
Formel 1: News | 22.07.2008
McLaren mit manueller Traktionskontrolle?
Die jüngste Überlegenheit von McLaren hat möglicherweise einen simplen Grund: ein besonders ausgeklügeltes Schaltsystem.
Seit einigen Wochen hat sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 massiv in Richtung McLaren verlagert, und die „Silberpfeile” haben für den kommenden Grand Prix auf dem Hungaroring nahe Budapest schon eine Fortsetzung dieses Szenarios angekündigt.
"Ich sehe keinen Grund, warum wir in Ungarn weniger stark sein sollten", deutete McLaren-Teamchef Ron Dennis nach dem Hockenheim-Rennen an. Doch die Begründung liegt nach Ansicht des britischen Telegraph weniger in den zu erwartenden Erkenntnissen der bevorstehenden Jerez-Testfahrten, sondern in einer Art manueller Traktionskontrolle, die sich am McLaren-Lenkrad befinden soll.
Das McLaren-Lenkrad soll vier anstatt der üblichen zwei Schaltwippen besitzen. Während über die beiden oberen die normalen Schaltvorgänge durchgeführt werden, können mit dem unteren Paar bestimmte Drehzahleinstellungen des Mercedes-Motors abgerufen werden, wodurch das Auto in jedem Gang zu jedem Zeitpunkt die gewünschte optimale Drehzahl hat.
Das würde bedeuten, dass der Fahrer durch manuelles Eingreifen die Möglichkeit hat, beim Start oder in langsamen Kurven ein Durchdrehen der Räder zu verhindern, ohne in höheren Gängen einen Leistungsverlust zu erleiden, wenn der Wheelspin keine Bedeutung mehr hat, denn der Gangwechsel und der Wechsel zwischen zwei unterschiedlichen Drehzahlsettings können, so der Telegraph weiter, aufgrund der Lage der Wippen im Cockpit parallel stattfinden, wenn der Pilot mit zwei Fingern beide Schaltwippen gleichzeitig bedient.
Jeder Wechsel von Drehzahlsettings darf gemäß Regelbuch nicht durch den gleichen Impuls wie ein Gangwechsel erreicht werden – mit zwei unterschiedlichen Schaltwippen würde McLaren diese Regel geschickt umgehen.