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Hayden Weltmeister - Herrn Rossi verließ das Glück

Ein Fahrfehler kostete Valentino Rossi den möglichen Titel. Nicky Hayden krönte sich mit einem 3. Platz, hinter dem Ducati-Duo Bayliss & Capirossi, zum neuen Weltmeister.

Michael Noir Trawniczek

Vor randvollen Tribünen wurde im spanischen Valencia eine spannende MotoGP-Saison mit dem Finale gekrönt. Ähnlich wie in der Formel 1 lebte diese Saison von der spannenden Aufholjagd eines Mehrfachweltmeisters und Superstars. Während jedoch in der Vierradformel Michael Schumacher bereits vor dem Finale seine mühsam zurückeroberten Chancen durch einen Motorschaden verlor, sah die Lage für den WM-Führenden Valentino Rossi vergleichsweise rosig aus. Immerhin konnte Rossi auf seinen Rivalen Nicky Hayden einen Punktepolster von acht Zählern aufweisen, zudem zauberte der Yamaha-Pilot im Qualifying eine Rekordrunde in den Asphalt. US-Boy Hayden, der die WM lange Zeit angeführt hatte, wurden von manchen nur noch Restchancen eingeräumt. In Wirklichkeit war alles möglich.

Als das heiß ersehnte Rennen endlich gestartet wurde, kam es beinahe zu einem Eklat - denn die beiden Titelrivalen kamen einander gefährlich nahe, berührten einander sogar leicht. Während sich Hayden in der Folge auf Rang zwei festkrallte, hing Rossi auf Rang sieben fest.

Doch dann passierte dem "Doktor" ein Fehler, den er sich wohl lange nicht verzeihen wird können - dem Naturtalent rutschte die Maschine weg, Rossi stürzte in den Kies, die Yamaha-Ingenieure an der Box erstarrten vor Schreck. Als sich Rossi wieder auf seine gelbe Yamaha schwang, lag er nur noch auf Rang 19. Noch einmal also musste das Multitalent, das sich auch auf vier Rädern wohl fühlt, eine Aufholjagd starten.

Zur Halbzeit des Rennens führte Superbike-Weltmeister und Gilbernau-Ersatzpilot Troy Bayliss auf seiner roten Ducati, gefolgt von seinem Stallgefährten Loris Capirossi und dem glücklichen Nicky Hayden. Rossi hatte sich auf Rang 14 vorgearbeitet. Als er jedoch sechs Runden vor Schluss erst durch den Sturz von Casey Stoner auf Rang 13 vorrücken konnte, dämmerte es wohl nicht nur ihm: Die WM-Chance ist dahin. Und so war es dann auch...

Mit seinem dritten Platz hinter dem Ducati-Duo Bayliss und Capirossi krönte sich der Honda-Pilot Nicky Hayden zum neuen Weltmeister der MotoGP-Klasse. Für den Amerikaner ist es der erste Titel - zu Tränen gerührt, vielleicht auch, weil Rossi sich als wahrer Sportsmann zeigte und seinem Rivalen als einer der ersten gratuliert hat.

Die MotoGP-Serie hat sich heute auch von einer Ära verabschiedet - die 990 ccm-Motoren kommen ins Museum, im kommenden Jahr wird abgerüstet, auf 800 Kubikzentimeter.

Ergebnis

Pos
Fahrer
Team
Rückstand
1.
Troy Bayliss
Ducati
-
2.
Loris Capirossi
Ducati
1.319
3.
Nicky Hayden
Honda
9.230
4.
Dani Pedrosa
Honda
12.065
5.
Marco Melandri
Honda
16.306
6.
Toni Elias
Honda
17.390
7.
Shinya Nakano
Kawasaki
19.329
8.
Kenny Roberts
Roberts
23.174
9.
Colin Edwards
Yamaha
26.072
10.
Charlos Checa
Yamaha
28.194
13.
Valentino Rossi
Yamaha
38.546

Weitere Ergebnisse

250 ccm:1. De Angelis, 2. Locatelli +4.524, 3. Barbera (alle Aprilia) +9.551. Weltmeister: Lorenzo (Aprilia). 125 ccm: 1. Faubel (Aprilia), 2. Kallio (KTM) +1.764, 3. Gadea (Aprilia) +1.938.

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