Dakar: ASO lässt "Africa Race“ verbieten | 13.12.2008
Kampf um Afrika
Die Gerichte sind am Wort: hat Hubert Auriol ein Konkurrenzverbot verletzt? Findet die Gegen-Dakar im Jänner 2009 statt oder nicht?
marathonrally.com
Die Sensationsmeldung kam kurz vor dem Wochenende: Der französische Sportkonzern A.S.O., Veranstalter der Dakar-Rallye, hat die Konkurrenzveranstaltung "Africa Race" des ehemaligen Dakar-Siegers und -direktors Hubert Auriol verbieten lassen.
Wie die A.S.O. am Freitag bekanntgab, habe man ein entsprechendes Gerichtsverfahren gewonnen.
"Nach einem Urteil des Gerichtes in Nanterre vom 5. Dezember 2008 wurde die Veranstaltung "Africa Race 2008/2009" verboten, da Sie im Widerspruch zu den Rechten der Amaury Sport Organisation und Paris-Dakar (z.B. TSO Thierry Sabine Organisation) steht. Die Rally muss also abgesagt werden" heisst es seitens der A.S.O.
"Africa Race"-Veranstalter Hubert Auriol sieht dies als Angriff auf seine Person und nicht auf die Rallye selbst.
Denn als ehemaliger Direktor der Dakar (und somit als ehemaliger Angestellter der A.S.O.) unterliegt er besonderen vertraglichen Regelungen, die sowohl A.S.O. als auch die Richter verletzt sehen - also einem Konkurrenzverbot.
Derzeit wird diskutiert, ob die Rallye mit einem Ausstieg Hubert Auriols durchgeführt werden kann.
Der FIA- und FIM-sanktionierte Bewerb soll de facto eine Nachfolge- und Gegenveranstaltung zur nach Südamerika abgewanderten Dakar sein. Nach einem Prolog am 28. Dezember bei Marseille soll die Route über Marokko und Mauretanien bis zum Finish am 11. Jänner in – Überraschung! – Dakar führen.
Das erklärt vielleicht die säuerliche Reaktion der A.S.O., die sich den Rückweg zum angestammten Territorium freihalten möchte. Denn die "echte" Dakar-Rallye startet am 3. Jänner 2009 in Buenos Aires.