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WTCC: News

Sensation: Ein Österreicher in der WTCC

Der Oberösterreicher Sascha Plöderl wechselt mit einem Ford Focus des deutschen RS-Line-Motorsport Teams in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft!

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Getreu diesem Sprichwort kam auch für Sascha Plöderl alles anders, als eigentlich geplant. Gemeinsam mit dem IPZ-Racing-Team waren die Weichen für die Saison 2005 eigentlich schon gestellt: Die deutsche Produktionswagen-Meisterschaft stand auf dem Programm, im Rahmen der Beru Top 10, wo man ja im letzten Jahr noch im Renault Clio Cup unterwegs war.

Doch die Organisatoren der DPM mussten, je näher der Saisonauftakt rückte, immer mehr Hiobsbotschaften verkünden. Nach sämtlichen BMW-Teams zog sich auch die zweite Ford-Abordnung zurück, der Einsatz von zwei MGs schlitterte mitsamt der Pleite von Rover ins Chaos und am Ende stand Plöderl mit seinem Focus als einziger fix eingeschriebener Pilot (!) in der 2-Liter-Klasse, der Division 1, ziemlich alleine da.

Ein Ersatzprogramm musste her, so schnell wie möglich. Und so liefen die Leitungen zwischen Teamchef Rainer Stiefel von RS-Line und Plöderl-Hauptsponsor Fred Zechmeister heiß, am Ende konnte das IPZ-Racing-Team gar Sensationelles verkünden: Man springt ins kalte Wasser und fährt ab dem zweiten Saisonlauf in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft mit!

Wer den hochspannenden Auftakt der WM in Monza live mitverfolgt hat, der weiß, dass dieses Engagement weder für das Team, noch für den Fahrer ein Spaziergang wird. Doch Sascha Plöderl fürchtet sich nicht vor seinem ersten Auftritt in einer Weltmeisterschaft, im Gegenteil: „Für mich ist das natürlich eine große Ehre, dass ich der erste Österreicher in dieser Tourenwagen-WM sein darf.“

Ziel der Mannschaft von Rainer Stiefel ist es, sich in der Privatfahrerwertung zu etablieren und dort Punkte zu holen, so „nebenbei“ möchte man es auch noch der Hotfiel-Truppe zeigen, die Stiefel und Co im Kampf um die Werksunterstützung von Ford „ausgebootet“ hat. Plöderl: „Es sind alle sehr motiviert, das Team ist hochprofessionell und als Teamkollegen habe ich mit Frank Diefenbacher einen erfahrenen Vollprofi an meiner Seite, der im letzten Jahr für das Seat-Werksteam in der ETCC dabei war. Von ihm können wir alle viel lernen.“

Beim ersten Rollout in Hockenheim brauchte sich Plöderl übrigens nicht vor seinem prominenten Teamkollegen verstecken: Nach wenigen Runden fehlten ihm nur neun Zehntelsekunden auf den routinierten Deutschen. Und auch die Zeiten, die der von RS-Line selbst aufgebaute Focus zu gehen im Stande ist, lassen berechtigte Hoffnung auf gute Resultate im Feld der Privatiers aufkommen: „In Magny Cours fehlten uns bei ersten Vergleichsfahrten ca. 1,8 Sekunden auf die Spitze. Das ist für ein nagelneues Auto, mit dem noch nicht gearbeitet wurde, fast sensationell“, erklärt Sascha Plöderl.

In diesem Jahr wird aus Kostengründen noch auf die Läufe in Übersee und in Silverstone verzichtet. Ab 2006 soll es dann die volle Saison werden, Sponsor Fred Zechmeister gibt sich optimistisch: „Diese Liga ist natürlich etwas völlig anderes als die TCCA oder der Clio-Cup. Aber ich glaube fest an das Talent des Sascha Plöderl und ich glaube, dass wir mit der Tourenwagen-WM eine optimale Plattform haben, um unsere Produkte international zu präsentieren. Wenn es so läuft, wie wir uns das vorstellen, fahren wir 2006 die komplette WM-Saison!

Die WTCC-Termine von IPZ-Racing:

1. Mai: Magny Cours, Frankreich
29. Mai: Imola, Italien
30. Juli: Spa, Belgien
28. August: Oschersleben, Deutschland
18. September: Istanbul, Türkei
2. Oktober: Valencia, Spanien

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