seine Gegner das Rennen über im Auge, dank deren Mithilfe konnte er auf dem 15. Platz ins Ziel „rollen“ – genug für den Nextel Cup 2005.

Es hilft, einen guten Trainer zu haben: Teameigentümer Joe Gibbs ist in seinem Brotberuf Chef-Coach der NFL-Mannschaft Washington Redskins. Er hat es nebenbei auch geschafft, den störrischen Stewart zu disziplinieren. Das nach NASCAR-Maßstäben kleine Gibbs-Team fügt damit den Cup-Giganten wie zum Beispiel Roush mit seinen fünf Autos eine schmerzhafte Niederlage zu.

Auch Jimmie Johnsons Team Hendrick Motorsports geht nicht ganz ohne Erfolg nach Hause: der Scheck über eine Million Dollar für den Elftplatzierten des Jahres geht an Hendrick-Fahrer Jeff Gordon, und Kyle Busch wird trotz eines Totalversagers in Homestead noch Rookie of the Year. Damit räumt Chevrolet die Titel ab, Dodge und Ford gehen leer aus.

Und das wars für heuer! Was machen die Stars, damit ihnen in der kurzen Winterpause nicht fad wird? Jeff Gordon kommt am 3. Dezember nach Paris zum Race of Champions im Stade de France. Dort wird er es u.a. mit ChampCar-Champ Sebastien Bourdais und IRL-Sieger Dan Wheldon zu tun bekommen.

Robby Gordon geht in die Wüste: der Off-Road-erfahrene Allrounder nimmt die Dakar-Rallye mit einem selbst präparierten Hummer unter die Räder. Und Tony Stewart tritt nebst einigen anderen NASCAR-Größen wieder bei den 24 Stunden von Daytona an. Der Nextel(?)-Cup 2006 beginnt dann Anfang Februar ebenfalls in Daytona.

Resultat | Tabelle

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