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Die FIA-Vorschläge zur Budgetdeckelung

Die FIA hat einen Dreistufenplan vorgelegt, dem zu Folge soll die Budget-Limitierung in drei Stufen erzielt werden, das Ziel sind 110 Millionen Euro ab 2011.

Um die Kostenexplosion in der Formel1 einzudämmen, schwirrt schon seit einigen Monaten das Stichwort Budget-Obergrenze immer wieder durch die Diskussionen über die Zukunft des Grand-Prix-Sports. War ein solches Modell bislang wenig greifbar, hat sich nun die FIA endlich mit einem konkreten Vorschlag an die Formel-1-Teams gewandt. In drei Schritten soll die Obergrenze bis zum Jahr 2011 auf 110 Millionen Euro gesetzt werden.

Im kommenden Jahr sollen die Ausgaben auf 175 Millionen Euro gedeckelt werden, im Jahr darauf auf 140 Millionen und im Jahr 2011 soll das Ziel - 110 Millionen Euro als maximales Budget eines Formel-1-Teams - erreicht sein. Die Budget-Obergrenze soll allerdings nicht die Ausgaben für Motoren, die neuen KERS-Systeme und Marketing sowie die Gehälter der Teamchefs und Fahrer betreffen, berichtet das Magazin Autosport.

"Das ist Nonsens", brachte Renault-Teamchef Flavio Briatore seine Meinung wie immer deutlich auf den Punkt. Er erklärte weiter: "Ich gebe ja jetzt schon 40 Prozent weniger aus als diese Obergrenze. Wenn ich am Limit sein will, muss ich also mehr ausgeben." Nach Ansicht des Italieners würde sich die Kostenstruktur ohnehin automatisch in den kommenden Jahren an die gegebenen wirtschaftlichen Verhältnisse anpassen.

"Die Formel 1 ist Teil der Umwelt, der ökonomischen Situation und der Sponsoren sowie der Hersteller. Wir sind nun einmal ein Teil der Wirtschaftswelt. Vielleicht nicht heute, aber spätestes morgen wird uns das ganz sicher betreffen. Die Formel 1 muss wettbewerbsfähig sein. Die Formel 1 braucht eine bessere Show, geringere Investitionen und niedrigere Kosten", so Briatore, der von einer künstlichen Kostenbegrenzung gar nichts hält.

"Die Zahl für das kommende Jahr ist schon realistisch, damit müssten wir klarkommen", beschrieb Honda-Geschäftsführer Nick Fry. Er gab allerdings zu bedenken: "Wir sind bei Honda etwas beunruhigt was den weiteren Ablaufplan anbelangt. Da haben wir noch Diskussionsbedarf. Wenn die Zahl zu klein wird, dann betrifft es plötzlich nicht mehr nur die marginalen Entwicklungen, sondern stellt die gesamten Hightech-Entwicklungen in Frage."

Offensichtlich sind von vielen Stellen Bedenken zu vernehmen. Neben der Frage nach der Kontrollierbarkeit steht immer wieder die Angst vor einem zu geringen Maximalbudget im Raum. "Man erreicht erst einmal gar nichts", sagte John Howett. Der Toyota-Teamchef befürchtet, dass sich ein zu geringes Budget auf die Mitarbeiterzahlen und somit auf viele einzelne Existenzen auswirken könnte. "Man kann das natürlich alles erzwingen. Die grundlegende Frage ist, ob das Geschäft tatsächlich gesünder wird, wenn man die Kosten kontrolliert. Normalerweise ist Wettbewerb besser für ein Business."

Auch McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis äußerte seine starken Zweifel an einer solchen Lösung. Der Brite sieht die geplante Budget-Obergrenze skeptisch, vor allem was die nötige Kontrolle anbelangt: "Man kann das sicherlich erzwingen, aber selbst wenn die generelle Möglichkeit zur Kontrolle da wäre, so würde es dennoch schwierig. Die Teams haben ihre Entwicklungsabteilungen zum Beispiel im Ausland, wo man alle Prozesse wenig nachvollziehen und Dokumente in anderen Sprachen schlecht verstehen kann."

"Wir sind für alle Schritte zur Eingrenzung der Kosten zu haben, aber nur solange sie auch in der Praxis nachvollziehbar sind", setzte Dennis wenigstens noch ein Signal der Bereitschaft, über neue Ideen zur Kostensenkung zu diskutieren. FIA-Präsident Max Mosley hatte Anfang des Jahres gesagt, man werde eine spezielle Finanz-Kommission gründen, die sich ausschließlich um die Einhaltung der Finanz-Regeln kümmern soll.

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