MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

"Keine großen Probleme..."

Der japanische Reifenlieferant Bridgestone, nunmehr alleiniger Ausrüster der Formel 1, zieht nach dem ersten Test mit den neuen Kunden wie Renault eine positive Bilanz.

Mit Spannung hatte Bridgestone die vergangene Woche erwartet, in der erstmals der neue Einheits-Reifen ausprobiert wurde. Nach insgesamt vier Testtagen, an denen alle Teams bis auf Spyker drei Tage lang auf den neuen Gummis aus Tokio rollten, konnte das Technik-Team von Bridgestone ein positives Fazit ziehen.

Überwiegend gab es positive Äußerungen über die Leistung des neuen Reifens, der vor allem mit seiner Konstanz zu überzeugen wusste. Da die Gummimischung härter wurde, sind die Rundenzeiten etwas angestiegen, dadurch sind die Reifen gleichzeitig aber weniger "giftig", lassen Fahrfehler korrigieren und zwingen die Piloten erst deutlich später in einem Dreher.

Bei dem ersten Test ging es Bridgestone in erster Linie darum, zu schauen, wie der Reifen-Typ mit den Autos harmoniert, zudem wollte man natürlich den neuen aber auch den alten Partnern die Möglichkeit geben, einen Eindruck von den Reifen zu erhalten, der so auch beim Großen Preis von Spanien in Barcelona zum Einsatz kommen soll.

Nach Aussage von Hisao Suganuma, dem Technischen Manager von Bridgestone, haben alle Teams die Anpassung hinbekommen, ohne an ihren Autos allzu viel zu ändern: "Natürlich gibt es eine optimale Abstimmung, sie müssen also ihr eigenes Optimum finden. Aber wenn man sich den Test anschaut, dann haben die Reifen sofort begonnen zu arbeiten", wird der Japaner von Autosport zitiert.

Die Rundenzeiten waren nicht besser, als man dies erwartet hatte, aber auch nicht schlechter, somit liegt man absolut im Soll: "Wir haben mit den Fahrern gesprochen und bisher gibt es mit den Reifen keine großen Probleme. Sie funktionieren gut."

"Es gibt einen weniger großen Unterschied zwischen der ersten Runde eines frischen Reifens und den folgenden", so Bridgestones Kees van der Grint gegenüber der 'motorsport aktuell'. "Wir dürfen feststellen, dass die Pneus so konstant arbeiten, wie wir uns das erhofft hatten."

Nach Aussage der Japaner haben die bisherigen Bridgestone-Partner keine Vorteile, weil sich die Konstruktion deutlich von jener der abgelaufenen Saison unterscheidet. Suganuma: "Sie sind völlig anders und die Mischung ist härter. Die Teams müssen sich also ein wenig anpassen, um das Optimum zu erzielen. Es gab keinen großen Unterschied zwischen den ehemaligen Michelin- und den ehemaligen Bridgestone-Teams, auch wenn sie die Dinge anders angegangen sind."

Sein holländischer Kollege kann ihm da nur beipflichten, seiner Meinung nach fangen "alle bei null an". Zudem solle man die Fähigkeiten der Teams nicht unterschätzen: "Die Tatsache, dass das BMW Sauber F1 Team und McLaren-Mercedes hier in Barcelona von Anfang an Spitzenzeiten gefahren haben, beweist, dass die Anpassung kein Thema sein sollte."

Viele Fahrer machten sich Sorgen, dass die neue Reifen-Generation nicht auf Temperatur kommen könnte, weil die Gummi-Mischung härter ist, doch dies war nicht der Fall. Denn da die neuen Pneus härter sind, rutschen die Autos mehr, was wiederum Temperatur in den Reifen bringt.

Spätestens nach einer Runde, so die Beobachtungen von Bridgestone, waren die Reifen bei Temperaturen von lediglich knapp über 10 Grad auf Betriebstemperatur. "Wir haben bei den neuen Reifen auch darauf geachtet, dass der Nutzungsbereich breiter ist, dass also der Reifen auch im kühleren Zustand zufriedenstellend funktioniert", erläutert van der Grint.

Dass die Umstellung den Teams kaum Probleme bereitete, lag auch an der Tatsache, dass man den neuen wie den bestehenden Partnern bereits Ende September Informationen zukommen ließ. Einige Teams schauten im Rahmen des Großen Preises von Japan in Suzuka bei Bridgestone im Technik-Zentrum vorbei. Zudem reiste Bridgestone in die Werke der Teams, um Details mit den Partnern zu besprechen.

Bridgestone zog nach der ersten Testwoche in Spanien ein positives Fazit, schließlich wollte man einen Reifen entwickeln, mit dem alle Teams konstante Zeiten fahren können, was gelungen ist. Zudem wollte man sicherstellen, dass alle Teams gleich behandelt werden, auch dies habe man geschafft.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Schumacher über Cadillac-Absage

Trotz IndyCar-Engagement: F1-Traum nicht vorbei

Kein Formel-1-Comeback, aber auch kein Abschied: Mick Schumacher erklärt, warum der Wechsel in die IndyCar-Serie seine Formel-1-Ambitionen nicht beendet

Formel 1 Las Vegas: Qualifying

Norris dominiert Regen-Qualifying

WM-Spitzenreiter Lando Norris fährt im Regen in Las Vegas allen davon - Oscar Piastri auf Startplatz fünf - Carlos Sainz überrascht als Dritter für Williams

Williams bringt beim drittletzten Saisonrennen 2025 seine nächste Sonderlackierung an den Start - In Las Vegas setzt man dieses Mal auf einen schwarzen FW47

Formel 1 Katar: Sprint

Piastri siegt und holt auf Norris auf

Es wird wieder enger in der Formel-1-Fahrerwertung: Oscar Piastri gewinnt den Sprint in Katar und reduziert seinen WM-Rückstand auf Lando Norris

„Nicht deppert schauen“: Kommentar

Nichtempörungsempörung versus Mindestanstand

„Die Muttis brauchen gar nicht so deppert schauen..“ - nicht der Spruch von Franz Tost sorgte für Empörung, sondern eine Entschuldigung des ORF. motorline-Redakteur Noir Trawniczek vertritt wohl die Minderheit, wenn er das Sorry des ORF für okay erachtet…

Norris & Piastri disqualifiziert

McLaren reagiert auf Doppeldisqualifikation

Teamchef Andrea Stella sowie Lando Norris und Oscar Piastri reagieren auf die McLaren-Disqualifikation in Las Vegas - was war die Ursache?