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Alex Barros schnappte sich die Pole-Position!

GP von Portugal, Qualifying: Alex Barros holt in der MotoGP die Pole vor Gilbernau, Checa und Rossi. In Klassen 250cc und 125 cc holten Randy de Puniet und Mika Kallio die Pole-Position.

MotoGP: Barros vor Gibernau und Checa

Der Spanier stürzte spektakulär mit einem Highsider, das Motorrad wurde dabei erheblich beschädigt. Noch schlimmer erwischte es Troy Bayliss aus dem Camel-Honda-Team. Sein Highsider war noch eine Spur eleganter und technisch nahezu perfekt, doch der Aufprall auf die Schulter nicht eben besonders gesund. Nach einem Besuch beim Rennarzt konnte dieser jedoch Entwarnung geben und Bayliss nahm das Qualifying unter die Räder.

Und so gingen die 20 Fahrer der MotoGP-Klasse in das entscheidende Qualifying. Doch schon nach wenigen Minuten stürzte Makoto Tamada mit seiner RCV-211. Der Japaner aus dem Konica-Minolta-Team konnte jedoch zu Fuß in die Box zurück laufen. Es stellte sich heraus, dass Tamada das Qualifying nicht wieder aufnehmen konnte. Der nächste Fahrer im Kiesbett war Ruben Xaus, doch er kam ohne Verletzung davon. Die erste schnelle Zeit legte Nicky Hayden hin, ihm folgte sein Teamkollege Max Biaggi.

Das wollte Alex Barros nicht auf sich sitzen lassen. Der Brasilianer dominierte an diesem Wochenende fast nach Belieben und schnappte sich die provisorische Pole, bevor Sete Gibernau noch eine Schüppe nachlegen konnte und seinerseits auf Platz eins vorfuhr. In der Folge wechselten sich Max Biaggi und Sete Gibernau an der Spitze ab. Von Valentino Rossi war noch nicht allzu viel zu sehen. Der Doctor operierte noch mit seiner Yamaha an einer perfekten Rennabstimmung.

Am Ende des Feldes bemühte sich Shane Byrne um Anschluss an die WCM. Der einzige KTM-Fahrer im MotoGP-Feld enttäuscht bisher mit Zeiten, die ein Jeremy McWilliams bei den ersten Testfahrten mit dem österreichischen Vierzylinder locker unterbieten konnte. Warum das Team Roberts statt auf McWilliams nun auf die Dienste von Shane Byrne setzt dürfte ein Geheimnis bleiben. Nicht jedoch die schlechte Stimmung im Team, denn man hatte sich deutlich bessere Resultate erhofft.

Ebenfalls enttäuschend ist die Situation bei Kawasaki. Nachdem sich Alex Hofmann bei einer Show-Veranstaltung böse verletzt hat und nun pausieren muss bestätigte Teamchef Harald Eckl, dass Alex auch auf Shanghai verzichten muss. Damit steht das Comeback erst für den französischen Grand Prix aus. Bitter für Hofmann, der sich so sehr auf den ersten Grand Prix im Reich der Mitte gefreut hat.

Sichtbare Schwierigkeiten mit der Abstimmung seines Motorrades hatte Troy Bayliss. Die Honda taumelte bedenklich durch die Kurven, am Ausgang sahen die Drifts nicht sehr kontrolliert aus. Auch die Zeiten ließen sehr zu wünschen übrig. Statt dessen fuhr Carlos Checa mit seiner Ducati auf den vorläufigen zweiten Platz. Der Spanier wurde schon lange abgeschrieben, doch mehr und mehr zeigt er, dass er sein Geld wert ist. Sichtbare Grenzen durchbrach auch Nicky Hayden, als er ins Kiesbett stürzte. Doch zum Glück blieb der Amerikaner unverletzt.

Die Zeit von Checa konnte sich Loris Capirossi nicht lange bieten lassen. Er schnappte sich den zweiten Platz mit nur 38 tausendstel Sekunden Vorsprung. Doch es waren noch 20 Minuten zu fahren. Dennoch zeigten sich die Verantwortlichen bei Ducati zufrieden. Weniger zufrieden dürfte John Hopkins sein. Seine Suzuki schmierte über das Vorderrad ab, als er auf einer sehr schnellen Runde war. Doch ausser Staub auf dem Leder gab es keine Blessuren zu verzeichnen.

Den finalen Angriff auf die Pole Position leitete Carlos Checa ein. Die Ducati kreuzte die Lichtschranke sieben Zehntelsekunden schneller als zuvor Sete Gibernau. Damit pulverisierte Checa den Rundenrekord in Estoril. Marco Melandri wollte es ihm gleich tun, doch er verlor seine Honda in einer schnellen Linkskurve und machte Bekannschaft mit dem portugiesischen Kies. Carlos Checa fand offenbar Gefallen an seiner Position und drehte in der Folge noch einmal gewaltig auf. Doch dieses Mal reichte es nicht zu einer persönlichen Verbesserung.

