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Langersehnter Auftakt

Im ungarischen Nyirad startete die Rallycross-ÖM mit tollen Leistungen der Österreicher, doch nicht alle waren mit dem Auftakt zufrieden.

Text & Fotos: Leopold Freistätter

  • Hier finden Sie Fotos aus Nyirad.

    Unzufrieden war zum Beispiel Josef Köhbach, der seinen VW Golf schon im Training mit kapitalem Motorschaden abstellen musste. Die anderen konnten ihre Probleme in den Griff bekommen. Jürgen Weiss musste auf ein Seriengetriebe im Ford Sierra Cosworth umsteigen, am Renault Clio von Werner Panhauser verabschiedeten sich gleich beide Antriebswellen und der Seat Ibiza von Sepp Strobl wollte partout nicht anspringen.

    Zu den glücklicheren gehörte Alois Höller (Lancia Delta Integrale) mit der zweiten Trainingsbestzeit in der Division 1 und auch Peter Ramler, der mit dem neuen Seat Leon T16 4x4 seine ersten Rennkilometer abspulte. Ebenso Christian Petrakovits bei seinen ersten Testkilometern mit dem Seat Ibiza und Michael Stoklassa, der seinen BMW 320i erst am Freitag fertig zusammenschraubte.

    Im ersten Vorlauf der Division 1 holte sich Peter Ramler Rang drei und am Lancia von Alois Höller verabschiedete sich das vordere Differenzial. Aufgrund des straffen Zeitplans ging sich auch der Wechsel nicht aus und somit war für Alois Höller der Tag gelaufen.

    Ein Dreher kostete Peter Ramler schließlich im zweiten Vorlauf viel Zeit. In der Division 4 mischte währenddessen Franz Hindler (VW Polo) wieder kräftig auf. Er konnte sich vor Jürgen Weiss setzen und seinen Vorlauf gewinnen. Da Jürgen Stoitzner im Audi Quattro S2 den Start komplett verschlief, musste er sich hinter dem Ungarn Mihaly Toth (Mitsubishi Lancer) einreihen.

    Und so kam es, dass sich Franz Hindler im zweiradgetriebenen Polo sogar die Bestzeit in der zweiten Vorlaufserie holte. Mit Bestzeit in dritten Vorlauf holte sich Christian Petrakovits die Pole für das A-Finale der Division 1A, ebenso wie Jürgen Stoitzner in der Division 4. Peter Ramler attackierte Peter Kotan und konnte sich mit eine tollen Fahrt für die dritte Startposition im A-Finale qualifizieren.

    Neueinsteiger Reinhard Schellenbacher (BMW 320i) muss sich im C-Finale der Division 4 nur dem Allrad-Mazda von Andras Hajdu geschlagen geben und kann mit seinem ersten Rallycross durchaus zufrieden sein. Im B-Finale gab es einige turbulente Szenen. Bruno Werfring und Richard Förster wollten nebeneinander in die Kurve, die Aktion endete mit einem Highspeed-Dreher von Richard Förster. Der Golf-Pilot kämpfte sich aber wieder zurück ins Geschehen und erbte dann noch einen Rang als der Golf von Franz Volkmann ausrollte.

    Der Ungar Gyula Kiss-Tarsoly nutzte den Traktionsvorteil seines Ford Escort Cosworth aus und stieg mit seinem B-Finalsieg in das A-Finale auf. Dort war unter anderem bereits Mario Petrakovits (VW Golf II GTI) fix qualifiziert. Der 17jährige Großpetersdorfer legte bei seinem Antreten abseits der heimischen Rennstrecke eine weitere Talentprobe ab und zählt spätestens jetzt zu den Favoriten in der Zweiliterklasse. Jürgen Weiss hatte sich für das A-Finale eine Taktik zurechtgelegt die voll aufging. Er reihte sich gleich hinter Jürgen Stoitzner ein und damit war die Gefahr durch den Ungarn Mihaly Toth gebannt. Nicht aber für Franz Hindler, der wurde von Mihaly Toth ins Out geschoben wo der VW Polo mit defektem Querlenker liegen blieb. Somit war Mario Petrakovits an diesem Tag der Schnellste der Zweiradliga.

    Die Division 2 war wieder fest in der Hand des Tschechen Roman Castoral, ebenso klar war der zweite Rang von Sepp Strobl bei seinem Comebackrennen im Seat Ibiza. Dahinter rauften sich Werner Panhauser und Michael Stoklassa um den verbleibenden Podestplatz. Werner Panhauser arbeitete sich nach einem Dreher wieder an den BMW heran, knallte aber dann ziemlich hart in die Leitplanken.

    Christian Petrakovits hat sich offensichtlich rasch an den neuen Seat Ibiza gewöhnt, denn die Zeiten wurden von Runde zu Runde schneller. Ein klarer Tagessieg vor Gerhard Schermann und Roland Reither war die Folge, der Burgenländer dürfte für die bevorstehenden EM-Abenteuer gut gerüstet sein.

    Die Division 1 war während der Vorläufe durch technische Defekte auf ein kompaktes Fünferpaket zusammengeschrumpft. Peter Ramler erwischte einen denkbar schlechten Start und kam nur als Fünfter weg. Polesitter Zoltan Harsanyi blieb in der ersten Kurve auf der Strecke, sein Landmann Zsolt Bognar drehte sich wenig später. Peter Ramler konnte sich geschickt vorbeischummeln und machte Jagd auf den zweit platzierten Zoltan Simon.

    Schließlich besann sich Peter Ramler doch des Terminkalenders, der am nächsten Wochenende den nächsten ÖM-Lauf vorsieht. „Das neue Auto muss ja nicht gleich beim ersten Rennen beschädigt nach Hause kommen, denn die Premiere hat wunderbar funktioniert“, strahlt ein zufriedener Peter Ramler, der noch lange nicht das volle technische Potenzial des neuen Seat Leon T 16 4x4 aufgezeigt hat.
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