MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Push Bar: Stahlbügel gegen liebestolle Dinos

Armin Schwarz gibt auf Motorline.cc wieder einige Einblicke in das Projekt „All German Motorsports“. Dieses Mal: Was ist ein Push-Bar?

Die Frontpartie unseres All German Motorsports Buggy ist wirklich schnittig. Sie erinnert mich an ein Rennboot. Und damit sie auch schnittig bleibt, ist die Spitze von einem kräftigen Rammschutz umgeben: ein dickes, gebogenes Rohr aus hitzebehandeltem Stahl. Sein Durchmesser übertrifft die Chassisrohre, und drei Millimeter Wandstärke stecken selbst Gröberes weg.

Die US-Recken nennen diesen Frontbügel „Push bar“, womit der Zweck der Konstruktion präzise beschrieben ist. Denn soviel habe ich bereits gelernt: Im Rennen muss vor dem Überholen beim Vordermann angeklopft werden. Das Anklopfen kann je nach Lage auch schon mal heftiger ausfallen. So heftig, dass ein normales Auto danach reif für den Schrottplatz wäre ...

Nicht nur für’s „Bitte Platz machen“ nach Baja-Manier eignet sich der Push bar. Im dichten Staub passiert es oft genug, dass ein Wagen dem anderen bei Nullsicht in’s Heck kracht. Unser Push bar sah nach der letzten Baja 500 wie ein verrücktes modernes Kunstwerk, aber nicht mehr wie das Teil eines Rennwagens aus.

Auch nach hinten ist unser Buggy gut geschützt. Unser Teamchef Martin Christensen hat für das Heck eine besondere Konstruktion erfunden. „Besonders“ deshalb, weil wir ja im Gegensatz zu den anderen Buggies einen Mittelmotor fahren. In einem kräftigen Stahlrohrrahmen ist links und rechts vom Getriebe hinter der Hinterachse Platz für je ein stehendes Reserverad. Dadurch liegt der Schwerpunkt der Ersatzräder ganz tief unten. Zusätzlich schützen sie mit ihren riesigen Gummireifen die ganze Heckpartie und wirken sehr gut als Stoßfänger.

Last but not least verhindern sie das, was ich mal „Dinosaurierbegattung“ genannt habe: Bei der Baja 500 kamen wir an einen steilen Bergaufabschnitt. Da hatte sich ein Trophy Truck im Hang festgefahren. Ich wollte ihn raufschieben. Also ran an das Heck mit dem Push bar und Gas! Weil unser Buggy jetzt vorne ganz leicht, der Trophy Truck aber hinten ganz tief war, schob sich unser Buggy mit der Front auf das Heck des Trucks. Das sah wirklich aus wie zwei liebestolle Dinos.

Bei uns jedenfalls geht es dank Martins Konstruktion stets keusch zu. Spaß haben wir trotzdem...

News aus anderen Motorline-Channels:

Armin Schwarz startet das Project Baja

Weitere Artikel:

GP von Kanada: Fr. Training

Wieder Crash im zweiten Kanada-Training!

George Russell sichert sich die Freitagsbestzeit in Montreal, aber nach dem Unfall von Charles Leclerc in FT1 erwischte es diesmal Lokalmatador Lance Stroll

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest

Weitere 10 Jahre Montreal

Formel 1 verlängert mit Kanada!

Obwohl der aktuelle Vertrag noch bis 2031 läuft, hat die Formel 1 die Vereinbarung mit Kanada vorzeitig um mehrere Jahre verlängert - Weitere zehn Jahre in Montreal

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

Rallycross Fuglau: Bericht

Hitzeschlacht im Waldviertel

Umjubelte Heimsiege gab es beim internationalen MTL Rallycross von Fuglau bei Horn. Nicht nur dank des Wetters ging es im Waldviertel heiß her, auch auf der Rennstrecke wurden spannende Rennen ausgefahren.