MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Nach Spanien zum Straightlinetest – sinnvolles Sparen?

Die Scuderia Ferrari testet in Spanien den modifizierten F60B – auf einer Geraden, mehr ist nicht erlaubt. Wird hier wirklich so viel Geld eingespart?

Michael Noir Trawniczek, noir@motorline.cc
Foto: Ferrari

Natürlich muss die Kostenexplosion eingedämmt werden – nicht nur, weil die großen Automobilkonzerne kleiner treten müssen, sondern um es auch privaten Teams wieder zu ermöglichen, an der Formel 1-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Zu diesem Zwecke sind wohl auch umfassende Regeländerungen nötig (gewesen).

Nur: Manchmal beißt sich nicht nur die Katze in den eigenen Schwanz – die noch nie da gewesene Menge an Regeländerungen, welche die FIA der Formel 1 die letzten Jahre auferlegt hat, dürfte wohl in Summe Milliarden von Euro gekostet haben. Immer wieder gab es Kurskorrekturen – jüngstes Beispiel: Das Energierückgewinnungssystem KERS – sollte ab 2010 tatsächlich ein Standard-KERS zum Einsatz kommen, hätten BMW Sauber, Renault, McLaren-Mercedes oder Ferrari das eigene System für gerade einmal eine Saison entwickelt…

Zudem kann man es auch übertreiben – bei gewissen Dingen erhält man den Eindruck, dass am falschen Platz gespart wird. Das Verbot der Heizdecken zum Aufwärmen der Reifen erachten viele Piloten als gefährlich – eine Heizdecke kostet gerade einmal 100 Dollar.

Ferrari unternimmt derzeit im spanischen Vairano so genannte Straightline-Tests, am Steuer sitzt Testpilot Marc Gené. Der verbesserte Bolide, er soll auf den Namen F60B hören, fährt dort auf einer Geraden auf und ab. Denn richtige Testfahrten sind in der laufenden Saison verboten. Nur: Das Team muss den Wagen auch nach Spanien transportieren, es werden auch dort Ingenieure benötigt, dort werden ebenfalls Arzt und Rettung anwesend sein, schließlich kann auch auf einer Geraden etwas passieren. Die Infrastruktur ist also auch dort nötig, doch es wird nur auf und ab gefahren.

Da stellt sich die Frage, ob das wirklich so viel Geld einspart? Die fehlenden Tests werden nun mittels Simulationen wettgemacht, es wird rund um die Uhr gearbeitet. Testfahrer erhalten zwar ein Gehalt, sind aber das ganze Jahr über nicht im Auto anzutreffen…

Aber: Schon ab 2010 ist sowieso wieder alles ganz anders – dann dürfen die Teams auch wieder testen, allerdings nur jene mit Budgetlimit…

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Rallycross Wachauring: Bericht

Harte Zweikämpfe

Mit hochklassigen Rennen ging das AV-NÖ Rallycross von Melk über die Bühne. Dank der harten internationalen Konkurrenz der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft hatten es die Österreicher schwer, Gerald Woldrich holte dennoch einen umjubelten Heimsieg.

Rechbergrennen: Bericht

Der Rechberg lebt…und bebt

Der Rechberg lebt…und bebt…auch bei der 51. Auflage. Kevin Petit und Reto Meisel sind die Dominatoren des Berg-Klassikers. Christoph Lampert bester Österreicher. Neuer Streckenrekord und Höchstleistungen im Almenland.

Die Formel-1-Kommission hat erneut über Änderungen am Motorenreglement 2026 diskutiert - Welche Entscheidungen am Donnerstag außerdem getroffen wurden