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The never ending Spionageaffäre, Teil 333

Nigel Stepney reagiert auf eine FIA-Empfehlung, nicht mit ihm zu arbeiten. Er bestreitet, das berühmte Ferrari-Dossier an Mike Coughlan überreicht zu haben.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Ferrari Press Office

Die FIA hat am Freitagabend eine "Empfehlung" veröffentlicht. In der Erklärung heißt es einleitend: "In ihren im letzten Jahr vorgenommenen Untersuchungen bezüglich des unautorisierten Gebrauchs intellektuellen Eigentums innerhalb der Formel 1, hat die FIA Behauptungen vernommen, dass Herr Nigel Stepney, damals Angestellter von Ferrari, vertrauliche Ferrari-Informationen an einen Mitarbeiter von McLaren-Mercedes weitergeleitet haben soll."

Weiters heißt es: "Herr Stepney hat diesen Verdacht bestätigt und sich bei der FIA dafür entschuldigt, wenngleich er die Ernsthaftigkeit und das Ausmaß bestreitet, in welchem er in diesem Fall involviert war." Da Stepney kein Lizenznehmer der FIA sei, könne die Sportbehörde formal nichts gegen den Briten unternehmen, heißt es weiter - obwohl die Behörde mit der italienischen Polizei, welche den Fall untersucht (Stepney steht dort unter Verdacht auf Industriespionage), kooperieren würde. Als eine Art guten Rats empfahl die FIA jedoch Ihren Lizenznehmern, "bis mindestens am 1. Juli 2009 nicht mit Stepney zu arbeiten".

Stepney reagierte am Samstag umgehend - seine Anwälte erklärten, Stepney habe keinesfalls den Verdacht bestätigt und sich entschuldigt. Er habe lediglich zugegeben, dass er dem damaligen McLaren-Technikchef Mike Coughlan "aus Unvorsichtigkeit" ein paar "sehr limitierte Informationen" zukommen ließ. Er habe jedoch niemals ein 780 Seiten umfassendes Dossier weitergegeben - dieses Dossier wurde im Rahmen einer Hausdurchsuchung bei Coughlan gefunden.

In früheren Stellungnahmen hat Stepney bereits erklärt, dass er sich "unbegründeten Beschuldigungen" ausgesetzt fühle. Er habe deshalb geschwiegen, weil er sich erhofft habe, im Rahmen eines Disziplinarverfahrens der FIA aussagen zu können. Dieses Hearing war für den 7. Februar angesetzt, wurde jedoch abgesagt, weil das Rechtsanwaltsteam der FIA wegen Flugproblemen verhindert war. Dieser Termin wurde jedoch niemals nachgeholt, weshalb Stepney nun der Meinung ist, dass die FIA "einfach nur eine Seite der Story akzeptiert". Stepney kündigte zudem an, in seinem Buch, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll, auszupacken...

Es scheint, als sei die leidige Spionageaffäre noch lange nicht abgeschlossen, denn es tauchen immer wieder neue Fragen auf. Coughlan beispielsweise wurde von der FIA nicht mit einem Bann respektive einer "Empfehlung" bedacht, rund um den Briten herrscht eisiges Schweigen. Unterdessen werden die Ermittlungen der italienischen Polizei fortgesetzt - vielleicht kommt ja doch noch die ganze Wahrheit ans Tageslicht?

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