Machtwechsel bei Peugeot Sport | 10.12.2008
Quesnel statt Barge
Die Le-Mans-Niederlage gegen Audi hat ihre Folgen: Michel Barge muss gehen, Weltmeister-Macher Olivier Quesnel übernimmt Peugeot Sport.
Der glücklose Michel Barge hat zwar das LMP-Programm mit dem 908 HDi FAP auf die Räder gestellt, aber er hat 2008 auch gezeigt, wie man auf hohem Niveau verliert:
Peugeot Sport hat trotz überlegenem Auto und Seriensiegen in der LMS keinen einzigen Titel geholt.
Das hat jetzt offenbar Konsequenzen: er übernimmt "andere Aufgaben". Sein Nachfolger wird, nunmehr als Machthaber über den gesamten PSA-Sportkomplex, Citroen-Sportchef Olivier Quesnel.
Dessen Erfolgsbilanz ist nach seinem Wiedereinstieg in den Motorsport - er war gemeinsam mit Jean Todt der Gründer von Peugeot (Talbot) Sport, dann jahrelang auf anderem Gebiet tätig - gleich perfekt: Fahrer-WM-Titel mit Sebastien Loeb, die Marken-Krone für Citroen.
"Ich werde alles in meiner Kraft stehende tun, damit Peugeot Sport die bereits erreichten Resultate noch verbessert", erklärt Quesnel. Die Konzernleitung erhofft sich von diesem Schritt einerseits Erfolgssicherung, andererseits aber auch Kostenersparnis durch Synergien.
Wie geht's weiter?
Spekulation: 2009 gehen die Programme von Citroen (WRC) und Peugeot (Le Mans, S2000) weiter wie gehabt. Der Umfang des Sportwagen-Einsatzes könnte eventuell etwas schmaler ausfallen als heuer; die Teilnahme an der gesamten Le Mans Series 2009 ist noch nicht fix.
Aber 2010 wird alles anders: Bei der Umstellung der Rallye-WM auf das S2000-Reglement stampft Peugeot das Sportwagen-Programm ein und fährt wieder Rallye. Citroen macht stattdessen mit dem C5 den lang gerüchteten Sprung in die DTM. - Wie sich das jetzt "vereinte" Sportprogramm des PSA-Konzerns tatsächlich entwickelt, wird die Zukunft weisen.