Melandri nahm seinen Sturz gelassen hin, er schnappte sich sein Ersatzmotorrad und legte sofort die zweitbeste Zeit hin. Noch besser machte es Sete Gibernau, der Carlos Checa verdrängen konnte. Doch Alex Barros hatte noch einen Versuch und nutzte die Gunst der Stunde, um die Camel-Honda auf die Pole Position zu stellen. Damit machte der Brasilianer klar, dass der Sieg an diesem Wochenende nur über ihn gehen würde. Zweiter wurde wie beschrieben Sete Gibernau vor Carlos Checa und Valentino Rossi. Damit steht zum ersten Mal in der noch jungen Saison eine Ducati in der ersten Startreihe.

250cc: Randy de Puniet entzaubert Daniel Pedrosa

Sehr verhalten gingen die Fahrer in der 250er Klasse das entscheidende Qualifying an. Die erste schnelle Runde drehte der Franzose Randy de Puniet, doch noch lagen die Zeiten gut zwei Sekunden über den Zeiten von gestern. In der Folge konnten auch Andrea Dovizioso und Hiroshi Aoyama passable Zeiten in den portugiesischen Asphalt brennen. Daniel Pedrosa schaute sich das Ganze in aller Ruhe an, der spanische Weltmeister machte sich offenbar überhaupt keine Sorgen um seine Pole-Position.

Nach etwa 20 Minuten zeigte das spanische Fliegengewicht der Konkurrenz deutlich die Grenzen auf. Mit einer Zeit von 1:41.651 legte er gleich vier Zehntelsekunden zwischen sich und die Konkurrenz. Damit war er schon fast wieder auf dem gestrigen Niveau. Doch die Gegner konnten sich tatsächlich steigern. Randy de Puniet und auch Sebastian Porto knackten die Zeit von Pedrosa. Für Spannung in den letzten Minuten war damit gesorgt.

Während die Deutschen mit dem Ausgang des Qualifyings nichts zu tun hatten wurde es noch einmal eng an der Spitze. Andrea Dovizioso konnte zulegen und erreichte fast die Zeit von Pedrosa. Auch Hector Barbera schob sich vor auf Platz fünf. Doch Pedrosa versuchte sich vergeblich an der Zeit von Randy de Puniet. Damit steht der Franzose überraschend auf der Pole vor Sebastian Porto.

Dirk Heidolf startet morgen von Platz 21 in das Rennen, Franz Aschenbrenner wurde Vorletzter und hat kaum Aussichten auf Punkte im Rennen.

125cc: Mika Kallio auf Pole!

Zu Beginn des entscheidenden Qualifyings in der 125er Klasse konnte sich der Finne Mika Kallio mit seiner KTM an die Spitze des Feldes setzen. Diese Position konnte er lange verteidigen, doch dann schlug Thomas Lüthi zu. Der Schweizer drehte mit seiner Honda aus dem Elit Grand Prix Team gewaltig auf und schnappte sich die provisorische Pole Position. Doch nur wenige Sekunden später drehte Kallio das Ergebnis wieder um.

Im Formationsflug fuhren die KTM-Fahrer um den Kurs, gaben sich gegenseitig Windschatten und beobachteten die Linie des jeweiligen Kollegen. Eine derartige mannschaftliche Geschlossenheit ist in der Weltmeisterschaft eher selten, doch das österreichische Team zeigt dass man eine gute Harmonie im Team hat. Schrecksekunde für Thomas Lüthi: der Schweizer wollte aus seiner Box heraus fahren, doch er musste sein Motorrad mit einem kleinen technischen Defekt am Ende der Box abstellen. Das Team stellte erschreckt fest, dass die Mechaniker vergessen hatten, den Sprithahn wieder aufzudrehen.

Überraschend konnte sich Hector Faubel auf Platz zwei katapultieren, Thomas Lüthi kam knapp dahinter auf die drittbeste Zeit. Doch noch waren zehn Minuten zu fahren. Und schon im nächsten Umlauf holte sich Thomas Lüthi die zweitbeste Zeit, nur ganz knapp hinter der Zeit von Mika Kallio. Zu diesem Zeitpunkt lag Marco Simoncelli aus dem Team von Steve Jenkner nur auf Platz acht. Richtig gut lief es für Sandro Cortese, der zwischenzeitlich auf Platz 15 lag.

Zum Ende des Qualifyings drehten alle Fahrer noch einmal richtig auf. Mika Kallio zeigte noch einmal, wozu KTM in der Lage ist und holte sich die Pole mit einer überlegenen Bestzeit. Dahinter konnte sich Marco Simoncelli entscheidend verbessern und belegte erst einmal Platz zwei, doch diesen Platz musste er noch an Thomas Lüthi abtreten. Auf den vierten Platz kam Hector Faubel vor Lukas Pesek.

Federico Sandi übertrieb es in der Schikane, fabrizierte einen schönen Highsider. Sonst lief das Qualifying ohne gravierende Stürze ab. Für Sandro Cortese reichte es noch zu Platz 19, Dario Giuseppetti belegte Platz 32 und Sascha Hommel wurde 37. und damit Vorletzter.

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