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Berger: "Williams & Spyker sind nur nervös!"

Die Scuderia Toro Rosso kauft ihr Kundenauto nicht bei RBR, sondern bei "RB-Technologies" - Gerhard Berger ist sich sicher, regelkonform zu agieren.

Nach wie vor gibt es keine klaren Fronten, was den Einsatz von Kundenautos in der kommenden Saison angeht. Die Scuderia Toro Rosso und Super Aguri wollen bekanntlich bereits 2007 - also ein Jahr früher als erlaubt - mit einem angekauften Chassis an den Start gehen, sehen sich aber Protesten der Konkurrenz ausgesetzt.

Am stärksten intervenieren Spyker und Williams gegen diese Idee, was Gerhard Berger von der Scuderia Toro Rosso kalt lässt: "Williams und andere Mitbewerber sind nicht diejenigen, die der FIA vorschreiben können, wie sie ihre Regeln zu machen hat - genauso wenig wie wir", sagte der Österreicher gegenüber Autosport. "Die FIA muss das entscheiden. Ich bin entspannt, denn ich kann das sowieso nicht beeinflussen."

Die Scuderia Toro Rosso kauft die entsprechenden Teile ja nicht direkt von Red Bull Racing, sondern von einer Firma namens 'Red Bull Technologies', die nicht als Formel-1-Starter vermerkt ist. Berger: "Wir glauben, dass wir uns innerhalb der Regeln bewegen. Unterm Strich muss dann vielleicht ein Schiedsgericht eine Entscheidung treffen, aber es ist definitiv kein Mitbewerber, der sagen kann, ob etwas legal ist oder nicht, denn das ist nicht deren Job."

"Wir haben uns vor der Entscheidung von verschiedenen Rechtsspezialisten beraten lassen, standen allem aufgeschlossen gegenüber", fuhr er fort. "Dabei bekamen wir dann immer die gleiche Antwort: So, wie das Reglement geschrieben ist, wie das Concorde Agreement geschrieben ist, sollten wir nicht in Konflikt mit dem Reglement stehen."

Dass sich Konkurrenzteams lautstark gegen die Kundenautovariante beschweren, schmeckt ihm daher wenig: "Ich möchte nicht den Schiedsrichter spielen. Wenn Frank (Williams; Anm. d. Red.) Schiedsrichter spielen will, dann okay, aber dann sollte er FIA-Präsident werden oder so. Wer beschwert sich denn? Es sind Williams und Spyker. Die sind doch nur nervös, dass sie hinter uns zurückfallen könnten", sagte der Miteigentümer des zweiten Red-Bull-Teams.

Rückendeckung erhält Berger von Christian Horner, dem Teamchef von Red Bull Racing. Dieser kann die Befürchtung von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, der Angst hat, dass die Formel 1 mit Kundenautos zu einem Wettbewerb zwischen sechs Herstellern mit je vier Autos verkommen würde, nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Seiner Meinung nach wäre die Königsklasse des Motorsports dann sogar attraktiver.

"Ich finde", so Horner, "dass zwölf gesunde Teams viel besser für die Formel 1 sind als nur drei, die jedes Jahr um die Weltmeisterschaft kämpfen. In der GP2 haben auch alle das gleiche Auto, aber dennoch sind es immer die gleichen Teams, die vorne mitfahren. Es ist ja schon schwierig genug, einen Doppelsieg zu feiern, aber einen Vierfachsieg? Ich glaube nicht, dass diese Gefahr besteht. Dafür sind zu viele Faktoren involviert."

"Es ist für ein neues und unabhängiges Team, das in die Formel 1 kommt, einfach nicht machbar, 700 Leute einzustellen, zwei Windkanäle zu betreiben und zu versuchen, mit den Herstellern mitzuhalten. Ich finde eher, dass es an einem Team wie zum Beispiel Prodrive liegt, den Kundenvertrag entsprechend auszuhandeln, dass sie nicht eingebremst werden können oder hinter dem Werksteam ins Ziel kommen müssen", teilte der Brite mit.

Das beste Beispiel dafür, wie sich ein enges Verhältnis zwischen einem großen und einem kleinen Team positiven auswirken könne, seien Red Bull Racing und die Scuderia Toro Rosso: "Wenn man sich hinsetzt und Toro Rosso mit Minardi vergleicht, dann ist die Situation jetzt viel besser für die Formel 1, weil ein ernsthaftes Team wie Toro Rosso einfach mehr ausrichten kann als Minardi", meinte Horner abschließend.

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