Motorsport: News | 26.07.2006
NASCAR möchte global wachsen
Alles bereit für das weitere Wachstum: Juan-Pablo Montoyas NASCAR-Einstieg soll die Serie nun auch international noch weiter beflügeln.
Der Aufstieg des NASCAR Nextel Cup zur erfolgreichsten und beliebtesten Rennserie in den USA ist kein Zufall. Zum einen profitierte man von der Abspaltung der IRL von der CART-Serie und dem nachfolgenden Niedergang des Formel-Sports in den USA, auf der anderen Seite aber sorgte man für die eigene Stabilität, geringe Kosten und eine gute Vermarktung.
NASCAR selbst hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert, aber der Stellenwert in den USA lässt sich kaum noch ausbauen, daher schweift der Blick auf das Ausland. Auch wenn es viele Anhänger dieser Motorsportsparte auch außerhalb Nordamerikas gibt, eine große Rolle spielen NASCAR-Rennen in Europa nicht.
Mit einem Schlag aber ist auch diese äußerst amerikanische Motorsportvariante in aller Munde: Juan-Pablo Montoya gibt seine Formel-1-Karriere auf, um in der NASCAR-Serie den Erfolg zu suchen. Seine ersten Versuche in den Rennen werden sicher auch von sehr vielen europäischen Fans verfolgt werden. NASCAR-Präsident Mike Helton, sonst ein eher stiller Mann, nannte den Wechsel daher auch historisch.
"Montoya hat einen unmittelbaren Nutzen", so David Carter vom Sports Business Institute der University of Southern California. "Jeder, der in Vergangenheit von der NASCAR keine Notiz nahm, war naiv. Aber nun werden sie eingestehen müssen, dass die Liga ein weltweites Ansehen genießt."
Der Grundcharakter der Rennen sei auch außerhalb der USA gut aufgehoben, NASCAR beschäftigt mit Robbie Weiss sogar einen Mann, dessen ausschließliche Aufgabe es ist, die Serie zu internationalisieren. "Durch die Wirkung der Unterhaltung ein breiteres Publikum erreichen", so sein erklärte Strategie.
Seine Arbeit sei dem Jahr 2000 ist beachtlich: Die NASCAR-Rennen sind live oder als Zusammenfassung in 167 Ländern der Welt und in 35 Sprachen zu sehen. "Ich denke, dass in den USA in den vergangenen fünf Jahren niemand ein besseres Wachstum vorweisen kann", so Weiss. Und der Trend könnte noch weitergehen. "Vielleicht sind die, die keine NASCAR-Fans sind, daran interessiert zu sehen, wie sich ein Formel-1-Fahrer behauptet", fuhr er fort. "Das wird 2007 eine wirklich heiße Geschichte werden."