MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Hauptsache ein Dach überm Kopf

Zwei interessante Sportwagen-Projekte von Lola: Für Le Mans der neue B06/60 mit Aston-Martin-V12 für die Historics der „alt-neue“ T70 Mk3B.

Johannes.Gauglica@motorline.cc; Bilder: Lola Cars

Das jüngste Kind von Lola Cars International heißt B08/60, ein Auto für Le Mans nach dem Reglement LMP1. Kurz zur Typenbezeichnung: Das B steht für Birrane, so heißt der Mann, dem die Firma gehört; 08 für das Erscheinungsjahr; die ersten Autos werden heuer ausgeliefert. 60 ist eine interne Bezeichnung, es gibt auch eine kleinere LMP2-Version namens B08/80.

Der hauptsächliche Unterschied zwischen den beiden: Der Motor, darf in den LMP1 größer und stärker sein. Neben den üblichen Kundenmaschinen, z.B. dem bewährten V10 von Judd, bietet sich jetzt noch eine weitere Möglichkeit.

Auch Motoren aus den GT1-Fahrzeugen können verwendet werden. Die sind zwar schwerer, bekommen dafür aber zum Ausgleich einen größeren Luftmengenbegrenzer - und damit mehr PS.

Ein Tscheche greift zu

Der erste, der davon Gebrauch macht, ist Antonin Charouz. Für den Tschechen und sein Team pilotierten Sohnemann Jan Charouz und der Berliner ex-DTMler Stefan Mücke voriges Jah einen offenen Lola-Judd, das war dann der schnellste Benzin-Wagen der Saison 2007.

Interessantes Projekt: Charouz ordert einen B08/60 mit V12-Motor von Aston Martin – das ist die Maschine, die u.a. auch im DBR9 von Jetalliance Racing ihren Dienst tut. Mit den Mehr-PS des großen V12 will Charouz versuchen, die Diesel-Dominanz in Le Mans und in der LMS zu brechen.

Heuer wird er es besonders schwer haben, denn sowohl Audi als auch Peugeot sind heuer in der Le Mans Series dabei. Neben Charouz jun. und Mücke wird 2008 auch Tomas Enge antreten - am fahrerischen Talent soll’s also nicht liegen!

Die Geschichte geht weiter: T70 Mk3B

Der B08/60 von Charouz Racing ist nicht der erste Lola mit einer Maschine von Aston Martin unter der Haube. 1967 trat ein T70 Mk3B mit Aston-V8-Power in Le Mans an, am Steuer unter anderem John Surtees.

Der Erfolg war „endenwollend“, das Projekt blieb eine Fußnote der Le-Mans-Geschichte, während sich ein Ford GT40 (dessen Ursprünge ja ebenfalls bei Lola liegen) den Sieg holte.

Aber der T70 war ein erfolgreiches Kundenmodell, vor allem in Verbindung mit dem amerikanischen Chevrolet-V8; auch bei den heutigen historischen Rennen sind T70 immer vorne dabei.

Und darum wird er jetzt wieder gebaut. Das Zauberwort heißt „Continuation Run“ – der originale Hersteller nimmt den Bau eines alten Modells wieder auf, deshalb sind diese Autos keine Replicas, sondern Originale, quasi 40 Jahre zu spät.

Kein Carbon, kein Computerdesign, nie im Windkanal, kaum Downforce - ein Rennsportwagen aus der Zeit, als man es noch schaffte, dass die schnellsten Autos auch die schönsten waren. Der Motor wird nicht mitgeliefert, fünf Liter Chevy darf man sich einschenken, wenn man mit einem Neuwagen historischen Rennsport betreiben will.

Lola?

Lola Cars International Ltd. feiert heuer das 50. Bestandsjubiläum. Das Unternehmen gehört zu den allergrößten Platzhirschen in der Rennwagen-Branche; außer Dallara in Italien gibt es wohl keine Firma, die vom schieren Produktionsvolumen her mithalten kann.

Während dieses halben Jahrhunderts sind bei Lola unzählige Rennautos für alle nur denkbaren Formeln und Meisterschaften entstanden. Ein vergeigtes Formel-1-Projekt brachte die Firma beinahe um, im Jahr 1997 übernahm der jetzige Eigentümer Martin Birrane den schwer angeschlagenen Betrieb vom Gründer Eric Broadley.

Seit damals hat man sich wieder diversifiziert, und das mit Erfolg. Neben Formel-Autos wie z.B. für A1GP, oder bis vor Kurzem für die ChampCars, wird auch das Segment der Sportwagen von den Damen und Herren in Huntingdon erfolgreich bearbeitet. Von dort kommen momentan besonders viele Aufträge.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Rallycross Melk: Vorschau

Rallycross: Saisonstart in Melk

Die Rallycross-Staatsmeisterschaft startet mit dem Rennen am 26. und 27. April in die neue Saison. Abermals wird das hochklassige Feld der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft mit an der Startline stehen. Eine Premiere feiert die neue Klasse der Histo-RX.

Lando Norris spricht über sein fehlendes Selbstvertrauen, das ihn trotz WM-Führung plagt - Er weiß, dass er sich die guten Seiten stärker bewusst machen muss

Max Verstappen an Journalist

"Du würdest dir in die Hosen machen!"

Max Verstappen lässt sich in der FIA-Pressekonferenz wieder zu flapsigen Aussagen hinreißen, kassiert diesmal aber keine Strafe für schlechtes Benehmen

Gewinne Tickets für die Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring 2025

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die Rennwoche des Vollgas-Spektakels im Juni 2025

Vorschlag für mehr Spannung

Alle drei Reifen-Mischungen als Pflicht?

Die Diskussionen um den niedrigen Reifenverschleiß und die "Dirty Air" gehen weiter: George Russell hat eine Idee, Routinier Fernando Alonso winkt hingegen ab

GP von Saudi Arabien: Qualifying

"Magic Max" Verstappen erobert Saudi-Pole!

Die McLaren-Dominanz hat im Qualifying in Dschidda wieder nicht gereicht, um Max Verstappen zu schlagen - Lando Norris nach Q3-Unfall nur auf Platz 10