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Neue Mutstrecke

Die V8-Motoren in Zusammenhang mit den butterweichen Reifen haben zur Folge, dass die Formel 1-Piloten in Silverstone ziemlich gefordert werden.

Die Umstellung auf V8-Motoren bringt kurioserweise mit sich, dass einige schnelle Kurven eher noch schneller durchfahren werden als zu V10-Zeiten, weil das Verhältnis zwischen Grip und Leistung nun teilweise besser zu bestimmten Kurven passt. Speziell der Strecke in Silverstone, wo diese Woche getestet wurde, verleiht dieses Phänomen einen völlig neuen Charakter.

Vor allem die erste Kurve nach Start und Ziel, Copse, ist nun eine echte Herausforderung. Gestern versuchten einige Piloten, dort voll zu fahren. Juan-Pablo Montoya war eigener Aussage nach der Erste, der dies schaffte, wurde anschließend aber von den Ingenieuren von Kimi Räikkönen via Telemetrie entlarvt - ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Mit weniger Benzin gelang dieses Kunststück dann auch anderen Fahrern.

Mutkurve Copse

Einer davon war David Coulthard: "Wir können jetzt im siebenten Gang durch Copse fahren. Das ist unglaublich", schwärmte er gegenüber 'autosport.com'. "Auch Becketts war sowieso schon immer eine Herausforderung, aber auch wenn es körperlich nicht so anstrengend ist, ist die Geschwindigkeit phänomenal. Darum geht es in der Formel 1! Silverstone ist nicht wie diese klinischen anderen Strecken, die wir haben."

Als "umwerfend" bezeichnete Mark Webber die neue Herausforderung in Copse: "Mit wenig Benzin kann man voll fahren, aber es ist auch so schon beeindruckend. Und Stowe ist vielleicht nicht so wahnsinnig schnell, geht aber auch voll", sagte der Williams-Pilot. Damit ist klar: Dank der V8-Motoren erinnert Silverstone wieder an jenen Ritt auf einer Kanonenkugel, der die Formel 1 zu dem macht, was sie in den Augen der Fans sein sollte, nämlich die Königsklasse des Motorsports.

Hohe Fliehkräfte

Eine Nebenerscheinung, die die hohen Kurvengeschwindigkeiten mit sich bringen, sind zum Teil erhöhte Fliehkräfte, was dieses Jahr speziell bei Testfahrten einen Piloten nach dem anderen dazu zwingt, mit eingeklemmten Rückennerven oder anderen Problemen vorzeitig auszusteigen. Diese Woche erwischte es zum Beispiel Nick Heidfeld, der an und für sich als einer der fitteren Zeitgenossen im Starterfeld gilt.

"Es wird in den Kurven immer anstrengender", nickte McLaren-Mercedes-Testfahrer Pedro de la Rosa zustimmend - und bestätigte damit die Aussagen seines Ex-Teamkollegen Alexander Wurz. "In Barcelona war es auch schon so. Hier in Silverstone kommen wir viel schneller aus den Kurven heraus als früher. Wir haben die V8-Motoren, also sind die Rundenzeiten langsamer, aber in den schnellen Kurven sind wir definitiv schneller als mit dem V10."

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