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Formel 1: News

„Muss herausfinden: Ist die Herausforderung zu groß?“

Prodrive-Boss David Richards flog in den Mittleren Osten, um mit seinen Investoren einen möglichen Kauf des Honda-Teams zu besprechen.

David Richards ist weiter daran interessiert, das Honda-Team zu kaufen und in der Formel 1 weiterzuführen. An diesem Wochenende ist der Brite in den Mittleren Osten geflogen, um dort mit seinen Investoren, The Investment Dar Company (TID) aus Kuwait, über den möglichen Kauf zu beraten. Das berichtet die britische Daily Mail.

Richards hat im vergangenen Monat 40 Prozent seines Unternehmens Prodrive an TID verkauft. Nun spricht er mit seinen Investoren darüber, ob man das Team übernehmen und damit auch 700 Arbeitsplätze retten will. Zum Personal gehört auch Jenson Button, den Richards vor sechs Jahren in seiner damaligen Funktion als Teamchef zu BAR-Honda geholt hatte. "Jenson ist ein herausragender Fahrer, einer, um den man gern ein Team aufbaut", ließ Richards wissen.

Richards wollte bereits in diesem Jahr mit Prodrive als McLaren-Kundenteam in die Königsklasse zurückkehren, doch das scheiterte. Nun sieht er im Kauf des Honda-Teams eine neue Chance auf ein Comeback in der Formel 1. "Es gibt im Mittleren Osten eine Gruppe von Leuten, die meinen Formel-1-Einstieg unterstützen wollen. Darüber reden wir nun seit etwa einem Jahr konkret", bestätigte er Gerüchte über die Herkunft seiner Investoren.

Mindestens 80 Millionen jährlich

Und diese Unterstützung kann Richards gut gebrauchen. Bei der heutigen Wirtschaftslage dürfte es nicht so einfach sein, Interessenten zu finden, die jährlich mindestens 80 Millionen Euro investieren wollen und können. Dieses Budegt ist nötig, denn der Anteil an Fernsehgeldern, den das Team erhält, beträgt nur rund 30 Millionen Euro.

Zudem müssen die neuen Teambesitzer auch einkaufen gehen: Da Honda das Formel-1-Motorenprogramm eingestellt hat, muss ein neuer Motorenlieferant gesucht werden. Möglich wären zum Beispiel Ferrari oder Mercedes. Laut Daily Mail arbeitet Ross Brawns Designteam bereits daran, wie ein Motor des einen oder anderen Herstellers in das 2009er-Fahrzeug eingebaut werden könnten.

"Drei Jahre, bis die Konten ausgeglichen sind"

"Wenn man es nüchtern betrachtet und die Verantwortung sieht, die man übernehmen würde, die umfassende Personalumstruktierung und die benötigten Ressourcen, dann muss man als Investor lange und intensive nachdenken, bevor man eine Entscheidung trifft", räumte Richards ein. "Und man muss die Lücken im Budget stopfen. Es kann wahrscheinlich drei Jahre dauern, bis die Konten wieder ausgeglichen sind."

Honda hat für das Team bisher mehr als 300 Millionen Euro im Jahr für das Team ausgegeben. Dieses Budget könnte, abhängig von den Kosten für den Motor, auf 105 bis 130 Millionen Euro gekürzt werden. Allerdings gibt es noch keinen großen Sponsor, der Geld in die Kassen bringen könnte.

"Subaru war 20 Prozent unseres Geschäfts"

Und Richards selbst hat nun eine Einnahmequelle weniger, nachdem Subaru aus der Rallyeweltmeisterschaft ausgestiegen ist und den 20-Millionen-Euro-Vertrag mit Prodrive gekündigt hat. Richards, der bei Prodrive fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, informierte seine Teilhaber von TID auch darüber.

"Das betrifft etwa 20 Prozent unseres Geschäfts", so der Brite. "Aber wir stehen finanziell auf stabilen Beinen und haben eine gute Organisation mit großem Interesse an Zukunftstechnologien. Die Bedeutung des Motorsports hat sich in den vergangenen sechs Wochen aufgrund der dramatischen Wirtschaftskrise geändert. Ich habe nicht ausgeschlossen, dass ich in die Formel 1 zurück will, ich bin sehr daran interessiert. Aber die große Frage bleibt: Ist es im Moment eine zu große Herausforderung? Das muss ich herausfinden.

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